MICROPOLIS |
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![]() 82 Min. | 665099 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 82 Min. | 665091 DE | nicht mehr im Handel | |
![]() 85 Min. | 765099 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | La citadelle assiégée | ![]() |
Regie: | Philippe Calderon | |
Musik: | ||
Darsteller: | - | |
Kanada / Frankreich 2006 |
In einer milden Vollmondnacht schwärmt ein geflügeltes Paar zum Hochzeitsflug aus. Prinz und Prinzessin vereinigen sich zu einer neuen Termiten-Dynastie. Sie sind die einzigen Überlebenden von Zehntausenden junger Adliger, die gleichzeitig mit ihnen ausgeflogen sind. Sogleich beginnen sie an einem geeigneten Standort mit dem Bau ihrer Residenz. Aus Erde und Speichel mischen sie eine lehmartige rötliche Masse, mit der sie sich regelrecht selbst einmauern. Ihre ersten Nachkommen dienen ihnen als Arbeiter und Soldaten. Unermüdlich arbeitet das permanent wachsende Volk am Bau der Stadt, die sich wie ein Turm vertikal in die Höhe erstreckt. Eine Million Einwohner wird sie nach ihrer Vollendung haben. Alle sind miteinander verwandt, ausnahmslos jeder ist aus einem Ei derselben einen und einzigen Königin geschlüpft. Jedes Individuum hat seine festgelegte Bestimmung. Tief im Inneren des Baus liegt die Königin auf dem Thron in ihrer von der Palastgarde streng bewachten Kammer und legt unaufhörlich Eier. In den weitläufigen Hallen und Schächten der Stadt läuft die Nahrungsproduktion auf Hochtouren. Ein Pilz wird kultiviert, welcher die durch Arbeiterkolonnen von draußen herbeigeschafften Pflanzenteile durch chemische Prozesse zu Eßbarem verwandelt. In den durch ein meisterhaftes Luftzirkulationssystem perfekt klimatisierten Räumen ist die Temperatur konstant.
Bis zu 70 Jahre alt kann das Königspaar werden. Während der Regentschaft ist der Termitenstaat einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt.
Ein herabstürzender Baumast richtet Schäden an, Gebäudeteile werden zertrümmert, Löcher werden in die äußeren Mauern gerissen, durch die Feinde eindringen können. Ein Buschfeuer bedroht den Bau. Ein Regenguß setzt weite Teile der Stadt unter Wasser. Schlammlawinen schießen durch die Tunnel und reißen die Bewohner mit sich. Auch die Königin ist von der Flut bedroht. Zudem verursacht die Überschwemmung eine Giftkatastrophe, weil durch das Wasser toxische Substanzen aus der Pilzzucht in der Stadt verbreitet werden. Das auf Duftspuren basierende Kommunikationssystem bricht zusammen.
Aus den Felsenhügeln hinter der grünen Ebene naht eine Gefahr von noch apokalyptischerem Ausmaß. Ein Volk von 10 Millionen fleischfressenden Ameisen wandert auf das Flachland zu. Mitsamt ihrem Staatsoberhaupt, der Schwarzen Königin, zieht das räuberische Volk der Magnans vorwärts. Jedes Tier, das ihnen in den Weg gerät, wird eingekreist und aufgefressen. Nur den auf Blättern lebenden Weberameisen sind die Magnan unterlegen. Das Eindringen in deren Jagdrevier bezahlen die Truppen der Magnan mit dem Leben. Doch der Zug geht weiter. Gewässer überqueren die Ameisen, indem sie lebende Brücken aus ihren ineinander verklammerten Körpern bilden.
Schließlich erreicht das kriegerische Heer der Magnan Ameisen die friedliche Termitenstadt. Die Kleintiere der Umgebung ergreifen die Flucht. Im Handstreich erobern und besetzen die Magnan die von einem anderen Ameisenvolk bewohnte Ruine eines alten, verlassenen Termitenbaus. Dort richten sie ihr Feldlager ein. Während die Termiten, noch nichts von der Gefahr ahnend, in dieser Vollmondnacht das Ausschwärmen eines neuen Jahrgangs geflügelter Prinzen und Prinzessinnen vorbereiten, bezieht die Schwarze Königin der Ameisen einen Kommandoposten auf dem Baum über dem Termitenbau.
