DIE GERECHTEN VON KUMMEROW |
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deutsch 87 Min. | 642419 DE | nicht mehr im Handel | |
deutsch 87 Min. | 642417 DE |
Originaltitel: | Die Gerechten von Kummerow | |
Regie: | Wolfgang Luderer | |
Musik: | ||
Darsteller: | Jan Rohde, Mario Herrmann, Martin Hoefs, Martin Trettau, Erik S. Klein, Walter Jupé, Rolf Hoppe, Fred Delmare, Wolfgang Dehler | |
Deutschland (Ost) 1981 |
An einem Sonntagmorgen wird der Friede in dem beschaulichen Ort Kummerow von einem folgenreichen Vorfall erschüttert. Der jähzornige Müller Düker prügelt vor den Augen aller Dorfbewohner sein Pferd zu Tode. Empörte Bürger zeigen den Tierschinder an. Aus Bosheit zeigt daraufhin der Müller an, daß die Gemeinde den Kuhhirten Krischan beschäftigt, obwohl der keine amtlichen Papiere und somit keine Arbeitserlaubnis besitzt. Der Krischan kommt jedes Frühjahr nach Kummerow, wo er für die Bauern die Kühe auf der Weide hütet. Die Kinder lieben den Vagabunden. Er weiß die tollsten Geschichten über seine Weltreisen zu erzählen, und er bringt den Jungen allerlei originelle Lebensweisheiten bei. Der Gemeinderat beschließt, Krischan fortzuschicken, da man wegen ihm keine Scherereien mit der Obrigkeit riskieren will.
Es ist kein Trost, daß der Hirte bei der Gerichtsverhandlung in Abwesenheit für seine Verdienste um die Tiere gelobt und der Müller wegen Tierquälerei verurteilt wird. Für die Kinder ist es klar: Sie wollen den bösen Müller aus Kummerow vertreiben, damit Krischan zurückkommen kann. Die Lausebengel terrorisieren den Müller mit üblen Streichen.
Treibende Kraft ist Bauernsohn Martin Grambauer der in liberalem Elternhaus früh gelernt hat, eigenständig zu denken und sich seine Meinung nicht vorschreiben zu lassen. Martins bester Freund ist der im Armenhaus lebende Johannes. Der vaterlose Junge ist oft Opfer von Spott und Ausgrenzung. Doch die beiden machen sich nichts daraus, ob einer arm oder weniger arm ist. Sie halten sich für die "Gerechten", weil sie das von den Erwachsenen aufgeschnappt haben. Gerecht ist, mit den Armen zu teilen, und gerecht ist, gegen Tierquäler ins Feld zu ziehen. Als man die Freunde trennen will, weil man ungleiche Pläne für ihre Zukunft hat, reißen die zwei Burschen aus, um Krischan zu finden...
Mit der Verfilmung des lustigen Vorläuferromans "Die Heiden von Kummerow" war 1967 die erste gemeinsame Filmproduktion der beiden deutschen Staaten entstanden. 1981 entstand dann in der DDR die Verfilmung des Ehm Welk Romans "Die Gerechten von Kummerow", in dem dieselben Figuren vorkommen, jedoch die Geschichte mit ganz anderen Schwerpunkten erzählt wird.
Hier steht mehr das Gespräch zwischen den Erwachsenen im Vordergrund. Die Debatten bei Stammtisch und Ratssitzung nehmen einen breiten Raum ein. In einer sehr behäbigen Inszenierung zeigt der Film das traditionelle Dorfleben. Bei den Erwachsenen besteht das aus viel Palaver, bei dem Intellekt und Einfältigkeit herrlich amüsant aneinander vorbeireden. Die Kinder schneiden sich ihre Scheibe davon ab, was mitunter zu Irrungen und Skurrilitäten führt. Die Auseinandersetzung zwischen der Autorität von Kirche und preußischer Obrigkeit auf der einen und rebellischen Bauern mit Freisinn auf der anderen Seite hat hier nicht die Schärfe wie bei "Die Heiden von Kummerow". Der Verlauf der Handlung ist ziemlich sprunghaft, es zieht sich über einen ganzen Sommer. Das enge Verhältnis zwischen den Buben Martin und Johannes ist der Leitfaden in der Geschichte. Trotzdem ist sie als Kinderfilm zu schwerfällig.
In der Ausstattung gelang ein authentisches Bild von Landschaft, Dorf und Menschen aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Es liegt eine Unbeschwertheit über dem einfachen Leben der Bauern. Die Verbundenheit der barfuß laufenden Kinder mit Land und Tieren hat etwas Ursprüngliches.
(Pino DiNocchio)
642419 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 87 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.66 | |
Extras: | Kameramann Jürgen Sasse erinnert sich (Doku von 2007) |
642417 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 87 Min. | ||
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.66 | ||
Extras: | Wendecover, Kameramann Jürgen Sasse erinnert sich (Doku von 2007) |