KINDER DES ZORNS (2009)

  • Film DVD
  • deutsch + englisch
    89 Min.
    669249 DEnicht mehr im Handel
  • Film BLU-RAY
  • deutsch + englisch
    92 Min.
    769249 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: Children of the Corn
    Filmlänge: BD 89 Min. ohne Abspann
    Regie: Donald P. Borchers
    Musik:  
    Darsteller: David Anders, Kandyse McClure, Daniel Newman, Preston Bailey, Remington Jennings, Austin Dreher, Dominic Plue, Ryan Bertroche, Creighton Fox, Austin Coobs, Robert Gerdisch, Jordan Schmidt
    USA 2009

    KINDER DES ZORNS - Children of the Corn (2009)

    1975 in Nebraska. Vietman-Veteran Burt und seine farbige Frau Vicky sind im Wagen unterwegs durch einen von endlosen Maisfeldern dominierte Landstrich. Ihre Ehe ist am Ende, sie streiten sich unablässig und giften sich an. Plötzlich stürzt aus dem Mais ein Junge direkt in das Auto. Burt stellt fest, daß dem Kind die Kehle durchtrennt wurde, bevor es auf die Fahrbahn fiel.
    Das Paar will den Unfall im nächsten Ort melden. Doch die Stadt Gatlin ist wie ausgestorben. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Tatsächlich sind 12 Jahre vergangen, seit in den Bars und Geschäften zum letzten Mal etwas verkauft wurde. In Gatlin leben nur noch Kinder und Jugendliche. Seit 1963 wurde hier niemand älter als 19 Jahre.
    Vicky wird von einer Gruppe Kinder gefangen. Sie muß kampflos dran glauben, denn sie ist in den Augen der Kinder eine Ungläubige. Ihr freizügiger Auftritt in knappsten Klamotten mag provokant und empörend auf die Kinder wirken. Sie alle folgen blind dem fanatischen Prediger Isaac. Der hübsche 8 Jahre alte Knabe ist ein begnadeter Redner. Mit geschliffenen Worten, die dem Geist der Heiligen Schrift entspringen, hetzt der kleine religiöse Extremist seine Gemeinde gegen alle Fremden, die sich in ihre Stadt verirren. Unter Isaac und seinem halbstarken Helfer Malachai betreiben die Kinder einen obskuren Kult. Sie verehren den Maisgott "Der, der hinter den Reihen wandelt". Ihm opfern sie alle Erwachsenen und auch sich selbst, wenn sie das 19. Lebensjahr erreichen. Für Nachwuchs ist indessen gesorgt. Zur fruchtbaren Vermehrung läßt Prediger Isaac während der Gottesdienste die geschlechtsreifen Mädchen und Jungen in der Kirche öffentliche Befruchtungsrituale ausüben.
    Burt nimmt den Kampf gegen die pervertierte Mörderbande auf. Schließlich ist er Soldat mit reichlich Kriegserfahrung bei den Marines. Er glaubt sich den Gören überlegen. Da werden Knochen gebrochen. Bei der Jagd durch das Maisfeld erlebt er ein Flashback. Die Maschinengewehre rattern im Dschungel von Vietnam...

    Mit der ersten Verfilmung seiner Erzählung "Children of the Corn" im Jahr 1984 war Stephen King überhaupt nicht zufrieden. Zu weit war der Plot von der Vorlage entfernt. Trotzdem avancierte der billig und schlecht gemachte Streifen zu einem Klassiker des Horrorfilms. Außerdem zog er einen Rattenschwanz von schlechten Fortsetzungen nach sich. Donald P. Borchers gehörte 1984 zu den Produzenten des von King verschmähten Films. Ohne dessen Unterstützung mußte Borchers deshalb bei seinem Versuch der Wiedergutmachung auskommen. Als Regisseur inszenierte er 2009 eine Neufassung, mit der er wieder näher an Stephen Kings Text rückte. Es ist also kein simples Remake, sondern eine komplett andere Interpretation des Stoffs geworden. Statt des vormals angedichteten Happy Ends für Burt und Vicky bleibt es nun bei dem unheilvollen Ausgang, wie es in der Geschichte von Stephen King vorgesehen ist. Nichts hat hier gegen das Böse eine Chance.
    Den "Bibel-Gürtel", jenes besonders fromme südöstliche Viertel der USA, wo der evangelikale Protestantismus dominiert, gab es schon immer. In Zeiten, wo religiöser Fanatismus weltweit um sich greift, erlangt "Kinder des Zorns" noch eine ganz andere Brisanz. Die wörtliche Auslegung von Bibeltexten generiert ein faschistoides Massaker und entfesselt eine unsagbare Terrorherrschaft. Der ekstatische Geschlechtsakt unter den Augen der erregten Kirchengemeinde bleibt dem Zuschauer sicher nachhaltiger im Gedächtnis als das blutige Gemetzel.
    So knisternd böse diese Verfilmung auch gelungen ist, reißt die zweifelhafte Besetzung leider die Glaubwürdigkeit in die Tiefe. Die Figur Vicky ist fast comichaft überzogen. Die ewige stereotype Streiterei des gescheiterten Ehepaars nervt. Der psychisch angeknackste Vietnam-Soldat kann ebenfalls nicht so recht überzeugen. Für die älteren Kinder hat man Erwachsene genommen. Malachai kommt deutlich weniger bedrohlich rüber, weil man einem erwachsenen die perfide Grausamkeit so nicht abnimmt. Die vielen pummeligen Kinder passen nicht in die Kulisse der 1960er und 70er Jahre. Oder liegt die Überernährung am Mais? Echt unheimlich sind nur die Kleinsten, allen voran der sympathische Knirps, der in der Funktion des diabolischen Predigers Isaac steht. (Pino DiNocchio)



    669249 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch / Englisch
    Untertitel: D, E
    Länge: 89 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.78
    Extras: Wendecover, Audiokommentar, Featurette


    769249 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch / Englisch
    Untertitel: D, E
    Länge: 92 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.78
    Extras: Wendecover, Audiokommentar, Featurette


    ©   2017 / 2018 by TAMINGO Media Publishing