ENKLAVE |
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deutsch + mehrsprachige OF 92 Min. | 647681 DE |
Originaltitel: | Enklava | |
Regie: | Goran Radovanovic | |
Musik: | ||
Darsteller: | Filip Subaric, Denis Muric, Nenad Stanojkovic, Milan Sekulic, Nebojsa Glogovac, Miodrag Krivokapic, Çun Lajçi, Danilo Mihajlovic, Igor Damnjanovic, Bojan Stojcetovic, Milena Jaksic, Anica Dobra | |
Deutschland / Serbien 2015 |
Einst mußte die NATO einen Luftkrieg gegen Restjugoslawien führen, um die albanische Bevölkerung in der Provinz Kosovo vor den völkermörderischen Übergriffen und Massenvertreibungen durch die serbische Miliz zu schützen. Einige Jahre später schützt die von der UNO zur Friedenssicherung stationierte KFOR-Truppe die als Minderheit im unabhängig gewordenen Staat Kosovo verbliebenen Serben.
Mitten im albanischen Siedlungsgebiet liegt der Hof einer serbischen Familie. Der 10jährige Nenad wird jeden Tag in einem fensterlosen Panzerfahrzeug der KFOR zur serbischen Schule gefahren, wo er inzwischen der einzige Schüler ist. Die albanischen Kinder bewerfen das Fahrzeug mit Steinen. Der Haß zwischen beiden Völkern sitzt tief, besonders bei dem 13jährigen Jungen Baskim, dessen Vater von einem Serben getötet wurde. Bei Baskims Kameraden obsiegt die Neugier über das Feindbild. Die zwei Jungen bieten dem einsamen Nenad ihre Freundschaft an. Für einige Augenblicke scheint im gemeinsamen Spiel der Kinder eine neue Zukunft für das kriegserschütterte Land angebrochen. Doch Baskim fällt es nicht so leicht, den serbischen Jungen zu akzeptieren.
Zwei Familienereignisse überschneiden sich. Nenads kranker Großvater stirbt. Die Verwandtschaft aus der Stadt reist zum Begräbnis an und muß auf dem Weg in die serbische Enklave das von Albanern bewohnte Gebiet durchqueren. Zur gleichen Zeit wird in Baskims albanischer Großfamilie eine Hochzeit gefeiert.
Der große Krieg findet im Kleinen im Alltag des ärmlichen Bergbauerndorfs seine Fortsetzung mit gegenseitigen Anfeindungen, Mißtrauen, Schikanen. Das zerrüttete, von tiefer Abneigung geprägte Nebeneinander der zwei Volksgruppen schafft eine absurde Atmosphäre, die sich schließlich zu einem Drama zuspitzt.
Wie immer sind Kinder die beklagenswertesten Opfer ungelöster Nachkriegsverhältnisse. An den festgefahrenen Stellungen toben kleine zivile Grabenkämpfe, die den Erwachsenen das Leben mühselig machen, vor allem aber den Kindern die Unbeschwertheit rauben. Der kleine Darsteller Filip Subaric verleiht Nenad eine im Spektrum zwischen Wut und Resignation oszillierende Traurigkeit. Verzweifelt versucht der Junge sich mit mutigem Verstoß gegen die Regeln aus seiner Isolation zu befreien. Nenad zahlt einen hohen Preis für ein bißchen Vergnügen: Verlust, Strafe, Demütigung, Unterwürfigkeit. Am Ende gerät er in eine aussichtslose Notlage. Nur noch Baskims langsam aufdämmerndes menschliches Gewissen kann ihn retten. Erst die Katastrophe läßt die Leute zur Vernunft kommen. Doch zu viel ist passiert, als daß ein Neuanfang denkbar wäre. Nenads Vater trifft eine Entscheidung für die Zukunft.
(Pino DiNocchio)
647684 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Mehrsprachige OF (Serbisch, Albanisch) | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 92 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover |