JONASI UND DIE SCHILDKRÖTE |
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deutsch + englisch 92 Min. | 617889 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | The Silent One | |
Filmlänge: | DVD 90 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Yvonne Mackay | |
Musik: | ||
Darsteller: | Telo Malase, George Henare, Pat Evison, Rongo Tupatea Kahu, Anzac Wallace, Anthony Gilbert, Joe Pahali, Rangi Staski, Roy Staski, Reg Ruka | |
Neuseeland 1985 |
Das Meer war von Beginn an sein Element. Es hatte Jonasi als Baby an den Strand einer pazifischen Insel gespült. Von der kinderlosen alten Luisa war er liebevoll aufgenommen worden. Jetzt ist er zu einem kräftigen Jungen herangewachsen. Wie kein anderer beherrscht er die Kunst, unter Wasser Fische zu fangen.
Das mißgönnen ihm die anderen Kinder. Vor allem aber verspotten sie Jonasi, weil er taubstumm ist. Bei der traditionellen Schweinejagd, mit der die Jünglinge sich beweisen, lassen sie Jonasi nicht mitmachen. Die Dorfbewohner begegnen dem Stummen mit Argwohn. Der Schamane behauptet, der Junge sei verflucht und bringe Unheil. Schnell machen sie ihn für die Dürre verantwortlich, die das Dorf plagt.
Traurig und wütend zieht sich Jonasi mit seinem Kanu auf das Meer zurück. Beim Tauchen im bunten Korallenriff schließt der Junge Freundschaft mit einer riesigen weißen Schildkröte. Zwei einsame Schweigende erquicken sich spielend in der sanften Lagune. Das seltenen Tier ist in der Nähe der Menschen in Gefahr - nicht nur weil Schildkröten gerne verspeist werden. Die weiße Schildkröte wird vom Götterpriester Paui Te Po zum Dämon erklärt. Jonasi muß seinen Freund vor den Männern des Stammes beschützen, die, aufgehetzt von den Worten des religiösen Anführers, das Tier fangen und töten wollen.
Jonasi und die Schildkröte sind auf magische Weise miteinander verbunden. Ihre vom Aberglauben verschleierten Augen lassen die Männer beide Lebewesen als ein und dieselbe Kreatur sehen. Der unheimliche Junge würde sich im Wasser in die Schildkröte verwandeln...
Der machtversessene Krieger Tasiri will den kränkelnden Häuptling Taruga stürzen, um sich selbst an die Spitze des Stamms zu stellen. Dazu paktiert er mit dem fanatischen Schamanen Paui Te Po, dessen Autorität die Leute einschüchtert. Der Konflikt kann nur durch Jonasi selbst gelöst werden. Und es geht nicht ohne Opfer. Das ist der Lauf der Dinge in der Stammesordnung der Inselvölker der Südsee. Die auf den Cook Inseln gedrehte neuseeländische Filmproduktion vermittelt einen authentischen Eindruck von der Lebenswelt der Polynesier, die sich in der Neuzeit am Scheideweg befinden.
Naturvölker sind die beste Quelle für Abenteuermärchen voller Zauber und Magie. Fernab von den stereotypen Klischees aus Gut und Böse westlicher Heldengeschichten erzählt die Sage der Eingeborenen von einem Machtkampf innerhalb der traditionalen Gemeinschaft. Der Häuptling Taruga ist klug und weitsichtig, sein Sohn geht auf dem Festland in die Schule. Den von vielen Stammesmitgliedern angefeindeten Jonasi hat Taruga unter seinen besonderen Schutz gestellt.
Auf dem Inselparadies, wo sich die bronzenen Körper der Knaben in Sonne und Wasser bei Spiel, Jagd und Kampftraining tummeln, ist nicht alles nur Idylle. Beständigkeit in der strikten Einhaltung der auf uralter Erfahrung beruhenden Regeln im Zusammenleben ist für Naturvölker überlebenswichtig. Jede Abweichung wird deshalb als Gefahr empfunden. Für die Akzeptanz von Andersartigkeit Einzelner gibt es kaum einen Raum. Eine Auffälligkeit wie Jonasis Taubheit und Stummheit, noch dazu seine ungeklärte Herkunft, wird stets religiös gedeutet, und der Betroffene wird entweder verfolgt und ausgestoßen, oder aber er wird als Heiliger verehrt.
(Pino DiNocchio)
617889 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 92 Min. | ||
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | ||
Extras: | Wendecover |