JONGENS

  • Film DVD
  • niederländisch
    78 Min.
    deutsche Untertitel
    677494 DE

    Originaltitel: Jongens
    Filmlänge: DVD 76 Min. ohne Abspann
    Regie: Mischa Kamp
    Musik:  
    Darsteller: Gijs Blom, Ko Zandvliet, Jonas Smulders, Ton Kas, Stijn Taverne, Myron Wouts, Ferdi Stofmeel, Lotte Razoux Schultz, Rachelle Verdel
    Niederlande 2014

    JONGENS

    Der dumpfe Knall aus der Startpistole schickt die Läufer auf der Aschenbahn los. Sport ist eine Form von Körperkult für Leute, die ihren Tag nicht mit intellektuellen Dingen auszufüllen wissen. Sich ausschließlich und voll konzentriert der Auslastung des eigenen Körpers hinzugeben, unaufhörlich auf der Jagd nach neuen Herausforderungen und ständig die Grenzen austestend: das übt besonders auf männliche Heranwachsende einen verführerischen Reiz aus. Den sich durch Wachstum und Reifung so rasant verändernden Körper zu beobachten, mit ihm bis zum Schmerz zu experimentieren, sich um den Rang im Rudel mit Gleichaltrigen zu messen. das wird durch den Testosteronüberschuß der Spätpubertät bewirkt.
    Sie kommen nicht zur Ruhe. Der 15 Jahre alte Läufer mit dem niederländischen Vornamen Sieger und Vereinskamerad Stef sind nicht nur mehrmals in der Woche beim Lauftraining auf dem Sportplatz in Bewegung. Als Gruppenbeste werden Sieger und Stef vom Coach mit Marc und Tom, zwei Jungen aus dem Jahrgang über ihnen, zu einer Viererstaffel zusammengestellt.
    Nach dem Training radeln die Jungs zum Baden in einem Tümpel in einen idyllischen Wald. Es wird ausgelassen im Wasser herumgetollt. Das spielerische Kräftemessen weckt in Sieger neue Empfindungen. Der draufgängerische Marc wird plötzlich zum Magneten, der eine unheimliche Anziehungskraft ausübt. Ein Kuß, einfach so passiert und doch ganz und gar gewollt, ist der Startschuß zu einer Liebe, die sich wie ein zartes Küken durch die harte Eierschale freipicken muß.
    Seine eindeutigen Gefühle verunsichern Sieger extrem. Verliebt in einen Jungen, das würde in seinem eindimensional aufgestellten sozialen Umfeld niemand verstehen. Seit dem Unfalltod der Mutter hat es der Papa schon schwer genug mit den zwei halbwüchsigen Söhnen. Siegers älterer Bruder Eddy rutscht zunehmend auf die schiefe Bahn. Da kann nicht der andere Sohn auch noch schwul sein.
    Hauptdarsteller Gijs Blom blickt mit der authentischen Verlorenheit in die Kamera, wie es für einen Teenager in dieser Lage kaum anders möglich ist. Man spürt in der präzisen Inszenierung das Kribbeln der Verliebtheit, das sehnsüchtige Verlangen nach etwas scheinbar Unerreichbarem, das völlig gelöste Glücksgefühl im Moment des ersehnten Zusammenseins. Man spürt die Atemlosigkeit, die Sieger regelrecht paralysiert, weil er nicht weiß, wie er es anstellen soll, zu seinen Gefühlen zu stehen.
    Der Rest ist Geschichte. Regisseurin Mischa Kamp macht aus der Romanze kein Drama. Es geht schon gut mit dem jungen Glück. Ein Zaudern zu viel, eine schmerzhafte Verleugnung. Wie ein zerbrochener Spiegel, aus dem Sieger das Zerrbild seiner verlogenen Fratze entgegenblickt. Die Kamera legt den Fokus auf die jugendlichen Athleten. Das Auge kommt in den Genuß gesunder, knackig trainierter Jungenkörper, die nicht durch widernatürliche Muskelzucht maskulin entstellt sind. Auch wer für Sport nichts übrig hat, kann diesen Jungs Respekt für ihren maßvollen Umgang mit sich selbst entgegenbringen. Der Sportsgeist führt Sieger nach einem Fehltritt wieder in die richtige Spur. Er besinnt sich auf die Idee, es gegen alle Widerstände ins Ziel zu schaffen. Sein Leben, sein Wettkampf, seine Liebe - für diesen Augenblick. (Pino DiNocchio)



    677494 DE
    Tonspur: Niederländisch
    Untertitel: D
    Länge: 78 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.78
    Extras:  
    - minus - Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt


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