EL MAR |
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![]() 107 Min. deutsche Untertitel | 639704 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 107 Min. deutsche Untertitel | 639702 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | El Mar | ![]() |
Regie: | Agusti Villaronga | |
Musik: | ||
Darsteller: | Roger Casamajor, Bruno Bergonzini, Antònia Torrens, Hernán González, Simón Andreu, Ángela Molina, Juli Mira, David Lozano, Nilo Mur, Tony Miquel Vanrell, Sergi Moreno, Victoria Verger | |
Spanien 1999 |
Ein Bergdorf auf Mallorca im spanischen Bürgerkrieg 1936.
Die Kinder Manuel Tur und Andreu Ramallo eilen zum Haus ihres Freundes Pau Inglada. Sein Vater wurde in der Nacht umgebracht. Ramallo weiß, wer der Mörder ist: Es ist der Vater des Jungen Julià Ballester.
In der folgenden Nacht beobachten Pau, Manuel und Ramallo von ihrem Geheimversteck aus die Hinrichtung fünf weiterer gefangener Männer aus der Volksfront an der Friedhofsmauer durch die Faschisten. Julià Ballesters Vater ist der Anführer des Erschießungskommandos.
Am nächsten Tag lauern die drei Jungen in einer Grotte dem ahnungslosen Julià auf. Pau will sich für den Mord an seinem Vater rächen. Was zuerst nur ein übler Kinderstreich ist, gerät außer Kontrolle. Pau tötet Julià vor den Augen seiner Freunde und des Mädchens Francisca, die den Jungen nachgelaufen ist, weil sie in Ramallo verknallt ist. Geschockt über seine Tat stürzt sich Pau kurz danach selbst in den Tod.
Zehn Jahre später treffen sich Manuel Tur und Andreu Ramallo in einem Sanatorium wieder, wo sie beide wegen Tuberkulose behandelt werden. Auch Francisca ist dort. Sie ist Nonne geworden und arbeitet jetzt als Krankenschwester.
Manuel ist tief religiös geworden. Er verkriecht sich nur in seinem Einzelzimmer, betet, fastet, verdrängt alle körperlichen Bedürfnisse und Freuden. Mit versteinerter Miene wandelt Manuel fast wie ein Gespenst durch die Gänge.
Ramallo hingegen sucht gute Laune und ist hinter den Frauen her. Er prahlt mit seinen sexuellen Erfahrungen und läßt keine Gelegenheit für Abenteuer aus. Daß er als Jugendlicher die ganzen vergangenen Jahre von einem Mann finanziell ausgehalten wurde, der ihn sexuell benutzte und ihn als Stricher anschaffen ließ, verschweigt er. Erst nach einem häßlichen Vorfall gesteht er seinem Jugendfreund Manuel, daß er sich für Geld prostituiert hat. Jetzt möchte sich Ramallo endlich von der Abhängigkeit von dem schmierigen Eugeni Morell lösen. Doch den ungeliebten Gönner loszuwerden ist nicht so einfach. Morell läßt seinen begehrten Jüngling nicht in Ruhe. Ramallo betrügt ihn und bestiehlt ihn. Auch das funktioniert nicht. Seine alten Freunde Francisca und Manuel greifen ein, um zu verhindern, daß Ramallo sich durch solche unüberlegten Dummheiten ins Verderben stürzt. Sie haben es dabei nicht leicht, denn Ramallo wird jähzornig und aggressiv. Für Manuels Religiosität und auch für Franciscas Keuschheit hat er nur Spott übrig.
Wut und Verzweiflung ergreifen Ramallo, je mehr er im Sanatorium dem Tod begegnet. Nicht alle Patienten überleben die Lungenentzündung. Manuel und Ramallo müssen miterleben, wie ihr Freund, der 16jährige Galindo, an der Krankheit stirbt. Ramallo kann nicht akzeptieren, auf solch demütigende Weise kampflos von einer tückischen Krankheit dahingerafft zu werden.
Als Ramallo ohne Abschied mit seinem Koffer das Sanatorium verläßt, steigert sich Manuels religiöser Wahn bis zur Selbstkasteiung. Er glaubt vom Satan besessen zu sein, weil er in Ramallo verliebt ist. Nun treibt er sich diesen Teufel mit ekstatischen Selbstverletzungen aus.
Ramallo flüchtet unterdessen sich verzweifelt zu Morell. Was er dort erfährt, löst den finalen, blutigen Akt der Tragödie aus...
Der Tod von Julià und Pau markiert zwar einen Einschnitt in die Kindheit, ist aber nicht ursächlich mit der charakterlichen und sexuellen Entwicklung von Ramallo und Manuel in Verbindung zu bringen. Die Charaktere sind weitaus komplexer, besonders der von Ramallo. Regisseur Villaronga läßt symbolische Motive an verschiedenen Stationen der Handlung wiederkehren: So taucht immer wieder das Sinnbild vom Meer auf, das für Ramallo eine tiefe Bedeutung besitzt. Wasser ist das Element, welches für Ramallo die Zuflucht vor den Martern seiner erfolglosen Identitätssuche darstellt, und welches letztlich auch den Mantel des Todes verkörpert.
Der feinfühlige Manuel quält sich mit seiner unerwiderten Liebe zu Ramallo, die er mit aller Gewalt zu unterdrücken versucht.
Wie schon in "Tras el cristal" zelebriert Regisseur Villaronga die Ästhetik von kalten, leblosen Räumen in ihrer schattenhaften Symmetrie. Das Lungensanatorium ist ein Ort des Todes. Die Innenarchitektur ist kahl, das Licht ist fahl. Ein transparentes Blau ist die dominante Farbe, die den warmen, sonnigen Tag der Mittelmeerinsel kontrastiert.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 639704 DE |
Tonspur: | Katalanisch | |
Untertitel: | D, E | |
Länge: | 107 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: |
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![]() | 639702 DE - mit Wendecover - | ![]() |
Tonspur: | Katalanisch | ||
Untertitel: | D, E | ||
Länge: | 107 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover |
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