RIDING ALONE FOR THOUSANDS OF MILES

  • Film DVD
  • deutsch + chinesisch
    104 Min.
    664077 FRnicht mehr im Handel
  • Film DVD
  • deutsch + chinesisch
    104 Min.
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    Originaltitel: Qian li zou dan qi
    Regie: Zhang Yimou
    Musik:  
    Darsteller: Ken Takakura, Li Jiamin, Jiang Wen, Lin Qiu, Shinobu Terajima, Yang Zhenbo
    China / Hongkong / Japan 2005

    RIDING ALONE FOR THOUSANDS OF MILES

    Der japanische Fischer Gouichi Takata und sein erwachsener Sohn Kenichi hatten sich voneinander entfremdet und zehn Jahre lang keinen Kontakt. Durch einen Anruf von Schwiegertochter Rie erfährt der alte Mann, daß Kenichi mit einem schweren Leiden im Krankenhaus liegt. Er fährt schweren Herzens nach Tokio, um seinen kranken Sohn zu besuchen. Aber Kenichi will den Vater nicht empfangen.
    Als die Diagnose kommt, daß Kenichi bald sterben wird, reist Mr. Takata nach China und begibt sich auf die Spuren von Kenichis Arbeit. Der war dort als Filmemacher tätig, wo er zuletzt eine Dokumentation über einen Opernsänger gedreht hatte. Vor Ort berichten Kenichis Freunde Lingo und Jasmine, daß der Sänger Li Jiamin zur Zeit im Gefängnis sitzt. Er hatte einen Kollegen tätlich angegriffen, der ihn wegen seines unehelichen Kindes beleidigt hatte.
    Takata will das angefangene Filmwerk seines Sohnes über die chinesische Oper unbedingt fertigstellen, um ihm eine Freude zu machen, deshalb setzt er sich in den Kopf, Li Jiamin im Gefängnis aufzusuchen und ihn dort zu filmen. Mit dem Vorhaben stößt er bei den chinesischen Behörden auf unüberwindbare Hindernisse, denn ein Ausländer darf sich nicht einfach überall frei in China bewegen, geschweige denn in ein Gefängnis hineinspazieren und Filmaufnahmen machen. Takata ersinnt einen ungewöhnlichen Bittweg, um dem Behördenchef zu zeigen, wie wichtig es für ihn und seinen todkranken Sohn ist, daß er den Opernsänger besuchen darf. Er hat Erfolg. Man inszeniert mit Gefangenen in der Haftanstalt eine kleine Aufführung der traditionellen Oper "Riding Alone For Thousands Of Miles", die Takata mit der Videokamera aufzeichnen darf. Doch statt zu singen, bricht Li Jiamin auf der Bühne nur in Weinkrämpfe aus. Der unglückliche Mann vermißt seinen Sohn, den er noch nie gesehen hat.
    Takata beschließt, in das entfernte Dorf zu fahren und den Jungen zu einem Besuch zu seinem Vater in das Gefängnis zu bringen. Der kleine Yang Yang hat gerade seine Mutter verloren. Nach ihrem Tod will sich die Dorfgemeinschaft um das uneheliche Kind kümmern. Die Dorfältesten sind nicht einverstanden, daß Li jetzt nach all den Jahren plötzlich als Vater in Erscheinung tritt. Takata setzt sich mit seinem Verhandlungsgeschick erneut durch und stimmt die Dorfbewohner um. Aber seine Überzeugungskraft stößt an eine letzte Grenze, mit der er nicht gerechnet hatte...

    Es ist die bewegende Suche eines Vaters nach dem verlorenen Sohn. Die ineinander verflochtene doppelte Vater-Sohn Geschichte ist beschauliches Kino der Gefühle, mit einem leichten Hang zur Melodramatik, aber gänzlich ohne Frauenkram. Takata muß einen langen Weg zurücklegen, um die tiefe Kluft zwischen ihm und seinem erwachsenen Sohn zu überwinden. Indem er in einem fremden Land einen fremden kleinen Jungen mit dessen unbekanntem Vater zusammenbringen will, soll auch sein verletztes Verhältnis zu seinem eigenen Sohn symbolisch eine Heilung finden. Doch Takata muß erkennen, daß das so einfach nicht geht. Er kann seine eigenen Fehler nicht auf dem Rücken anderer Menschen bereinigen. Wo sich der beharrliche Japaner nach langer Mühe fast am Ziel glaubt, stellt sich der kleine Yang Yang als ganz eigenwilliges Kind heraus, er ist genauso starrsinnig wie Takata und Kenichi.
    Damit erweist sich die Begegnung mit diesem Kind für Takata als Schlüssel zur Wiederherstellung seines inneren Friedens. In einer bizarr zerklüfteten Felsenlandschaft verirrt er sich mit dem Kleinen. Schauplatz ist die entlegene südwestliche Provinz Yunnan mit ihrer spektakulären Topographie und ihren ebenso verschlossenen wie gastfreundlichen Menschen. Man sieht, wie sehr die chinesische Gesellschaft auf Ritualen und Förmlichkeiten fußt, welche vieles komplizieren, aber nichts unmöglich machen. Die schwerfällige Bürokratie des Staatsapparats hat ihren Ursprung in der Mentalität der Leute: Bevor eine Entscheidung getroffen wird, wird ausgiebig palavert, auch wenn die Entscheidung schon vorher feststeht.
    In der deutschen und französischen Fassung wurden nur die in Japanisch gesprochenen Hauptrollen synchronisiert, im wesentlichen Takata und seine beiden Dolmetscher, alle anderen Personen sind im Originalton in Mandarin belassen und optional untertitelt. Das macht Takatas Situation in einem Land, dessen Sprache er nicht versteht, direkt erfahrbar. Der ständige Wechsel zwischen den Sprachen ist erstaunlicherweise für den Zuschauer gar nicht anstrengend, denn er lenkt die Aufmerksamkeit auf die häufig völlig unerwarteten Reaktionen und abrupten Stimmungswechsel, die Takata bei den Chinesen erlebt. Untermauert wird diese Konstellation noch dadurch, daß Takatas exponierte Rolle mit dem hochprofilierten japanischen Schauspieler Ken Takakura besetzt ist, während sämtliche anderen Personen chinesische Laiendarsteller sind. (Pino DiNocchio)


    664077 FR
    Tonspur: Deutsch / Mandarin / Französisch
    Untertitel: D, E + 3 weitere
    Länge: 104 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.85
    Extras: Making of


    664079 DE
    Tonspur: Deutsch / Mandarin / Französisch
    Untertitel: D, E + 3 weitere
    Länge: 104 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.85
    Extras: Making of


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