Am Morgen beginnt der Angriff. Mit unvorstellbarer Grausamkeit dringt das Millionenheer der Ameisen durch alle Öffnungen in die Termitenstadt ein und tötet alles. Militärisch hoffnungslos unterlegen, gehen die Soldaten der Termiten zu einer anderen Verteidigung über. Sie mauern hastig die Zugänge zurr Königskammer zu, um so die Königin zu schützen. Die Ameisen transportieren unterdessen die gefangenen Termitenlarven ab in ihr Lager, um sie später zu verspeisen.
Noch ist die Schlacht nicht entschieden. Der unerbittliche Krieg der aggressiven Invasoren gegen die friedliebende Zivilisation tobt weiter. Welches Volk wird als Sieger daraus hervorgehen? Eine Naturgewalt bringt die entscheidende Wende...
In der Savanne des westafrikanischen Staats Burkina Faso, dem ehemaligen Obervolta, findet das kanadisch-französische Drehteam die über 3 Meter hohen Bauten der Riesentermiten. Hier ist der Ort, an dem für die Filmkamera mit echten Tieren ein fiktiver Insektenkrieg inszeniert wird. Die friedliche Zivilisation der Termiten wird in dem Action-Drama vom kriegerischen Volk der fleischfressenden Magnan Ameisen angegriffen. Das tun diese Ameisen in der Natur nicht, das ist die Fiktion des Autors für einen epischen Kriegsfilm mit den fürchterlichsten und wohl auch exzentrischsten Darstellern, die je vor einer Kamera gestanden haben. Die äußerst aggressiven, scharfzähnigen Ameisen, die bei ihren kollektiven Jagdzügen gemeinsam sogar ein ganzes Schwein töten und bis auf die Knochen abnagen können, werden von der Crew samt der Schwarzen Königin sorgsam aus einem Bau ausgegraben und zu dem als Handlungsort ausgewählten Termitenbau transportiert. Das Team muß in Schutzkleidung arbeiten. Zuvor jedoch bevölkern die Ameisen einen im Studio konstruierten Modell-Bau, wo sie in allen ihren Lebenslagen und Arbeitstätigkeiten mit dem Makro-Objektiv gefilmt werden. Ebenso ergeht es den Termiten. Auch sie werden als Darsteller ins Studio geholt. Aus einem Termitenbau wird die Kammer der Königin ausgegraben. Es ist ein geschlossenes Gefäß aus rotem Ton, fast wie ein Römertopf sieht es aus, in dem die Königin in völliger Finsternis ihr ganzes Leben verbringt und Eier legt.
In der Vergrößerung sehen die winzigen Insekten aus wie außerirdische Monster. Ihre auf höchste Effizienz optimierte Arbeitsteilung kennt keine Gefühle für das Individuum. Sie arbeiten und kämpfen wie Roboter, folgen nur ihrer genetischen Programmierung. Oberstes Ziel und mithin Lebenszweck aller ist der Schutz der Königin, denn sie ist der Lebensquell des ganzen Staats. Ohne jeden Gedanken opfern sich einzelne Tiere in Gefahrensituationen, damit die Gemeinschaft überlebt. Verwundbar ist dieses System dennoch. Besonders Störungen des komplexen Fernkommunikationssystems sind für das Insektenkollektiv fatal.
Bei aller Abscheu, die man gegenüber dem geradezu faschistischen Staatswesen dieser Insekten hegt, bleibt es doch unendlich faszinierend, wie die robusten Krabbeltiere durch ihre kollektive Organisationsform als Art unverwüstlich geworden sind. Ameisen und Termiten kommen sich in der Natur nicht auf so dramatische Weise ins Gehege, wie es in der fiktiven Handlung des Films geschieht. Beide Arten existieren nebeneinander und behaupten sich gegenüber allen größeren Lebewesen. Sie sind darauf eingestellt, den Verlust einzelner Mitglieder zu verkraften, etwa durch Tiere, die sich von ihnen ernähren. Ein Rätsel gibt daher der hohe technische Entwicklungsgrad besonders in der Ingenieurskunst der Termiten auf. Wie konnten sie so ausgeklügelte Bauwerke entwerfen ohne individuelle Denkfähigkeit? Ist der Mensch wirklich das überlegenste Tier auf dem Planeten?
(Pino DiNocchio)
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![]() | 665099 DE |
Tonspur: | Deutsch / Französisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 82 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Making of |
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![]() | 665091 DE |
Tonspur: | Deutsch / Französisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 82 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Making of | |
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
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![]() | 765099 DE - mit Wendecover - | ![]() |
Tonspur: | Deutsch / Französisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 85 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover, Making of |
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