DER FALL DETLEF KAMMRATH |
|||
|---|---|---|---|
70 Min. | 625361 DE |
| Originaltitel: | Der Fall Detlef Kammrath | ![]() |
| Regie: | Klaus Grabowsky | |
| Musik: | ||
| Darsteller: | René Siodla, Karin Schröder, Burkhard Kurth, Solveig Müller, Gerd Grasse | |
| Deutschland (Ost) 1981 |
Seit einem Sturz ist die Karriere von Skispringer Peter Kammrath beendet. Was er nicht erreichen konnte, soll nun für seinen Sohn Detlef das Ziel werden. Peter besteht darauf, den 12jährigen auf der Piste zu trainieren. Seine Frau Karoline ist ganz und gar dagegen, in dem Jungen falsche Hoffnungen zu wecken. Sie läßt sich von Peter scheiden, zieht mit Detlef zu ihrem neuen Liebhaber. Mit dem will Detlef nichts zu tun haben. Zu sehr hängt er am Vater, den er laut Gerichtsbeschluß nur noch 1 Mal im Monat besuchen darf.
Daß Karoline mit dem "Stief" noch ein Baby bekommt, macht die Situation für Detlef nicht besser. Als der Junge beim Training einen Unfall hat, schiebt Karoline dem Kontakt zum Vater ganz den Riegel vor. Peter akzeptiert das. Aber Detlef ist empört. Der Junge reißt aus und geht ohne Erlaubnis zum Vater. Doch Peter ist nicht zu Hause. Er arbeitet für längere Zeit auswärts. Detlef ist bitter enttäuscht, weil sein Vater ihn einfach aufgegeben hat, statt um ihn zu kämpfen. Detlefs Verzweiflung wird immer größer. Er tut etwas Schlimmes. Karoline wendet sich nun an die Behörden, denn sie will den Sohn weggeben. Er soll in ein Heim.
Detlef gerät in völlige Isolation. Beide Eltern haben ihn abgeschoben, er will beide nicht mehr sehen. Im Kinderheim besinnt sich Detlef darauf, daß er sich nur selbst helfen kann, indem er seine Talente gebraucht. Im Skifahren ist er richtig gut. Das beeindruckt die anderen Kinder.
Derweil unternimmt Peter einen neuen Anlauf, um das Sorgerecht für den Sohn zu erlangen...
Ein an sich gewöhnlicher Fall, wo ein Kind zum unglücklichen Opfer einer Ehescheidung wird. Die Entscheidungen von Gericht und Jugendhilfe sind nicht zu beanstanden. Fehlurteile oder sachlich unverantwortliche Anordnungen der Behörden hätte es in der DDR offiziell nie gegeben. Das Fernsehen mußte sich also mit einem einigermaßen glattgebügelten Halbdrama ohne jeden Skandal begnügen.
Die beteiligten Erwachsenen sind zwar emotional aufgewühlt, bleiben aber stets einsichtig und nachgiebig. Sie lassen nichts eskalieren. Daß das Sorgerecht nach den Ereignissen neu bewertet wird, ist der veränderten Lage nach angemessen. Es wird suggeriert, daß in Erichs Staat immer alles richtig läuft. Wenigstens für Detlef geht "sein Fall" am Ende so aus, wie er es von Anfang an gewünscht hatte.
Ganz kraß teilt sich die Bildqualität: Die Außenaufnahmen sind grauenhaft verschwommen und blaß, die Innenaufnahmen sind um Längen farbintensiver und kontrastreicher. Man hat wohl für drinnen und draußen unterschiedliches Filmmaterial verwendet.
(Pino DiNocchio)
![]() |
625361 DE | |
| Tonspur: | Deutsch | |
| Untertitel: | keine | |
| Länge: | 70 Min. | |
| Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | |
| Extras: | ||
| - minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
![]() | ![]() |