HANSEL & GRETEL |
|||
---|---|---|---|
![]() 112 Min. | 658063 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Hansel & Gretel | ![]() |
Regie: | Yim Phil-sung | |
Musik: | ||
Darsteller: | Chun Jeong-myoung, Eun Won-jae, Shim Eun-kyoung, Jin Ji-hee | |
Korea 2007 |
Ein junger Mann kommt im Wald mit dem Wagen von der Straße ab. Ein Mädchen findet den Verletzten spät in der Nacht und bringt ihn zu sich nach Hause. In dem Haus, welches voll mit buntem Kitschspielzeug ist, wird Eun-soo von der Familie gastfreundlich aufgenommen. Zum Essen gibt es Unmengen buntes Zuckerwerk. Eine seltsame Harmonie liegt in der Familie. Sie leben völlig abgeschieden von der Welt. Es gibt keine Telefonverbindung nach außen. Als Eun-soo am nächsten Morgen das Haus verläßt, um zur Landstraße zu gehen, führt ihn jeder Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt. Er ist in diesem Wald gefangen.
Dann sind plötzlich die Eltern der Familie verschwunden. Sie mußten angeblich überraschend verreisen. Eun-soo ist nun in dem Spielparadies allein mit dem 13jährigen Sohn Manbok und dessen beiden jüngeren Schwestern. Die Kinder sind sehr anhänglich. Sie verstehen nicht, warum der Onkel unbedingt wieder gehen will. Jeder Versuch aus dem Haus zu entkommen ist vergeblich.
Ein Paar, das an der Straße mit einer Autopanne liegengeblieben ist, wird von Manbok im Wald gefunden und zum Haus geführt. Eun-soo beginnt nachzuforschen und macht eine alarmierende Entdeckung...
Mit dem grimmschen Märchen hat die koreanische Mystery-Adaption nicht wirklich zu tun. Die Geschichte erzählt, wie es sein könnte, wenn Hänsel und Gretel nach dem Sieg über die Hexe im Pfefferkuchenhaus geblieben wären.
Die Kinder führen in dem magischen Haus tief im Wald ein nie endendes Leben mit Spielsachen und Süßigkeiten. Sie brauchen sich nur vorstellen, was sie sich wünschen, und es wird wahr. Nur die ersehnte Liebe von fürsorglichen Eltern können sich die Geschwister nicht herbeizaubern. So locken sie aus dem Wald verirrte Erwachsene in ihr verführerisches Haus. Wollen diese Erwachsenen jedoch nicht als neue Eltern bei den Kindern bleiben, so nimmt es mit ihnen ein böses Ende.
Viel pompöser Kitsch, schrill bunt ins Bild gesetzt, macht den Film zu einem Hingucker. Fernöstliche Atmosphäre bietet die visuelle Ausstattung aber nicht. Mit der Ankunft des Pärchens schweift sogar alles in die obskuren Untiefen des christlichen Okkultismus ab. Weihnachtsmänner und Osterhasen, Engel und Teufel bevölkern das Haus. So ist es denn auch der zwielichtige Weihnachtsmann gewesen, der die 3 Kinder vor langer Zeit in dem Haus aus einem schrecklichen Martyrium erlöste und die dabei verhexte.
Bis zum Schluß überrascht das Fantasy-Werk mit neuen Wendungen und Enthüllungen. Die Gewalt steigert sich, die Konfrontation zwischen den Kindern und den Erwachsenen wird heftiger. Die Vergangenheit bricht hervor, und alles hat seinen Ursprung in einem magischen Märchenbuch mit einer nie enden wollenden Geschichte von Hansel und Gretel.
Die konventionelle Geistergeschichte hat ausgedient. Regisseur Yim Phil-sung entwickelt in einem der wegweisendsten Filme der letzten Jahre aus zahlreichen Motiven des Horrorfilms ein neues Konzept von Fluch und Erlösung.
(Pino DiNocchio)
![]() |
![]() | 658063 DE - mit Wendecover - | ![]() |
Tonspur: | Deutsch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 112 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover, Interview Yim Phil-sung, Making Of, Set Impressionen, B-Roll, Trailer | ||
- minus - | Es fehlt der koreanische Originalton |
![]() | ![]() |