CRAZY |
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deutsch 94 Min. | 624997 DE | ||
deutsch 94 Min. / Platinum Edition | 624995 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Crazy | |
Regie: | Hans-Christian Schmid | |
Musik: | Christoph M. Kaiser | |
Darsteller: | Robert Stadlober, Tom Schilling, Oona Devi Liebich, Willy Rachow, Christoph Ortmann, Joseph Bolz, Julia Hummer, Karoline Herfurth, Dagmar Manzel, Burghard Klaussner, Mira Bartuschek | |
Deutschland 2000 |
"Crazy" erzählt das Internatsleben des 16jährigen Benjamin Lebert nach dessen autobiografischem Roman. Statt Leben würde ich aber besser gleich Alptraum sagen, denn für Benjamin ist es eine einzige Tortur. Sein linker Arm ist von Geburt an gelähmt, das linke Bein schleppt er humpelnd hinter sich her.
Schon die Anfangsszenen sind zum Steinerweichen. Da wird der arme Junge von seinen Eltern einfach im Hof eines Schloßinternats ausgesetzt und alleingelassen. Hier soll er im wiederholten Anlauf seinen Schulabschluß schaffen. Zimmergenosse Janosch nimmt ihn nicht gerade freundlich auf. Benni muß erstmal jede Menge Schikanen durch die neuen Kameraden und auch durch die Lehrer ertragen, ehe er in Janoschs Clique aufgenommen wird.
Die Handlung des Films besteht aus Episoden über die großen und kleinen Dinge, die Benni mit den Jungs im Internat erlebt. Da gibt es schon auch reichlich lustige Szenen, und der Regisseur hat einen Stil gefunden, der auch die meisten deprimierenden Stellen komisch wirken läßt. Das zentrale Thema, um das sich der Alltag der Schüler dreht, ist natürlich die erste Liebe und was da so an bisher nicht gekannten körperlichen Nebenwirkungen dazugehört.
Das fängt damit an, daß die Jungs um die Wette auf einen Keks wichsen, und wer nicht trifft, muß ihn hinterher essen! Sicherlich eine der ältesten Fantasiegeschichten, die sich Jungs so erzählen - ich möchte mal einen treffen, der sowas wirklich mitgemacht hat, selbst Benjamin hat in der wahren Geschichte auch nur 'davon gehört'. Tom und Robert wollten die Szene deshalb erst gar nicht spielen. Man ist mächtig gespannt, wie der Regisseur das im Film umgesetzt hat - verrat' ich natürlich nicht!
Schließlich passiert das wohl unvermeidliche: Die Freunde Benni und Janosch verlieben sich in dasselbe Mädchen. Der klassische Stoff eines Jugenddramas - in "Crazy" einmal erfrischend anders dargestellt.
Obwohl der Film keine denkbare und undenkbare Flegelei ausläßt, die sich pubertierende Jungs so leisten, ist das Schmunzeln immer nur von kurzer Dauer. "Crazy" ist eigentlich ein furchtbar trauriger Film. Von allen unverstanden und umhergestoßen, von seiner Behinderung und seiner Schüchternheit gegeißelt, ist Benjamin ein todunglücklicher Junge. Ein Junge, der aus Angst und Gram vor seiner Unfähigkeit, die an ihn gestellten Erwartungen zu erfüllen, sich bis zur Grenze der Apathie in sich selbst zurückgezogen hat; so sehr hat er sich in seine Empfindsamkeit hineingesteigert, daß er auf breiter Front seelisch verletzlich ist. Und da wird kräftig reingeknüppelt. Jugend ist eine bittere Pille, das ist das, was Benjamins Lebensgeschichte eindrücklich klar macht, und was Robert Stadlober im Film absolut überzeugend rüberbringt. Man sieht ihn fast nur mit schmerzverzerrtem Gesicht und möchte am liebsten mitheulen.
Auf den ersten Blick scheint alles eine endlose Aneinanderreihung von Klischees zu sein, wenn man sich's aber genau überlegt, ist alles einfach nur wahr. So ist die Welt nun mal, so behandelt sie sensible Teenagerseelen, so und nicht anders. Man fragt sich, weshalb das eigentlich so sein muß, weshalb die Zeit der Jugend so grausam sein muß. Auf diese Frage findet aber auch "Crazy" keine Antwort. Es scheint eine Art moderner Reifeprüfung zu sein, ähnlich dem Initiationsritus bei Naturvölkern. Erst wenn er ein gewisses Maß an Leid durchgestanden hat, scheint ein junger Mensch als Erwachsener anerkannt zu werden. Zumindest, wer sich auf der Leinwand in Benni ein Stückchen wiedererkennt, wird dessen Qualen nachfühlen können. Emotionaler Volltreffer! (Pino DiNocchio)
624997 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | D, E + 4 weitere | |
Länge: | 94 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Interview mit den Produzenten, Making Of, Deleted Scenes mit Audiokommentar, Porträt über den Regisseur, Musikvideo, Kinotrailer |
624995 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 94 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Interview mit den Produzenten, Making Of, Deleted Scenes mit Audiokommentar, Porträt über den Regisseur, Musikvideo, Kinotrailer Bonus Disc mit Making of, Interviews, deleted Scenes, mitgefilmte Party der Darsteller während der Dreharbeiten, Special: die jugendlichen Darsteller unterhalten sich vor der Kamera über Sex |