KONRAD AUS DER KONSERVENBÜCHSE |
|||
---|---|---|---|
![]() 77 Min. | 663769 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Konrad aus der Konservenbüchse | ![]() |
Filmlänge: | 75 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Claudia Schroeder | |
Musik: | ||
Darsteller: | Violetta Ferrari, Daniel Thorbecke, Heinz Schubert, Alexandra Degen, Daniel Jürgen Lohmann, Robert Stephan, Otu Tetteh | |
Deutschland (West) 1983 |
Da wundert sich die Künstlerin Berti Bartolotti, als zwei blaue Männer ein blaues Paket an ihrer Wohnungstür abliefern. Es enthält eine große Konservenbüchse. Nun will Berti natürlich wissen, was da drin ist.
Ein winziges Kind streckt nach dem Öffnen seinen Kopf aus der Blechdose. Frau Bartolotti muß es nur noch mit der beigefügten Nährflüssigkeit übergießen, und fertig ist das Instant-Kind!
Ein siebenjähriger nackter Junge steht vor der verblüfften Künstlerin. Sein Name ist Konrad. Er wurde in der Fabrik als perfektes Kind hergestellt. Konrad ist immer artig, höflich und folgsam, er kann keine Schimpfworte aussprechen und nichts Unvernünftiges tun. Zu der frisch gebackenen Mutter mit ihrem exzentrischen Lebensstil paßt es gar nicht, daß ihr neuer Sohn so ein braver Musterknabe ist. Bertis biederer Liebhaber Egon hingegen ist überaus beglückt und sieht sich sogleich als Vater eines wohlgeratenen Kindes.
Nachbarsmädchen Kitty ist sofort in Konrad verschossen und wird seine Freundin. Nur in der Schule finden die anderen Kinder den neuen Streber mit den komischen Klamotten richtig doof.
Nun bemerkt man in der Fabrik, daß eine Dose mit einem Instant-Kind irrtümlich an eine falsche Adresse geliefert wurde. Bald machen die blauen Männer Frau Bartolotti ausfindig. Sie verlangen die unverzügliche Rückgabe der falsch zugestellten Ware. Das kommt aber für Berti Bartolotti überhaupt nicht in Frage. Sie wird ihren liebgewonnenen Konrad niemals wieder hergeben. Berti, Egon und Kitty machen Pläne, um Konrad vor den blauen Männern zu verstecken. Das nützt aber nichts. Es gibt nur einen Ausweg: Konrad muß ganz schnell lernen, ein so ungezogenes Kind zu sein, daß die Fabrik ihn nicht mehr zurücknimmt...
Ein vorgefertigtes Kind wie eine Tütensuppe kaufen und fix zubereiten - das ist eine bizarre Idee, die zugleich auch elementare Erziehungsfragen anspricht. Die flippige Malerin Berti und der spießige Apotheker Egon haben in dieser Sache ganz unterschiedliche Vorstellungen.
Berti mag am liebsten keine Grenzen setzen; das Kind soll selbst herausfinden, was richtig und was falsch ist. Mit so viel Freiheit und Eigenverantwortung ist das in der Fabrik perfekt konditionierte Kind leicht überfordert. Zum Glück ist Konrad sehr klug und lerneifrig. Freundin Kitty lehrt ihn mit süßen Küßchen, ein frecher Bengel zu werden. Das ist ulkig, wie hier das übliche Bild vom bösen Kind, das brav werden soll, auf den Kopf gestellt wird.
Der kleine Daniel Thorbecke bewegt sich vor der Kamera so unbekümmert wie ein fleischgewordener Pinocchio, der staunend die Welt entdeckt. Die ursprünglich von Konrad in der letzten Fertigungsphase in der Fabrik gelernten höflichen Sätze sagt er so auf, daß auch Kinder die Parodie darin erkennen können. Schritt für Schritt weicht Konrads steifes Benehmen der neu gewonnenen Freude am ausgelassenen Spiel. Daniel Thorbecke wandelt sich mit der Figur von Konrad zu einem lustigen Frechdachs. Man kann nicht umhin zuzugeben, daß ein natürlich freches Kind doch viel liebeswerter ist als künstlich brav gemachtes.
(Pino DiNocchio)
![]() |
![]() | 663769 DE |
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 77 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | |
Extras: | Fotogalerie |
![]() | ![]() |