DAS ENDE DER GEDULD |
|||
---|---|---|---|
![]() 89 Min. | 677759 EU | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Das Ende der Geduld | ![]() |
Regie: | Christian Wagner | |
Musik: | ||
Darsteller: | Martina Gedeck, Mohamed Issa, Hassan Issa, Jörg Hartmann, Sascha Alexander Gersack, Sesede Terziyan, Jakoub Eichouli | |
Deutschland 2013 |
Der Berufsfrust sitzt tief bei allen Beteilgten. Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter in Berlin haben resigniert. Zu lange hat der Staat zugesehen, wie sich unter den ausländischen Clans arabischer, kurdischer, türkischer Herkunft kriminelle Parallelwelten gebildet haben.
Richterin Corinna Kleist am Jugendgericht im Problembezirk Neukölln hat die fixe Idee, das System des Wegsehens aufzubrechen. Konsequentere Verfolgung der Straftaten von Jugendlichen soll erzieherisch darauf hinwirken, daß sie von Gesetzesübertretungen Abstand halten, so glaubt Richterin Kleist. Sie scheut auch nicht den Gang in die Öffentlichkeit. Mit ihrem radikalen Vorpreschen brüskiert sie sämtliche Kollegen, die sich in ihrer selbstgefälligen Arbeit diskreditiert fühlen.
Besonders am Herzen liegt der Richterin die Zukunft des fast 14jährigen Rafiq, der im Fahrwasser seines großen Bruders Nazir extrem gefährdet ist, ebenfalls in eine kriminelle Laufbahn zu rutschen. Der Junge begreift, daß die Richterin ihm eine Chance bietet. Er ist auch empfänglich dafür, weil er gerade das erste Mal verliebt ist. Glückliche Stunden mit seiner gleichaltrigen deutschen Freundin lassen Rafiq begründete Zweifel am Lebensstil seiner Familie kommen. Gibt es da nicht eine andere Perspektive? Rafiqs Kooperation mit der Richterin hat fatale Folgen. Corinna Kleist hat in ein Hornissennest gestochen. Die orientalischen Familienclans dulden keine Einmischung in ihre selbsternannte Autorität als Staat im Staat.
So sehr die Figur der Richterin Kleist sich in ihrer Naivität versteigt, so erschreckend realistisch ist Christian Wagners Darstellung der Verhältnisse in den Stadtteilen deutscher Großstädte, wo deutsches Recht und Gesetz durch die Herrschaft ausländischer Bevölkerungsmehrheiten faktisch außer Kraft gestellt sind. Eine einzelne Person kann hier nichts bewirken - außer mit Unbedachtheit noch mehr Tragödien auszulösen.
Der Film ist als gegenwartsbeschreibende Generalkritik an der systematischen Nachlässigkeit der Justiz gegenüber der organisierten wie auch der unorganisierten Kriminalität in der Bevölkerungsgruppe der ausländischen Zuwanderer zu sehen. Die wahre Begebenheit, auf welcher die fiktive Handlung im Film basiert, ereignete sich im Jahr 2010.
(Pino DiNocchio)
![]() |
![]() | 677759 EU |
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | D, E | |
Länge: | 89 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.78 | |
Extras: | Mediabook, Interviews |
![]() | ![]() |