HALLAM FOE |
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![]() 92 Min. ohne deutsche Untertitel | 668808 UK | ||
![]() 92 Min. | 668809 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Hallam Foe | ![]() |
Regie: | David Mackenzie | |
Musik: | ||
Darsteller: | Jamie Bell, Sophia Myles, Maurice Roeves, Claire Forlani, Ewen Bremner, Ciaran Hinds, Jamie Sives | |
Großbritannien 2007 |
Seit dem Tod seiner Mutter treibt sich der jugendliche Hallam Tag und Nacht herum und beobachtet heimlich Leute in ihren privaten Momenten. Als Sprößling aus gutbetuchtem Elternhaus hat der Schulabgänger auch nichts Produktiveres zu tun. Aufgewachsen in den schottischen Bergen, war Hallam schon früh ein mit der Natur verbundener einzelgängerischer Charakter mit guter Beobachtungsgabe. Das halbe Dorf hat er schon ausspioniert und sämtliche Intimitäten in seinem Tagebuch dokumentiert.
Bevor der Spanner öffentlich auffliegt, seilt sich Hallam nach einem pikanten Streit mit der verhaßten Stiefmutter nach Edinburgh ab. Der Großstadtdschungel ist ein unvergleichlich anderes Jagdrevier. In seiner ländlichen Heimat war er auf Bäume geklettert; in der Stadt sind es Hausdächer und Fassaden, über die er wie ein Wiesel huscht, um durch Fenster, Schächte und aufgebrochene Türen an versteckte Plätze zu gelangen, von denen aus er die Objekte seiner Begierde ungestört mit dem Fernglas beobachten kann.
Schnell fokussieren sich Hallams verstohlene Blicke auf die junge Kate, die Personalchefin des Hotels, wo er einen Job als Küchenhilfe bekommt. Kate sieht nämlich seiner verstorbenen Mutter sehr ähnlich. Als Kate herauskriegt, daß er sie ausspäht, ist sie entsprechend angefressen. Trotzdem läßt sie sich auf eine bizarre Beziehung mit dem durchgeknallten Jüngling ein. Hallam ist besessen von der Theorie, daß seine Mutter ermordet wurde, und zwar von Verity, der jungen Sekretärin seines Vaters, die dieser just danach geheiratet hat...
Regisseur David Mackenzie hält in seiner Erzählung stets die Balance zwischen Komik und Nachdenklichkeit. Eine leicht melancholische Note liegt über dem ganzen Film. Der Träumer Hallam Foe wandelt desillusioniert durch die Welt. Der Junge verliert sich in seinen Wahnvorstellungen. Er glaubt, daß das Ertrinken seiner Mutter im See hinter dem Haus weder ein Unfall war, wie die offizielle Version lautet, noch daß sie in den Freitod gegangen ist, wie der Vater ihm enthüllt, sondern daß es Veritys mörderisches Werk war. In Kate findet er ein Spiegelbild seiner Mutter, an dem er sich festkrallt, um seinen Racheplan reifen zu lassen.
Da er alles aus der Perspektive des Zuschauers erlebt, entgleitet ihm das Bewußtsein dafür, daß sein eigenes Handeln real ist. Seine unkonventionelle Methode der Bewältigung der traumatischen familiären Situation überschattet das Erwachsenwerden des Jugendlichen. Das Entdecken der Liebe, erster Sex, Abnabelung von zuhause, das alles vermischt sich bei Hallam Foe mit dem leicht fiebrigen Trip durch seine voyeuristische Obsession. Mit naiver Dreistigkeit bewegt sich der furchtlose Krieger über feindliches Gebiet. Wie immer leistet Jamie Bell dabei als Hauptdarsteller ganzen Einsatz.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 668808 UK |
Tonspur: | Englisch | |
Untertitel: | E | |
Länge: | 92 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.35 | |
Extras: |
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![]() | 668809 DE |
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 92 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.35 | |
Extras: | Interviews, B-Roll, Soundbites |
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