DINA - MEINE GESCHICHTE |
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deutsch + englisch 103 Min. | 652829 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Jeg er Dina | |
Regie: | Ole Bornedal | |
Musik: | Marco Beltrami | |
Darsteller: | Gerard Depardieu, Maria Bonnevie, Pernilla August, Christopher Eccleston, Bjorn Floberg, Hans Matheson, Mads Mikkelsen | |
Norwegen / Dänemark 2002 |
Durch eine Unachtsamkeit verursacht ein kleines Mädchen einen Unfall, bei dem die Mutter auf grausame Weise zu Tode kommt. Fortan straft der Vater das böse Mädchen mit Ignoranz und Liebesentzug. Sie wird wie ein Tier auf den Dachboden weggesperrt. Erst die Fürsprache von Jacob, einem Freund der Familie, sorgt dafür, daß das Kind nicht verkümmert. Von einem Hauslehrer erhält Dina Schulbildung und emotionale Zuwendung, vor allem aber weckt er in ihr die Leidenschaft für die Musik.
Nachdem Dina zu einer jungen Frau herangewachsen ist, verheiratet der Vater sie gegen ihren Willen mit dem viel älteren Jacob. Der hat nicht viel Freude an seiner Erwerbung. Dina hat ihren eigenen Kopf, sie tut was sie will, sie ist wehrhaft und ungezügelt. Sie mischt sich sehr zur Empörung der Herrengesellschaft in allerlei Männergeschäfte ein. Und sie pflegt mit geradezu manischer Hingabe ihr Cellospiel.
Schließlich nutzt sie eine günstige Gelegenheit, sich des verhaßten Gatten eiskalt zu entledigen und danach die trauernde Witwe zu spielen. Ihre sexuelle Begierde läßt sie sich von dem Stallburschen Thomas befriedigen. Von ihm bekommt sie ein Kind, doch seine Liebe kann sie nicht erwidern. Nichts ist ihr gut genug. Zielstrebig ergreift sie die Herrschaft über das geerbte Gut ihres Verblichenen und räumt alle Widersacher aus dem Weg. Als sie endlich dem Mann begegnet, bei dem sie erstmals wirklich etwas empfindet, droht, wie ein Fluch auf ihr liegend, ihr Schicksal sich zu wiederholen...
Etwas Unheimliches herrscht in der Seele dieser Frau; etwas Abgründiges. "Seltsam, wie die Menschen um dich herum sterben!" wirft ihr der Vater eines Tages an den Kopf. Mit beinahe quälerischer Langsamkeit eröffnet sich dem Zuschauer die Todessehnsucht, die der gefühlserstarrten Frau innewohnt. Ein bißchen geisterhaft ist es, denn Dina wandelt innerlich in einer Geisterwelt. Ein bißchen gruselig, bisweilen von bizarrer Grausamkeit und irritierender Kälte. Ein poetisches Frauendrama, das in die männlichen Figuren feine Charaktere graviert, aber sie wie Puppen an Fäden durch Dinas Leben tanzen läßt. In der archaischen Fjordlandschaft Norwegens, wo die Zeit stillsteht, wo Tag und Nacht zur Ewigkeit werden, spielt die Geschichte. Es ist das 19. Jahrhundert, doch es könnte jede Zeit sein. Komponist Marco Beltrami konnte mit einem ausladenden, epischen Score eine kraftvoll vereinnahmende Stimmung von wagnerianischer Tragik in den Film bringen. "Dina" ist selbstbewußtes europäisches Literatur-Kino. Man löst sich dabei von der Strenge der Romanvorlage und erschafft die Erzählung im Kosmos des Lichtbildschauspiels neu.
(Pino DiNocchio)
652829 DE | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D, E | |
Länge: | 103 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.35 | |
Extras: | Interviews, hinter den Kulissen |