DER KRIEG IST AUS |
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![]() 105 Min. ohne deutsche Untertitel | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Après la guerre | ![]() |
Regie: | Jean-Loup Hubert | |
Musik: | ||
Darsteller: | Richard Bohringer, Antoine Hubert, Julien Hubert, Martin Lamotte | |
Frankreich 1989 |
In einem französischen Dorf feiern die Bewohner im Sommer 1944 etwas voreilig das Ende des Krieges. Emsig bereiten sie einen freudigen Empfang für die Amerikaner vor, die als Befreier willkommen geheißen werden. Tragischerweise handelt es sich aber bei der in das Dorf einfahrenden Militärkolonne nicht um Amerikaner, sondern um eine versprengte Einheit der deutschen Wehrmacht, die vom Rückzug abgeschnitten wurde. Sie schießen wild durch die Straßen und treffen dabei den Bürgermeister tödlich.
Die Kinder, die das Herannahen der vermeintlich amerikanischen Panzer gemeldet hatten, werden nun für das Unglück verantwortlich gemacht. Der 12jährige Antoine und sein 8jähriger Halbbruder Julien leben im Dorf bei ihrem Onkel. Aus Furcht ins Erziehungsheim gesteckt zu werden, flüchten die Jungen. Unterwegs läuft ihnen ein Hund zu, der sie fortan begleitet. Antoine verkleidet sich als Mädchen, damit sie nicht erkannt werden, denn die Gendarmen suchen sie bereits. In einer leeren Mühle treffen sie auf einen desertierten deutschen Soldaten. Der sitzt mit ausgekugeltem Bein dort fest. Er hatte genug vom Krieg, für die Deutschen hatte Franz Joseph nicht länger kämpfen wollen, aber jetzt will er sich auch nicht von den Siegern fangen lassen.
Mit seinem Gewehr bedroht der Mann die Kinder und zwingt sie, ihm zu helfen. Aber das nützt ihm nicht viel, weil er mit dem Bein nicht von der Stelle kommt. Die Jungen sind von dem Soldaten dennoch fasziniert. Auch wenn er recht unfreundlich zu ihnen ist, lassen sie ihn nicht hilflos zurück. Sie bringen ihn zu einer als Hexe verschrienen Einsiedlerin, die das Bein wieder richtet. Schließlich verbindet das ungleiche Gespann etwas: beide sind auf der Flucht und dürfen sich nicht sehen lassen. Gemeinsam gelingt es ihnen, sich mit List und Tricks durchzuschlagen. Innerhalb kurzer Zeit entwickeln die vaterlosen Kinder eine Bindung zu dem fremden Mann. Als die Wanderer eine menschenverlassene Stadt erreichen, wo sie sich in einer leeren Herberge einquartieren, entdeckt Franz Joseph mit Entsetzen in der Kirche die Überreste eines grauenhaften Massakers, das die Wehrmacht dort angerichtet hat. Wenig später treffen die Amerikaner ein.
Der Deutsche Franz Joseph hat schon einiges durchgemacht. Er spricht französisch und sieht eigentlich keinen Grund, weshalb man gegen Frankreich Krieg führen soll. Der gebildete Mann mit seiner weltoffenen Haltung kann die Geschehnisse seiner Zeit nicht mehr verstehen. Am Ende jedoch gibt es für ihn kein Entkommen aus der Hölle der Wirklichkeit.
Die Kinder sind in ihrem naiven, von Instinkt geleiteten Verhalten die kleinen Helden. Die Unterscheidung zwischen Freund und Feind tritt in den Hintergrund, wo die Situation eine spontane Allianz erfordert, wo man sich den Verbündeten nicht aussuchen kann. Mit einer Prise dunklem Humor läßt Filmemacher Jean-Loup Hubert die Jungs stolz das Gewehr des von ihnen "gefangenen" Kriegsgegners tragen. Die Hauptrollen besetzte der Regisseur mit seinen Söhnen.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 658714 FR |
Tonspur: | Französisch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 105 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: |
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