DIE BÜCHERDIEBIN |
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deutsch + englisch 126 Min. | 679979 CH | nicht mehr im Handel | |
deutsch + englisch 126 Min. | 679971 DE | ||
deutsch + englisch 131 Min. | 679979 CH | nicht mehr im Handel | |
deutsch + englisch 131 Min. | 679971 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | The Book Thief | |
Filmlänge: | BD 124 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Brian Percival | |
Musik: | John Williams | |
Darsteller: | Sophie Nélisse, Geoffrey Rush, Emily Watson, Nico Liersch, Ben Schnetzer, Levin Liam, Carina Wiese, Oliver Stokowski, Barbara Auer, Reiner Bock, Julian Lehmann, Heike Makatsch | |
USA / Deutschland 2013 |
Traumatisiert kommt das Mädchen Liesel Meminger 1938 in eine fremde Stadt zu Pflegeeltern. Die Mutter hatte ihre Kinder fortgegeben, weil sie sie nicht mehr versorgen konnte, so heißt es. Liesels kleiner Bruder war auf der Zugfahrt gestorben und an den Bahngleisen begraben worden.
Liesels neues Zuhause wird das Haus der Hubermanns in der Himmelstraße. Das kinderlose Ehepaar könnte gegensätzlicher nicht sein. Mama Rosa ist der hartherzige Hausdrache, der das Mädchen mit tyrannischer Strenge kommandiert und zu erziehen versucht. Papa Hans ist der freundliche, verständnisvolle Kumpel, der die neue Tochter liebevoll umsorgt. Liesel kann nicht lesen und schreiben. Hans bringt es ihr geduldig bei. Der Keller des Hauses wird zum privaten Studierzimmer. Bald schon entdeckt Liesel ihre Liebe zu Büchern.
Der 12jährige Nachbarsjunge Rudy ist vom ersten Tag an vernarrt in Liesel. Seine bedingungslose Freundschaft kann sie nicht abschütteln. Rudy weicht ihr kaum noch von der Seite. Von den Kindern in der Himmelstraße wird Liesel schikaniert und verspottet. Daher ist sie froh, in dem netten Jungen von nebenan einen guten Freund zu haben, wenngleich sie sich zu aller Bewunderung der bösen Attacken des Schulrüpels Franz mit kräftigen Schlägen selbst erwehren kann. Rudy und die anderen Jungs sind mächtig beeindruckt, wie das Mädchen den großen Kerl verprügelt.
Die Zeiten werden schwieriger. Das nationalsozialistische Regime zieht mit seiner Propaganda die Massen mit. Der Druck wächst. Wer nicht mitmacht wird verdächtig und setzt sich zunehmender Gefahr aus. Die vom NS-Staat ausgehenden gewalttätigen Übergriffe auf jüdische Mitbürger und deren Einrichtungen haben zur Folge, daß die Hubermanns einen jungen Mann in ihrem Keller verstecken, der als Jude untertauchen mußte, um der Festnahme zu entrinnen. Die Liebe für das Lesen teilt Liesel mit dem heimlichen Mitbewohner Max, von dem sie nicht einmal ihrem besten Freund etwas verraten darf.
Rudy macht seine eigenen Beobachtungen und kommt von alleine hinter Liesels Geheimnis. Seine Treue ist unerschütterlich. Keine noch so verrückte Gefahr scheut er, um Liesel vor Unglück zu beschützen. Rudy und seine Eltern, genau wie die Hubermanns, haben nicht viel für die Nazis übrig. Man versucht sich rauszuhalten, so gut es geht. Immer wieder wird den Kindern eingeschärft, daß sie unauffällig bleiben sollen. Von Rudy ist es nicht besonders klug, den schwarzen afro-amerikanischen Olympiasieger Jesse Owens zu seinem Idol zu erklären. Doch das kann nicht verhindern, daß der schöne, blonde, blauäugige Knabe wegen seiner hervorragenden sportlichen Leistungen für eine Eliteschule der Nazis ausgewählt wird. Das ist das Letzte, was Rudy möchte.
Die nahe Zukunft kommt anders als alle sich das vorstellen. Hitlers Krieg überzieht Deutschland. Der Bombenhagel bringt in der Himmelstraße den Tod.
Als ironischer Clou wird die Geschichte der Bücherdiebin aus dem off vom Sensenmann persönlich erzählt.
