TRÄUME SIND WIE WILDE TIGER |
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deutsch 96 Min. | 675289 DE |
Originaltitel: | Träume sind wie wilde Tiger | |
Regie: | Lars Montag | |
Musik: | ||
Darsteller: | Shan Robitzky, Annlis Krischke, Claude Heinrich, Anton Krymskiy, Noah Lakmes, Emil Mascheck, Sanele John, Sushila Sara Mai, Murali Perumal, Anne Ratte-Polle, Simon Schwarz, Adriana Altaras, Irshad Panjatan, Nina Petri | |
Deutschland 2021 |
Die glitzernde Scheinwelt der indischen Bollywood-Tanzfilme entführt den 12jährigen Ranji aus Mumbai aus jeder rationalen Wahrnehmung der Realität. Wie Millionen andere träumt sich der Junge in das Paralleluniversum der Superstars. Sein großes Leinwandidol Amir Roshan vergöttert Ranji bedingungslos. Einmal im Leben möchte er zusammen mit ihm vor der Kamera stehen.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ranjis Eltern verkünden, daß sie mit ihm nach Deutschland auswandern! Als ausgebildeter Mathematiker verspricht sich der Vater in Deutschland ein Leben mit deutlich mehr Wohlstand, als ihm das in Indien je möglich wäre. Ranji ist bestürzt. Er will seine Heimatstadt nicht verlassen, vor alle den geliebten Opa nicht allein zurücklassen. Von der verlorenen Chance auf ein Treffen mit Amir und einer Rolle in dessen Film ganz zu schweigen. Ausgerechnet jetzt veranstaltet Amir ein Casting für die Rolle eines Jungen in seinem nächsten Film.
Natürlich ist Berlin ein Kulturschock für Ranji. Zwar hat er vom Opa, der eine Zeitlang in Deutschland gelebt hatte, die Sprache schon gelernt, aber die Hackordnung unter den Kindern und der offene Rassismus sind Umstände, auf die der gutherzige indische Junge nicht vorbereitet war. Seinen Traum gibt Ranji nicht auf. Er produziert mit dem Handy ein Bewerbungsvideo, welches er Amir schicken will. Aber dann wird ihm das Smartphone gestohlen...
Der Berliner Shan Robitzky ist in echtes Energiebündel. Die Kombination von Gesang, Tanz und Schauspiel ist genau das Richtige für das junge Multitalent. Seine Tanzeinlagen sind ebenso voller Leidenschaft wie sein Gesang. Alle Lieder hat Shan im Studio selbst eingesungen. Trotz vieler Rückschläge läßt sich der von Shan gespielte Junge Ranji nicht von seinem Vorhaben abbringen. Eine Unterstützerin findet er unerwartet in dem durchgeknallten Mädchen Toni aus der Nachbarwohnung. Die gehört eigentlich zur Gang von Mitschüler Marvin, der ihm das Handy abgezogen hat. Brillant ist hier Claude Heinrich als großmäuliger Anführer der ausländerfeindlichen Schülerbande.
Am Ende triumphiert Ranji. Sein Glaube, daß Träume wahr werden können, wird bestätigt. Man sollte bei diesem bunten, fröhlichen Kinderfilm die Betonung auf "können" mit Tendenz zum Konjunktiv legen, um keine falschen Illusionen zu wecken. Das echte Leben ist nämlich kein Bollywood-Märchen. Der Begriff Bollywood in Anlehnung an Hollywood rührt von der in Bombay ansässigen indischen Filmindustrie her. Nachdem die Inder die in der Kolonialzeit entstandene Stadt, deren Name auf die Portugiesen zurückgeht, in Mumbai umbenannt haben, müßten die Filme jetzt eigentlich als Mollywood bezeichnet werden.
(Pino DiNocchio)
675289 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 96 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover |