INUK |
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![]() 86 Min. | 679461 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Inuk | ![]() |
Filmlänge: | 82 Min ohne Abspann | |
Regie: | Mike Magidson | |
Musik: | Stéphane Lopez | |
Darsteller: | Gaba Petersen, Ole Jørgen Hammeken, Rebekka Jørgensen, Sara Lyberth, Inunnguaq Jeremiassen, Elisabeth Skade | |
Grönland / Frankreich 2010 |
Das kann in Grönland auch dem erfahrensten Eisbärenjäger passieren. Inuk war noch ein Kind, als sein Vater ins Eis einbrach. Die Mutter zog mit dem Jungen in den Süden in die Hauptstadt Nuuk. Dort hat Inuk als Teenager nicht nur mit den zerfallenen Familienverhältnissen zu kämpfen. Der Heranwachsende befindet sich auch einer Identitätskrise. Zuhause gibt es nichts zu essen, es ist nur Bier im Kühlschrank. Die Mutter lebt von Sozialhilfe, ihre wechselnden Kerle sind aggressive Säufer. In der Wohnung ist es unerträglich. Inuk treibt sich nachts hungrig und durchgefroren in den Straßen herum. Mehrfach wird er von der Polizei aufgegriffen, bis das Jugendamt vorschlägt, den Jugendlichen in ein Kinderheim in den Norden zu schicken.
Die Mutter ist überfordert. In der Stadt kommt Inuk wegen seiner Armut nicht zurecht, weil er am modernen Konsumleben seiner Schulkameraden nicht teilnehmen kann. Vielleicht kann der Junge in der traditionellen Lebensweise seines Volkes eine Perspektive finden, denkt sich die Sozialarbeiterin Aviaaja. Sie bringt Inuk in die nördliche Region von Uummannaq, wo er zusammen mit anderen jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen eine Chance bekommen soll. Inuk wird das Leben der Robbenjäger kennenlernen. Inuk ist von dem Projekt wenig begeistert. Er muß seine Schulfreunde zurücklassen.
Mit einer Gruppe von Jägern gehen die Jugendlichen mit Hundeschlitten aufs Eis. Inuks Lehrmeister ist der mißmutige, abweisende Jäger Ikuma. Er ist auch nicht angetan von der Idee, ein Problemkind aus der Stadt mit auf die Jagd zu nehmen. Aber er wird dafür bezahlt. Die Jugendarbeit bringt ihm mehr ein als der Erlös der kärglichen Beute.
Inuks Verstocktheit löst sich bald. Er findet einen Zugang zu den Hunden. Bald kann er sich auch mit der unbequemen schweren Pelzkleidung und dem Campen im Eis abfinden. Sein Auge auf ein anderes Mitglied der Jugendgruppe, das Mädchen Naja, hat ebenfalls seine Wirkung. Inuk beginnt sich für die Jagdtechnik und das Wissen über die Natur zu interessieren. Auch Ikuma öffnet sich. Der einsame Jäger und der verlorene Junge haben mehr gemeinsam als sie ahnen. Beide leiden unter dem Verlust ihrer Familie.
In Inuks abenteuerlicher Reise ins Eis liefert der Film auch eine Bestandsaufnahme der dramatischen Lage Grönlands. Die Zivilisation hat die Inuit aus dem Gleichgewicht gebracht. Besonders in den westlich geprägten Städten können viele Grönländer ohne Einkommen keinen Anschluß finden. Alkoholismus, Unterernährung, soziale Verwahrlosung sind die Folgen. Inuk ist eines der jungen Opfer dieser Tragödie.
Inuks Weg zu den Wurzeln seines Volkes verhilft ihm dazu, sich selbst zu finden und erwachsen zu werden. Dennoch hat das traditionelle Leben der Inuit Jäger kaum eine Zukunft. Durch den globalen Klimawandel schmilzt das Eis der Polarregion. Die Landschaft verändert sich, der Lebensraum der Wildtiere verschwindet und mit ihm verschwinden die Tiere. Die weiße Eiswüstenpracht, die der Spielfilm als Kulisse in fast dokumentarischer Weise zeigt, gibt es vielleicht schon bald nicht mehr.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 679461 DE |
Tonspur: | Deutsch / Grönländisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 86 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | ||
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
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