KINDER, MÜTTER UND EIN GENERAL |
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104 Min. | 621591 DE | nicht mehr im Handel | |
104 Min. | 621599 DE | nicht mehr im Handel |
| Originaltitel: | Kinder, Mütter und ein General | ![]() |
| Regie: | Laslo Benedek | |
| Musik: | Werner Eisbrenner | |
| Darsteller: | Therese Giehse, Hilde Krahl, Ursula Herking, Alice Treff, Marianne Sinclair, Beate Koepnick, Bernhard Wicki, Ewald Balser, Klaus Kinski, Maximilian Schell, Adi Lödel, Dieter Straub, Holger Hildmann, Karl-Michael Kuntz, Walter Lehfeld, Peter Burger | |
| Deutschland (West) 1955 |
Im März 1945 liegt die unaufhaltsam vorrückende Ostfront kurz vor Stettin. Alles ist im Rückzug, kaum jemand glaubt noch an den Sieg.
In einem Ort außerhalb der Stadt begegnen sich zwei Mütter, die ihre Söhne von der Schule abholen wollen. Das Knabengymnasium hatte man von der gefährdeten Stadt aufs Land verlegt. Schockiert müssen die Mütter erfahren, daß 15 Jungen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren sich zum Einsatz an der Front gemeldet haben. Schießen wollen sie, Helden wollen sie sein bei der Verteidigung des Vaterlands. Elfriede Bergmann und Helene Asmussen treffen in der Schule noch drei weitere Mütter, deren Söhne ebenfalls fort sind, und das Mädchen Inge, das seinen jüngeren Bruder sucht. Die sechs Frauen sind entschlossen, an die Front zu fahren und ihre Jungs zurückzuholen. Wortführerin ist Elfriede Bergmann.
Während alles vor den Russen nach Westen flieht, lassen sich die Frauen in die Gegenrichtung an die Front kutschieren.
Der General ist heilfroh über die Unterstützung durch die tapferen, kampfbereiten Schüler. Er kann nicht an die Gefühle der Mütter denken, wenn er Soldaten befehligt, selbst wenn sie noch Kinder sind. Die aufgebrachten Mütter lassen sich nicht abwimmeln. Sie marschieren trotzig zu dem Ort, wo ihre Söhne bei der Kampfgruppe Dornberg im Gefecht liegen. Dort bringen sie den Hauptmann Dornberg schwer in die Bredouille. Er soll um jeden Preis die Stellung halten und den Vorstoß der russischen Panzer abwehren. Zugleich kann er als Mensch nicht die Augen verschließen davor, daß seine Truppe aus Halbwüchsigen besteht, deren Mütter mitten im Kampfgebiet die Herausgabe ihrer Kinder fordern und mit ihrer Anwesenheit die Moral der Soldaten zersetzen...
Der 1955 in Westdeutschland gedrehte Antikriegsfilm des Hollywood-Regisseurs Laslo Benedek mit Bernhard Wicki als Schauspieler vor der Kamera in der Rolle des Hauptmanns Dornberg erscheint thematisch als Vorläufer des vier Jahre später von Wicki als Regisseur produzierten Meisterwerks "Die Brücke". Wie Jugendliche durch Propaganda zum Militarismus aufgehetzt werden, war schon nach dem Ersten Weltkrieg literarisch und filmisch in "Im Westen nichts Neues" aufgezeigt worden.
Aufgestachelt von den Kriegsparolen des NS-Regimes laufen die Schüler zu den Waffen, um für ihr Land zu kämpfen. Für die Jungen ist es mehr ein Abenteuerspiel. Sie begreifen nicht, was Tod wirklich bedeutet. Sie sind regelrecht gehirngewaschen. Das Auftauchen ihrer Mütter mitten im Gefechtsgebiet an der Front erscheint den Jungen befremdlich. Keiner von ihnen will mit nach Hause gehen. Die 14-16jährigen verstehen sich als Soldaten, sie sind stolz auf ihre militärischen Erfolge; stolz darauf, feindliche Männer erschossen und Panzer gesprengt zu haben. Nur schwer lassen sich die fanatisierten Jungen bewegen, dem Entschluß Hauptmann Dornbergs zu folgen, ohne Befehl von oben aus dem belagerten Ort abzurücken.
Gegen die Instrumentalisierung der Kinder ziehen hier die Mütter zu Felde. Angeführt von der resoluten Elfriede Bergmann, fabulös gespielt von der wunderbaren Therese Giehse, stellen die Frauen sich furchtlos vor der Gefahr durch das russische Artilleriefeuer und vollkommen respektlos vor den verpflichtenden Kriegsbefehlen des diktatorischen Regimes dem männlichen Soldatenapparat in den Weg. Ihr ziviler Ungehorsam demonstriert auch ablehnende Gleichgültigkeit gegenüber dem Gesellschaftssystem, welches den Krieg verursacht hat. Elfriede Bergmann ist eine einfach gestrickte Hausfrau, die mit dem ganzen Wahnsinn nichts zu tun haben will. Gleichwohl wird sie erst zur Furie, wo es ernsthaft um das Leben ihrer Kinder geht.
(Pino DiNocchio)
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621591 DE | |
| Tonspur: | Deutsch | |
| Untertitel: | E | |
| Länge: | 104 Min. | |
| Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.37 - s/w | |
| Extras: | Alternatives Ende | |
| - minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
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621599 DE - mit Wendecover - | ![]() | |
| Tonspur: | Deutsch | ||
| Untertitel: | keine | ||
| Länge: | 104 Min. | ||
| Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 - s/w | ||
| Extras: | Wendecover, Alternatives Ende |
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