CHORAL DES TODES

  • Film DVD
  • deutsch + französisch
    101 Min.
    678559 DEnicht mehr im Handel
  • Film BLU-RAY
  • deutsch + französisch
    105 Min.
    778559 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: La marque des anges - Miserere
    Filmlänge: DVD 96 Min. ohne Abspann
    Regie: Sylvain White
    Musik: Max Richter
    Darsteller: Gérard Depardieu, Joey Starr, Rüdiger Vogler, Marthe Keller, Thierry Lhermitte, Héléna Noguerra, Mathieu Carrière, Joe Sheridan, Kevin Meffre, Antoine de Prekel, Thom Hoffman, Mathis Touré
    Frankreich / Belgien 2013

    CHORAL DES TODES - La marque des anges - Miserere

    Das Böse geht nicht in Rente, weiß der pensionierte Kommissar Lionel Kasdan. Deshalb kann er es auch im Ruhestand nicht lassen auf Verbrecherjagd zu gehen, als eine rätselhafte Mordserie in seiner Kirchengemeinde ihren Anfang nimmt. Der Leiter des Knabenchors ist tot. Sein Gehör ist ohne Zeichen äußerer Gewalteinwirkung so zerfetzt, daß er daran gestorben ist. Danach wird auch sein jugendlicher Geliebter auf dieselbe Weise umgebracht. An beiden Tatorten finden sich Spuren von Kinderschuhen.
    Die Namen der Opfer stehen auf einer Liste, die Interpol Inspektor Frank Salek bei einem in Nordafrika festgenommenen Kinderhändler gefunden hat. Salek und Kasdan mögen sich nicht, doch neben dem Kriminalfall haben sie noch etwas gemeinsam. Beide ermitteln in der Sache eigenmächtig, der eine weil er gar nicht mehr im Amt ist, der andere weil er wegen einer Prügelattacke auf Kollegen gerade vom Dienst suspendiert wurde.
    Zusammen erforschen sie die Vergangenheit des aus Chile stammenden Chorleiters. Frank erkennt, daß der Fall unmittelbar mit seinem eigenen, persönlichen Schicksal verknüpft ist. Die Hinweise führen zu einer Kolonie deutscher Auswanderer, in der ein untergetauchter Nazi-Arzt an verschleppten Waisenkindern seine Experimente fortgesetzt hatte. Dessen Sohn hatte die Forschungen während der Pinochet Diktatur weitergeführt und die perfekte Mordwaffe geschaffen. Deren nächster Einsatz, so erfahren Kasdan und Salek, soll eine Person aus dem internationalen politischen Geschäft treffen, und zwar genau dort, wo der suspekte Kinderchor auftreten wird...


    Ein unbeherrschter pensionierter Bulle mit Wampe und Knubbelzinken, wer außer Frankreichs mit den Jahren zum wahrhaftigen Obelix mutierten Nationalschauspieler Gérard Depardieu könnte den darstellen? Nicht weniger jähzornig benimmt sich der Juniorpartner in dem investigativen Polit-Thriller. Franks traumatische Kindheit holt ihn unausweichlich ein, denn er ist mit seinen Ermittlungen an dem Ziel, das er sich sein ganzes Leben lang gesetzt hatte.
    Am Ende der Nahrungskette steht ein mächtiger Konzern, der im Auftrag westlicher Demokratien in unregierbar gewordenen Ländern der Dritten Welt mit privaten Söldnerarmeen Gebiete kontrolliert, um die Brutstätten des Terrorismus zu eliminieren. Gegen diese gesetzlose Willkürherrschaft regt sich völkerrechtlicher Widerstand in Gestalt der Präsidentin des Internationalen Strafgerichtshofs, die den dunklen Machenschaften des Konzerns das Handwerk legen will. Das ruft ihren bereits totgeglaubten schlimmsten Erzfeind auf den Plan. Er bietet dem Konzernlenker an, das lästige Problem zu beseitigen. Alles was er dazu braucht, ist ein Konzert der Chorknaben.
    Die Verstrickung von faschistischen Diktaturen aus der Vergangenheit und deren makaberen Überbleibseln mit der Aushebelung der Rechtsstaatlichkeit unter dem Vorwand des Kampfs gegen den Terrorismus in der Gegenwart ist beängstigend. Doch ist es so unwahrscheinlich? Das Böse bekommt das Gesicht von Männern, die ihre abgrundtief menschenverachtende Seele zu Geistesbrüdern macht.
    Regisseur Sylvain White schuf für "Choral des Todes" einen ganz eigenen audio-visuellen Stil. Die Filmmusik von Max Richter ergänzt die Klänge des betörenden Sakralwerks "Miserere" und die unendliche Tristesse von stehenden Streichermotiven mit der Handschrift von Arvo Pärt. Das erzeugt eine dichte Atmosphäre, unter welcher der Zuschauer in eine hypnotische Faszination für das Subversive gelockt wird.
    Die Bilder dazu erreichen ihren Höhepunkt in der unheimlichen Architektur des Konzerthauses, das auf einem abgeriegelten Gelände in der grünen Landschaft liegt. Das Innere und das Unterirdische des düsteren, post-faschistischen Rohbetonbaus verströmt klaustrophobische Bedrohlichkeit und auch eine heimliche Lust an dem Schauspiel einer elitären Truppe. Hier ist die Idee von der Herrschaft einer streng abgeschirmten Clique von Übermenschen zu Hause. Aus diesen technologisch hochgerüsteten Katakomben infiltriert mit der korrupten Macht des Geldes eine abstruse Ideologie aus nationalsozialistischem Wahn und religiöser Verklärung die blinden und tauben politischen Systeme. Mitten in Europa steht unter staatlichem Schutz die Schaltzentrale des Teufels. Ist das so unwahrscheinlich? Der Stoff hat eine ähnliche mythische Dimension wie "Die purpurnen Flüsse".
    Gruselig, makaber, unheimlich und faszinierend zelebriert der Thriller den kleinen Chorknaben mit der tödlichen Stimme als fragiles Wesen. Man spürt in seinem fragenden Blick, wie verängstigt und unsicher er sich fühlt. Das kluge Kind bemerkt, daß es von zivilen Ermittlern beobachtet wird und erkennt, daß sich damit eine Chance auf Erlösung anbahnt. (Pino DiNocchio)



    678559 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch / Französisch
    Untertitel: D
    Länge: 101 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.40
    Extras: Wendecover, Making of, Featurettes


    778559 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch / Französisch
    Untertitel: D
    Länge: 105 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.40
    Extras: Wendecover, Making of, Featurettes


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