Der Fokus der Handlung liegt bei der Perspektive, aus welcher das Mädchen diese aufgewühlte Zeit erlebt. Der Nazi-Terror bildet die Kulisse für ihr Aufwachsen in ganz persönlichen Umständen. Weggegeben an fremde Leute, die sie nun als Eltern anreden soll, den Tod ihres Bruders als Last auf dem Herzen, muß die 12jährige Liesel ihre Identität verteidigen und zugleich einen neuen Abschnitt in ihrem Leben annehmen. Fleißig erlernt sie das Lesen, um in der Welt der Bücher ein Refugium zu finden. Max wird ihr dabei ein guter Freund. Daß der gebildete junge Mann sich wegen seiner jüdischen Herkunft verstecken muß, das hat in Liesels Verhältnis zu ihm keine tiefere Bedeutung. Es ist für alle Beteiligten sichtbar, was im Deutschen Reich zu jener Zeit auf den Straßen geschieht. Furcht und Ohnmacht lassen ein ganzes Volk erstarren. Man bezieht nur so unauffällig wie möglich im Stillen Stellung.
Die Kanadierin Sophie Nélisse hatte in "Monsieur Lazhar" bewiesen, wie gut sie die trotzige Fassade geheimnistragender Mädchen spielen kann. Liesel ist weniger gegen die politische Lage bockig als vielmehr gegen die Art, wie ihre persönliche Entfaltung eingeschränkt wird. Mit den Pflegeeltern versteht sie sich mit der Zeit, auch die verhärmte Rosa wird unter dem äußeren Druck langsam milder. Die Anwesenheit von Max schweißt die Hubermanns zusammen. Genau wie Freigeist Liesel hat auch der kleine Träumer Rudy mit den Verboten und Zwängen der nationalsozialistischen Gesellschaftsordnung zu kämpfen.
In der englischen Sprachfassung wird von den englischsprachigen Schauspielern ein Englisch mit einem recht befremdlichen, gekünstelten Ausländerakzent gesprochen, dessen Bedeutung sich dem Zuschauer nicht erschließt, spielen sie doch alle Charaktere, die ganz normale Deutsche sind und keinen Sprachfehler haben. Einzig der deutsche Jungschauspieler Nico Liersch in der Rolle des Rudy sticht mit einer für einen 12jährigen deutschen Schüler exzellenten englischen Aussprache hervor. Es ist eine Freude, diesem Jungen zuzuschauen, wie er mit seinem schelmischen Charme als verliebter Rudy unermüdlich um Liesels Zuneigung wirbt.
Nach der Öffnung des Ostblocks hatte man dort als historischen Filmkulissen noch vielerorts Straßenbilder vorgefunden, die das Aussehen der Vorkriegszeit aufwiesen. Mit der rasanten Modernisierung der zurückgebliebenen Länder sind diese alten Stadtbilder mittlerweile verschwunden. Daher griff man bei der Produktion von "The Book Thief" zum kompletten Nachbau der Häuserzeilen und Straßenzüge im Studiogelände. Das blaugraue Historienporträt einer deutschen Kindheit erinnert an das Kulturgut Buch als Träger der Zivilisation.
(Pino DiNocchio)
679979 CH | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D, E, TUR | |
Länge: | 126 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | |
Extras: | Entfallene Szenen, englische Audiodeskription |
679971 DE | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D, E, TUR | |
Länge: | 126 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | |
Extras: | Entfallene Szenen, englische Audiodeskription | |
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
779979 CH | ||
Tonspur: | Deutsch / Englisch / Französisch / Italienisch / Spanisch / Thailändisch | |
Untertitel: | D, E + 18 weitere | |
Länge: | 131 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | |
Extras: | Entfallene Szenen; Die Entstehung des Films; Die Romanvorlage; Die Suche nach den richtigen Darstellern; Die Vergangenheit wiederauferstehen lassen; Die Filmmusik von John Williams |
779971 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch / Französisch / Italienisch / Spanisch / Thailändisch | ||
Untertitel: | D, E + 18 weitere | ||
Länge: | 131 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2.40 | ||
Extras: | Wendecover, Entfallene Szenen; Die Entstehung des Films; Die Romanvorlage; Die Suche nach den richtigen Darstellern; Die Vergangenheit wiederauferstehen lassen; Die Filmmusik von John Williams |