TSCHETAN DER INDIANERJUNGE

  • Film DVD
  • deutsch
    89 Min.
    622219 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: Tschetan, der Indianerjunge
    Regie: Hark Bohm
    Musik:  
    Darsteller: Dschingis Bowakow, Marquard Bohm, Willy Schultes, Erich Dolz, Eduard Endorfer, Bembe Bowakow
    Deutschland (West) 1972

    TSCHETAN DER INDIANERJUNGE

    Der umherziehende Schäfer Jacob Precht mit dem Spitznamen 'Alaska' hat einen schönen, geschützten Platz am Fluß gefunden, wo er für seine Herde das Winterlager errichten möchte. Rinderfarmer Ben Johnson ist damit nicht einverstanden. Johnson beansprucht die Weide für sich, obwohl es sich nach dem Gesetz der Vereinigten Staaten um öffentliches Land handelt. Johnson ist kurz angebunden. Gerade hat er ein Indianerkind gefangen, dem er Viehdiebstahl vorwirft.
    Alaska befreit den Indianerjungen von Johnsons Ranch und nimmt ihn zu sich. Der Knabe soll für ihn arbeiten. Es gibt viel zu tun, bis für die Schafe ein fester Pferch gebaut ist. Das Feuer und die Hunde Hector und Ajax können die Koyoten nicht auf Dauer von den Schafen fernhalten. Der Indianerjunge ist dem Weißen gegenüber mißtrauisch. Er spricht kein Wort. Bei einem Fluchtversuch verletzt er Alaska an der Hand. Aber ein Entkommen ist nicht möglich.
    Da hat sich Alaska etwas eingebrockt. Der Indianerjunge Tschetan ist nicht leicht zu zähmen. Schließlich ist er ein Kind, er ist verspielt und eigensinnnig. Die Natur ist sein Spielplatz, hier kennt er sich aus. Tschetan fängt sich ein Pferd und reitet nach Hause zu seinem Stamm. Doch das Lager ist nach einem Überfall zerstört. Tschetans Familie ist tot. Jetzt hat der Indianerjunge niemanden mehr. Er hat keine andere Wahl, als bei Alaska zu bleiben.
    Mit der Zeit lernt Tschetan, wie man Schafe hütet. Sein Wissen über die Geheimnisse der Natur ist für Alaska nützlich. Zwischen dem weißen Einzelgänger und dem verwaisten Indianerjungen wächst eine Freundschaft. Doch Ben Johnson ist nicht bereit, den fremden Schäfer und den kleinen angeblichen Viehdieb auf dem Land überwintern zu lassen, auf das er Anspruch erhebt. Mit seinen beiden halbwüchsigen Söhnen Erick und Edy zieht der resolute Farmer gegen den Schäfer los. Johnson ist fest entschlossen, Jacob Precht mit Waffengewalt zu vertreiben...

    In poetischen Bildern ist der Indianerjunge gefilmt, wie er im Lendenschurz durch das Gelände streift und mit Wald und Fluß, Bäumen und Tieren in Harmonie verschmilzt. Tschetan ist ein kluges Naturkind. Er erkennt, wo er Chancen hat, dem Weißen zu entfliehen, und wo nicht. Solange er dem Schäfer ausgeliefert ist, arbeitet er geduldig mit und wartet auf seine Gelegenheit. Tschetans Volk war von den Weißen betrogen und fast ausgerottet worden. Es ist sehr bitter, wie der Junge die Toten seines Stamms bestatten muß. Dieser traurige Akt ist das Ende seiner Kindheit.
    Es bleibt offen, welches Motiv Alaska hat, den Jungen von der Johnson Ranch zu befreien. Sein Charakter bleibt rätselhaft. Ist es reine Menschenfreundlichkeit gegenüber dem Kind oder will er Johnson eins auswischen? Alaska ist von Anfang an in einer ausweglosen Lage. Ihm ist klar, daß er allein gegen die Johnsons nicht ankommen kann. Dennoch harrt er bis zum Ende aus, wohl wissend, daß er alles verlieren wird.
    Alaska und Tschetan, zwei einsame Seelen, finden sich um das Jahr 1880 im noch wilden Norden der USA. Der westdeutsche Filmemacher Hark Bohm setzte mit diesem Autorenfilm einen Kontrapunkt zum stereotypen Western.
    (Pino DiNocchio)



    622219 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch
    Untertitel: keine
    Länge: 89 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.66
    Extras: Wendecover, Fotogalerie, Presseheft als pdf


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