JUHA |
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![]() 77 Min. deutsche Zwischentitel | 625399 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Juha | ![]() |
Regie: | Aki Kaurismäki | |
Musik: | ||
Darsteller: | Sakari Kuosmanen, Kati Outinen, André Wilms | |
Finnland 1999 |
Der Bauer Juha und seine schöne junge Frau Marja sind ein glückliches Paar. Auf ihrem kleinen Hof leben sie zufrieden, halten ein paar Schafe und bauen Kohl an. Eines Tages verändert sich alles durch das Aufkreuzen eines fremden älteren Herren, der mit einer Autopanne an der Straße in der Nähe des Bauernhauses liegenbleibt.
Juha und Marja nehmen den Fremden gastfreundlich auf. Sein Name ist Shemeikka. Er übernachtet bei den Bauern, weil Juha erst am nächsten Tag Ersatzteile holen kann, um den Wagen zu reparieren. Shemeikka ist ziemlich zudringlich zu Marja. Er redet ihr zu, den Bauern zu verlassen und mit ihm zu kommen.
Das Eheidyll gerät ins Wanken. Ermutigt durch die Komplimente, beginnt Marja sich herauszuputzen. Sie entdeckt ihre Weiblichkeit und legt die Rolle als Dienerin ihres Gatten ab. Juha ist ganz und gar nicht erfreut von dem neugewonnenen Selbstbestimmungsdrang seiner Frau. Das Verhältnis zwischen den beiden wird immer frostiger.
Als Shemeikka einige Zeit später die Zwei wieder besucht, nur um Marja erneut zu umwerben, geht sie darauf ein. Sie überlistet ihren Ehemann und brennt mit dem neuen Liebhaber durch. Marjas Traum von einem neuen Leben in der Stadt endet in einem Bordell. Hier soll sie für Shemeikka arbeiten. Sie wird wie eine Sklavin gefangen gehalten. Es gibt keine Flucht.
Juha wartet vergeblich Monat um Monat, daß seine Frau zurückkommt. Er wird immer verbitterter und betrinkt sich häufig. Schließlich macht er sich mit einer frisch geschliffenen Axt im Gepäck auf den Weg in die Stadt, um sich blutig zu rächen...
Aki Kaurismäki verlegt die Neuinszenierung des ursprünglich 1921 nach einem Roman von Juhani Ahoin entstandenen Stummfilms "Johan" in die 1960er Jahre. Begleitet von teils recht krawallmacherischer Blasmusik, Polka, Rock'n'Roll, Swing, Jazz und auch Passagen klassischer Filmorchestrierung agieren die Darsteller als Mimen im Stummfilm. Die charakteristische Theatralik in Gesichtsausdrücken und Gestikulation der frühen Stummfilm-Ära wird hier nicht erreicht. In den klassischen Stummfilmen mußten die Schauspieler die unhörbaren Worte in übertriebene Körperbewegungen und Grimassen übersetzen. Kaurismäki hingegen läßt seine Darsteller so spielen, als wäre es ein normaler Tonfilm. Viele Szenen wirken daher ein bißchen steif und leblos. Einfach die Sprachspur wegzulassen, das macht noch keinen Stummfilm! Was das für einen Sinn haben soll, bleibt unklar.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 625399 DE |
Tonspur: | Stummfilm | |
Untertitel: | Deutsch / Französisch | |
Länge: | 77 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen - s/w | |
Extras: |
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