FEGEFEUER ODER REISE INS ZUCHTHAUS |
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![]() 83 Min. | 657329 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 83 Min. | 657325 AT |
Originaltitel: | Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus | ![]() |
Regie: | Willi Hengstler | |
Musik: | ||
Darsteller: | Jürgen Goslar, Bobby Prem, Romeo Sitar, Annie Tismer, Jeanette Mühlmann, Ingrid Ettlmayer | |
Österreich 1988 |
In der Gefängniszelle hat der 25 Jahre alte, wegen Mordes an einem Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilte Jack Unterweger Gelegenheit, die Stationen seines bisherigen Lebens in einem Buch niederzuschreiben.
Jack wächst bei seinem abartigen Großvater auf. Der notorisch kriminell veranlagte Despot betrachtet das Enkelkind als sein Eigentum. Die Gewaltausbrüche, der Alkoholismus, die Sexbesessenheit des alten Mannes - das alles prägt den Jungen schon früh. Während seiner Sauf- und Weibertouren stellt der Großvater den Kleinen im örtlichen Gasthaus ab, wo sich in den Hinterzimmern käuflicher Sex abspielt. Die einzige Person, zu der Jack eine emotionale Bindung aufbauen kann, ist die junge Prostituierte Marion. In der Schule ist Jack bald das Problemkind. Der Mutter begegnet er nur ein Mal. Sie bleibt eine Traumfigur, in die er seine Sehnsüchte projiziert.
Nach einer Kindheit ohne feste soziale Orientierung soll eine Lehre im Hotelfach dem jugendlichen Jack die Chance geben, im geregelten Leben Fuß zu fassen. Obwohl er sich bemüht, scheitert er bald an seinen negativen Eigenschaften. Immer wieder landet er wegen Diebstählen und anderer Vergehen für kurze Strafen im Knast. Mit allerlei dunklen Geschäften versucht Jack Geld zu verdienen. Glücksspiel, Boxkämpfe, Prostitution, Einbrüche. Der Beziehung mit seiner Freundin Chris stehen deren strenge Eltern im Weg. Nur Marion ist stets für ihn da. Die kriminelle Karriere des entwurzelten jungen Mannes gipfelt in einem Kapitalverbrechen...
In dumpf ausgeleuchteten schwarz-weiß Bildern entfächert sich ein schwarzes Psychogramm. Es bedarf keiner großstädtischen Unterschichtslums, um bei einem Heranwachsenden eine soziale Desintegrität zu bewirken. Auch in einer ländlichen Alpengegend der 1960er Jahre kann ein lieblos behandeltes Kind verwahrlosen. Werteentwicklung und moralisches Bewußtsein erfordern konsequente Vorbilder. Für Jack Unterweger hat von früher Kindheit an das Fehlen einer humanen Erziehung den Weg ins Zuchthaus vorgezeichnet. Der Spielfilm skizziert in chronologischen Sprüngen rückwärts und vorwärts Schlüsselszenen aus Jacks Kindheit und Jugend. Es wird in Anlehnung an seinen autobiografischen Roman der Werdegang dieses jungen Menschen aufgezeigt, der in seiner Unfähigkeit, sich mit den gesellschaftlichen Verhaltensnormen zu arrangieren, am Ende an Pasolinis "Accattone" erinnert. Allerdings wird in "Fegefeuer" nur andeutungsweise eine charakterliche Entwicklung nachgezeichnet, denn der Film verzichtet auf jegliche Interpretation oder gar Analyse.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 657329 DE |
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 83 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 - s/w | |
Extras: |
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![]() | 657325 AT |
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 83 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 - s/w | |
Extras: |
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