SHEPHERD - DIE GESCHICHTE EINES HELDEN |
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deutsch + englisch 90 Min. | 653711 DE | ||
deutsch + englisch 90 Min. | 753711 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Shepherd: The Story of a Jewish Dog | |
Filmlänge: | BD 85 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Lynn Roth | |
Musik: | ||
Darsteller: | August Maturo, Ken Duken, Ayelet Zurer, Ádám Porogi, Viktória Stefanovszky, Piroska Mészáros, Lois Robbins, Miklós Kapácsy, Mate Cross, Zsolt Páll, Gábor Nagypál | |
USA / Ungarn 2019 |
Vier Junge wirft die Schäferhündin einer jüdischen Arztfamilie in Deutschland. Eines dürfen die Kinder behalten. Es ist Kaleb, der Lieblingswelpe von Sohn Joshua. Unbeirrt feiert die Familie mit Verwandten noch religiöse Feste mit ihren bizarren Speiseritualen. Draußen wird das Klima in dramatischer Geschwindigkeit rauher. Die Rassengesetze der Nazis schränken den Alltag jüdischer Bürger drastisch ein. Sogar das Halten von Haustieren wird Juden verboten. Die Hunde müssen weggegeben werden. Bei einem deutschen Ehepaar hat Kaleb wenig Glück. Die schnippische Frau will keinen Judenhund in ihrem Haus haben. Kaleb läuft zurück nach Hause. Doch dort wohnen jetzt andere Leute. Für kurze Zeit findet Kaleb Anschluß an ein Rudel Straßenköter. Dann wird er von Hundefängern geschnappt.
Wegen seiner Schönheit und Klugheit kommt der deutsche Schäferhund in eine Hundestaffel der SS. Er wird von SS-Hundeführer Ralph Gössler zum Spürhund ausgebildet. Sein Auftrag ist es, versteckte oder entflohene Juden zu erschnüffeln. Kaleb macht sich gut bei dem neuen Herrchen. Gössler ist begeistert und nennt ihn Blitz.
Eine neuerliche Wendung tritt ein, als der Schäferhund beim Einsatz im KZ auf seinen ursprünglichen Besitzer Joshua trifft. Der Junge wurde bei der Verschleppung von seiner Familie getrennt. Gössler spürt die enge Bindung, die das Kind zu dem Hund hat. Er gibt Joshua die Aufgabe, täglich die Nutztiere im Lager zu versorgen. Auch wenn er es nicht ausspricht, kann man ziemlich sicher sein, daß der Offizier die Wahrheit erahnt. Zu deutlich gibt der Hund durch sein Verhalten zu erkennen, auf wessen Seite er steht. Zu spät zieht Gössler die Konsequenz.
Joshua und Kaleb gelingt der Ausbruch aus dem KZ. Während er in den Wäldern haust, ahmt Joshua auf spielerische Weise die religiösen Rituale aus seiner Familie nach. Zweifellos gibt ihm das seelischen Rückhalt und die Kraft, mit dem Hund nach Süden zu marschieren, bis sie nach Jugoslawien gelangen, wo sie Schutz bei Partisanen finden. Diese haben Pläne für den Jungen. Doch Joshua und Kaleb lassen sich nicht noch einmal trennen!
Als domestizierte Abkömmlinge des intelligenten Wolfs sind Haushunde bei entsprechender Erziehung unterwürfig und loyal. Da sie keine eigene Moral besitzen, fällt ihnen ein Eigentümerwechsel mitunter nicht schwer. Wer immer mit dem richtigen Sachverstand zu einem Hund eine Beziehungsebene schafft, dem gehorcht das dumme Tier. So mutiert der "jüdische" Hund zu einem "deutschen" Nazihund. Wenn es nicht so tragisch wäre, dürfte man sich darüber amüsieren.
Disney-Serienstar August Maturo betritt mit einem geschichtsbezogenen Drama die Spielfilmbühne. Der gelockte Junge mit den großen Augen beweist sich in einer leidvollen Rolle als wandlungsfähiger Schauspieler. Vom Lausbuben, der seiner Familie heimliche Streiche spielt, wird die Figur zum geschundenen Gefangenen und dann zum Flüchtling, der um sein Leben läuft.
Zwielichtig bleibt der Charakter von Gössler. Genau wie der Hund ist der Mann ein beugsamer Mitläufer, der nicht danach fragt, welche Hand ihn füttert. Vielleicht erahnt er die Parallele und fühlt sich deshalb mit dem Tier verbunden. Gössler nutzt den Spielraum, der ihm bleibt, indem er den Hund und auch den Jungen in seine Gunst stellt. Aber die große Wahl hat er in dem totalitären System zu jenem Zeitpunkt nicht mehr. Der unter Gösslers Kommando stehende Hund ergreift zwar im Reflex aktiv Partei für Joshua, folgt dem Jungen aber erst, als die Flucht Aussicht auf Erfolg hat. An dieser Stelle handelt Kaleb intelligent. Aber es wirkt reichlich an den Haaren herbeigezogen. Man sollte in den Hund nicht zu viel hineininterpretieren.
(Pino DiNocchio)
653711 DE | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 90 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | ||
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
753711 DE | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 90 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | ||
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |