ANGST |
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deutsch 80 Min. | 656859 DE | nicht mehr im Handel | |
deutsch 80 Min. / Special Edition | 656855 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Angst | |
Regie: | Gerald Kargl | |
Musik: | Klaus Schulze | |
Darsteller: | Erwin Leder, Rudolf Götz, Silvia Rabenreither | |
Österreich 1983 |
Schon beim ersten Schritt durch das Tor, durch das er das Gefängnis nach 10 Jahren Haft verläßt, ist für ihn klar: Es wird wieder passieren; er wird es wieder tun; er wird wieder morden; er muß einfach; er kann nicht anders.
Getrieben von dem krankhaften Zwang zu morden, schleicht er wie ein Tier durch die Gegend, das nach Beute sucht. Er dringt in ein abgelegenes Haus ein, lauert den Bewohnern auf und bringt sie nacheinander langsam um. Über 80 luftabschnürende Minuten begleitet die Kamera den Mörder. Der Filmschauer wird Zeuge der gräßlichen Taten. Dabei kommentiert der Täter als Erzählstimme das Geschehen aus der Perspektive seiner Gefühle, die er dabei hatte. Er beschreibt die Lust, die er verspürt, wenn er Menschen quält und tötet. Wie es ihn erregt, wenn sie Angst vor ihm haben, und wie seine eigene Angst ihn dabei verfolgt...
"Angst" inszeniert das blutige Ritual eines Triebmörders im Ambiente eines Kunstfilms, ohne sich mit dem Ballast der in diesem Genre verbreiteten abstrakten Kopflastigkeit einer direkten Rezeption zu entziehen. Praktisch ohne Dialoge kommen die Bilder klar und äußerst konzentriert, fast mit dokumentarischer Genauigkeit wird Schritt für Schritt verfolgt. Dabei wird aber jegliche Ästhetisierung der Gewalttaten vermieden, denn darum geht es dem Film nicht. Der Ansatz ist der, sich in die Psyche des Mörders hineinzuversetzen. Die vorgebrachten Erklärungsmuster sind allerdings zu plakativ. Die Ursachen für die tiefgreifende Störung des Mannes aus den familiären Verhältnissen in seiner Kindheit herzuleiten, ist zu konstruiert. Für ein Psychogramm eines sadistischen Mörders ist das zu unpräzise. Es soll auch mehr ein auf unkonventionelle Weise unterhaltender Spielfilm sein. Ein Film, bei dem der Horror ganz unmittelbar an der Quelle geschöpft wird. Stellenweise erinnert in "Angst" die Atmosphäre des raubtierartigen Lauerns an Paul Schraders "Cat People". Die treibende, hypnotische Musik von Klaus Schulze verstärkt diesen fiebrigen Eindruck einer über der Wirklichkeit schwebenden Wahnhandlung.
"Angst" rekonstruiert den wahren Fall des österreichischen Mehrfachmörders Werner Kniesek aus dessen subjektiver Wahrnehmung. In ähnlicher Weise, wenngleich weit weniger drastisch in Szene gesetzt, wurde zwei Jahrzehnte später in "Ein Leben lang kurze Hosen tragen" der deutsche Sexualmörder Jürgen Bartsch filmisch porträtiert.
(Pino DiNocchio)
656859 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 80 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen | |
Extras: | Vorwort von Jörg Buttgereit, Kurzfilm "Zielgerade", Interview mit dem Regisseur; Angst-Artikel; Fotogalerie: Hinter den Kulissen |
656855 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 80 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen | |
Extras: | Vorwort von Jörg Buttgereit, Kurzfilm "Zielgerade", Interview mit dem Regisseur; Angst-Artikel; Fotogalerie: Hinter den Kulissen; Bonus Disc: Interview mit Erwin Leder; Interview mit Komponist Klaus Schulze; Biografien von Zbigniew Rybczynski, Klaus Schulze und Jörg Buttgereit; Presseheft |