JOE BELL |
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deutsch + englisch 90 Min. | 656621 DE | ||
deutsch + englisch 94 Min. | 756621 DE |
Originaltitel: | Joe Bell | |
Filmlänge: | BD 86 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Reinaldo Marcus Green | |
Musik: | ||
Darsteller: | Mark Wahlberg, Reid Miller, Maxwell Jenkins, Connie Britton, Igby Rigney, Morgan Lily, Blaine Maye, Gary Sinise | |
USA 2020 |
Ein Mann durchquert zu Fuß medienwirksam die Vereinigten Staaten. Familienvater Joe Bell ist auf einer Mission. Er hält Vorträge zum Thema Toleranz. Für Joe ist es ein Bußgang und eine Art Selbstläuterung. Sein Sohn Jadin war mit nur 15 Jahren gestorben. Der Junge war in der Schule gemobbt worden, weil er offen schwul war. Jadin hatte sich seinem Vater anvertraut, und Joe hatte das Problem nicht ernst genug genommen. Aus Sorge vor negativen Reaktionen hatte Joe den Jungen gedrängt, seine femininen Anwandlungen nicht allzu provokativ in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen. Für den ursprünglich so lebensfrohen Jadin war es aber keine Option gewesen, sich zu verstecken.
In seiner Fantasie wird Joe auf der Wanderung von seinem verstorbenen Sohn begleitet. Dadurch holt er alle die Gespräche und Diskussionen mit Jadin nach, die er zu dessen Lebzeiten versäumt hat. Ihm dämmert, wie wenig er seinen Sohn gekannt hat, wie wenig er wirklich von ihm wußte.
Schillernde Rückblenden in die Höhen und Tiefen von Jadins Teenagerleben zeigen, wie sich die Tragödie entwickelt hat. Wie Jadin heimlich einen süßen Mitschüler küßt, sich verliebt, von einem ungezwungenen Leben in der liberalen Stadt New York träumt. Statt Football zu spielen tanzt Jadin als Cheerleader in der Mädchentruppe.
Aus dem Jenseits nimmt Jadin seinen zerknirschten Vater an die Hand. Wenn der imaginäre Jadin mit seinem Vater redet, sind seine geschliffenen Sprüche und Kommentare herrlich treffsicher. Mit süffisantem Sarkrasmus läßt der selbstbewußte Junge seinen alten Herren auflaufen.
Der jugendliche Schauspieler Reid Miller gibt dem sensiblen Jadin ein engelsgleiches Gesicht. Alle Freuden und Ängste, Wagnisse und Schmerzen springen den Zuschauer so herzergreifend an, daß man den Jungen einfach nur in den Arm nehmen möchte.
Mark Wahlberg, Hollywoods Meister der Ausdruckslosigkeit, tut das einzige, was er kann: Stocksteif und emotionslos einen Mann mimen, der sich jämmerlich selbst bedauert. Da hat man doch mal eine passende Rolle für ihn gefunden.
Es wird immer deutlicher, daß Joe die ganze Aktion betreibt, um sein schlechtes Versagergewissen reinzuwaschen. Er verrennt sich dabei, wird zunehmend unbeherrscht. Die Wut läßt er mitunter an Ehefrau Lola und dem jüngeren Sohn Joseph aus.
Letzte Flashbacks zeigen, wie verzweifelt Jadin am letzten Tag seines Lebens war. Und auch wie tief getroffen die Familie zurückblieb. Die Welt hat an diesem Tag einen wunderbaren Jungen verloren, weil sie ihm auf dem Planeten keinen Platz zugestand. Nur weil er schwul war, wurde der Schüler so übel gemobbt, daß er die permanente Demütigung nicht länger ertragen konnte.
Joe Bell muß damit weiterleben, daß er einen Fehler gemacht hat, welcher sich nie mehr korrigieren läßt. Als Charakter in einem traurigen, nachdenklichen Film symbolisiert Joe Bell die eindringliche Mahnung, wie sehr homosexuelle Jugendliche bedingungslosen Schutz und Bestärkung benötigen. Das kann es in letzter Konsequenz erforderlich machen, jene beschränkten menschlichen Subjekte, die anderen sexuellen Orientierungen brutalen Haß zuteil werden lassen, vom Angesicht der Erde zu tilgen, denn sie haben ihre Freiheit verwirkt! Keine Toleranz gegenüber Intoleranz!
(Pino DiNocchio)
656621 DE | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 90 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | |
Extras: | ||
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
756621 DE | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 94 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | |
Extras: | ||
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |