LOS OLVIDADOS |
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![]() 80 Min. | 625039 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Los Olvidados | ![]() |
Regie: | Luis Buñuel | |
Musik: | ||
Darsteller: | Alfonso Mejia, Roberto Cobo, Estella Inda, Miguel Inclán, Mario Ramirez, Alma Delia Fuentes, Héctor López Portillo, Javier Amézcua | |
Mexiko 1950 |
In einem ärmlichen Bezirk von Mexico City ist der jugendliche Jaibo Anführer einer Bande von Straßenkindern. Viele von den Kindern sind von zuhause fortgelaufen, weil sie das trostlose Elend von Hunger, Krankheit, Alkoholsucht und Gewalt in ihren Elternhäusern nicht ertragen. Nach einiger Zeit im Erziehungsheim ist Jaibo nun von dort entflohen und in die Straßen seines Viertels zurückgekehrt. Der notorisch kriminelle Nichtsnutz stiftet die jüngeren Kinder zu Diebstählen und Gaunereien an. Vorzugsweise vergreifen sich die Rüpel an Behinderten und Schwächeren.
Zu Jaibos Bewunderern gehört der jüngere Pedro, der von seiner hartherzigen Mutter nicht geliebt wird. Immer wieder weist sie ihren Sohn schroff von sich und wirft ihn ohne Essen aus dem Haus. Der Junge versteht nicht, weshalb die Mutter ihn so behandelt.
Pedro wird Zeuge, wie Jaibo den Kerl niederschlägt und ausraubt, der ihn angeblich verpfiffen hatte, und weswegen er in der Erziehungsanstalt gesessen hatte. Der Jugendliche Julian wird danach tot aufgefunden. Das schreckliche Geheimnis kettet Pedro von nun an an Jaibo. Die Suche nach dem Mörder setzt das ganze Viertel in Bewegung. Für Jaibo wird die Luft dünn. Obwohl er einschlägig bekannt ist, versteht der Gauner es perfekt, sich allen Verdächtigungen zu entziehen und gar anderen seine Missetaten in die Schuhe zu schieben.
Der verängstigte Pedro wird von bösen Alpträumen heimgesucht, selbst am Tage verfolgen ihn die Bilder von dem verhängnisvollen Geschehen mit Todesfolge. Pedro ist ein guter Junge. Er bemüht sich um eine anständige Arbeit, damit er von seiner Mutter die ersehnte Anerkennung bekommt. Doch Jaibo ist wie ein Gespenst stets in Pedros Nähe und macht alle ehrlichen Versuche des Jungen zunichte. Schließlich wird Pedro eines Diebstahls beschuldigt, welchen Jaibo begangen hat. Die eigene Mutter schiebt den ungeliebten Sohn ins Erziehungsheim ab. Dort gibt ihm der fortschrittlich eingestellte Direktor eine große Chance, doch erneut taucht Jaibo auf und zerstört rücksichtslos Pedros Zukunft...
Entgegen aller Erwartung handelt Luis Buñuels visionäres Jugenddrama nicht von der Armut in den Slums und nicht von im Elend lebenden Waisenkindern, sondern vom erzieherischen Versagen einer Elterngeneration und dessen Konsequenzen für die Entwicklung der Kinder. Wirtschaftliche Not und Bildungsmangel sind nicht der alleinige Grund für die Misere. Diese Kinder haben ein Zuhause, und es gibt auch Arbeit, mit der die Leute Geld verdienen können. Ein Zwang zur Kriminalität besteht ursprünglich nicht. Erst die unerträglichen Verhältnisse in ihren Familien treiben die Kinder auf die Straße, wo sie in den Sog der Gesetzlosigkeit geraten.
Die Täter sind hier ganz klar die lieblosen Eltern, die ihren Kindern keine Vorbilder sind und ihnen keine vernünftige Lebensperspektive vermitteln können. Und es ist die Justiz, die die Kinder nicht vor Verbrechern wie Jaibo zu schützen weiß.
Der 1950 in Mexico City entstandene Film erzählt eine wahre Begebenheit. Er ist heute noch so brennend aktuell wie damals, dann nichts hat sich geändert. Und selbst in den modernen Städten der Industrieländer geschehen auch heute unzählige schicksalhafte Geschichten wie die von Pedro. Das Abgleiten von vernachlässigten Kindern und Jugendlichen in Kriminalität und Moralverlust ist ein universelles Menschheitsproblem.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 625039 DE |
Tonspur: | Deutsch / Spanisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 80 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | |
Extras: | alternatives Ende |
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