BERGKRISTALL |
|||
---|---|---|---|
deutsch 88 Min. | 652569 DE | ||
deutsch 93 Min. | 752569 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Bergkristall | |
Regie: | Joseph Vilsmaier | |
Musik: | ||
Darsteller: | Daniel Morgenroth, Dana Vavrova, Francois Göske, Josefina Vilsmaier, Katja Riemann, Max Tidof, Herbert Knaup, Christian Nickel, Frederick Lau, Paula Riemann | |
Deutschland 2004 |
Seit Generationen sind die zwei Alpendörfer diesseits und jenseits des Bergkamms bitterböse verfeindet. Nun heiratet der Schuster Sebastian aus Gschaid die Tochter des Färbers aus Millsdorf. Susanne muß Millsdorf verlassen und zu ihrem Mann nach Gschaid ziehen. Dort wird sie nicht akzeptiert und offen angefeindet. Auch die beiden Kinder Konrad und Sanna werden von den anderen Kindern ausgegrenzt. Selbst die besten Freunde wenden sich von Sebastian ab. Die Familie verarmt, weil Sebastians Schusterwerkstatt von den Leuten boykottiert wird. Schließlich kann Susanne die ewigen Demütigungen der Gschaider nicht mehr ertragen. Sie verläßt ihre Familie und kehrt zurück in ihr Elternhaus nach Millsdorf. Die Kinder bleiben beim Vater. Während des Sommers nehmen Konrad und Sanna jeden Sonntag den langen Fußmarsch über den Berg auf sich, um die geliebte Mutter zu besuchen. Sehnlichst wünschen sie sich, die Trennung Eltern möge bald ein Ende haben. Trost und Hoffnung suchen sie in einer alten Legende, die man sich am Berg erzählt. Hoch oben in der Höhle der Berggeister befindet sich ein magischer Bergkristall. Er hat die Macht, Menschen zusammenzuführen - doch wer ihn findet und seine Zauberkraft benutzt, muß den Berggeistern als Preis dafür sein eigenes Leben geben...
Zur Weihnachtszeit herrscht Föhn, der Schnee schmilzt, es ist ungewöhnlich mild. Ausnahmsweise dürfen die Kinder deshalb an Heiligabend zur Mutter gehen. Sie können nur kurz bleiben, die Tage sind kurz, vor Einbruch der Dunkelheit müssen sie schon wieder zuhause sein. Auf dem Rückweg werden sie von einem Wettersturz überrascht. Im plötzlich hereinbrechenden Schneegestöber verlaufen sie sich im Gebirge. Es wird Nacht, und es ist bitter kalt. Konrad und Sanna stoßen auf eine Eishöhle. An diesem wunderschönen Ort, zwischen den glitzernden Eiszapfen, finden sie den Bergkristall! Wird er die Eltern wieder vereinen? Allein und verloren in der eisigen Höhle müssen sich die Kinder ihrem Schicksal stellen - die Berggeister fordern ihren Preis...
Solche Familiendramen, wo die Kinder unter den Streitereien der Erwachsenen und der Trennung der Eltern am meisten leiden, verbindet man eigentlich mit den typischen Verhältnissen in der zerfallenden Gesellschaft unserer Tage. Doch die Geschichte "Bergkristall" spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie stammt aus der Feder des Schriftstellers Adalbert Stifter.
Vilsmaiers Filmadaption irritiert durch einen wirren Sprachenmix. Nur ein Teil der Nebendarsteller spricht dialektgefärbt. Die Schauspieler in den Hauptrollen sprechen ein gelacktes Hochdeutsch. Das nimmt sich in der pittoresken österreichischen Bergkulisse recht seltsam aus. So sehr man sich Mühe gegeben hat, Bauten, Kostüme und Ausstattung authentisch nachzubilden, hat man leider nicht bedacht, daß die einfältigen Alpendörfler vor 150 Jahren kein hochgestochenes modernes Schriftdeutsch als Umgangssprache pflegten. Bei einem in den österreichischen Alpen spielenden Historienfilm wirkt das höchst befremdlich. Weshalb konnte man so einen Film nicht mit österreichischen Schauspielern drehen? Jo Baier war eben dies in seinem Heimatdrama "Schwabenkinder" doch hervorragend gelungen. Dem gewöhnlichen Massenpublikum wird die mangelnde Authentizität der Sprache vermutlich gar nicht auffallen - dem puristischen Filmegucker aber schon. Da will einfach nicht die gewünschte Atmosphäre aufkommen. Zu sehr hat sich Vilsmaier darin verrannt, eine zeitlose Weihnachtsgeschichte zu produzieren. Auch wenn die Erzählung ihren Höhepunkt am Weihnachtstag erfährt, so ist Weihnachten doch nicht der Mittelpunkt der Handlung. Das ist sehr schade, daß die Geschichte auf seichte Familienunterhaltung komprimiert wurde, wo sich gerade die Kinderdarsteller so tapfer durch Schnee und Eis schlagen und ihre Rollen mit großem Engagement ausfüllen. Auch die Einrahmung mit den eingeschneiten Urlaubern, denen diese alte Legende am Kaminfeuer erzählt wird, hätte man sich schenken können.
(Pino DiNocchio)
652569 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 88 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.35 | |
Extras: | Making of, nicht verwendete Szenen, Interviews |
752569 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 93 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.35 | ||
Extras: | Wendecover, Making of, nicht verwendete Szenen, Interviews |