DIE JAHRHUNDERTLAWINE |
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deutsch 86 Min. | 681609 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Die Jahrhundertlawine | |
Regie: | Jörg Lühdorff | |
Musik: | ||
Darsteller: | Désirée Nosbusch, Vincent Perez, Joël Eisenblätter, Eva Habermann, Aladin Reibel | |
Deutschland / Österreich 2008 |
9 Jahre sind vergangen, seit Annes Bruder beim Snowboarden in ihrem Heimatort Vent tödlich verunglückt ist. Anne und ihr damaliger Lebensabschnittspartner Marc hatten selbst den Einsatzhubschrauber der Bergwacht geflogen, doch bei dem dramatischen Rettungsversuch aus der Luft hatten sie den an einem Abgrund hängenden Snowboarder verloren. Die Leiche war seitdem in einer Gletscherspalte verschollen. Marc hatte nach dem Unglück von Schuldgefühlen gequält kommentarlos den Alpenort verlassen.
Die Nachricht vom Fund der Leiche führt Marc zurück nach Vent. Anne ist nicht erfreut, bei der Bestattung ihren früheren Liebhaber zu sehen, der sich damals einfach so aus dem Staub gemacht hatte. Sie hat mit der Vergangenheit abgeschlossen und lebt jetzt ganz für ihren 8jährigen Sohn Nico. Marc rechnet sich natürlich aus, daß er der Vater ist.
Bevor es zur Aussprache kommt, wird der Ort von einer gewaltigen Lawine überrollt. Trotz eindringlicher Warnungen vor der akuten Lawinengefahr wollte der Bürgermeister während des Besuchs eines wichtigen ausländischen Investors zu Beginn der touristischen Hochsaison den gut ausgebuchten Wintersportort nicht evakuieren. Nun sind die Menschen in dem Tal von ungeheueren Schneemassen verschüttet und in den Trümmern der Häuser eingeschlossen.
Verzweifelt kämpfen sie um das Überleben derer, die sie bergen können. Wegen des Schneesturms können Rettungsmannschaften von außen nicht zum Katastrophenort vordringen.
In den schweren Stunden der Not vergeben sich Anne und Marc schnell alles Zurückliegende, damit sie gemeinsam ihren Sohn beschützen können. Sie bemerken nicht, daß sie von Nico beobachtet werden. Der vaterlose Junge hat sich schon seinen eigenen Reim auf den so plötzlich aufgetauchten fremden Mann gemacht. Um Gewißheit zu erlangen, daß der Kerl wirklich sein Vater ist, läuft Nico trotz der Gefahr aus der Notunterkunft in der Kirche in sein zerstörtes Zuhause. Dabei wird er durch Trümmerteile schwer verletzt. Marc, der seit dem Unglück von damals seinen Beruf als Arzt aufgegeben hatte und nie wieder an Patienten praktizieren wollte, muß mit improvisierten Mitteln eine Notoperation machen, um seinen Sohn zu retten...
Katastrophenfilm mit Familienmelodram. Für einen TV-Film ist es erstaunlich, was für ein enormer Aufwand für die Außenaufnahmen in den verschneiten Bergen betrieben wurde. Der heimliche Star des Films, die Lawine, kommt zwar aus dem Computer, sie ist aber wirklich gut gelungen. Die Bilder sind äußerst realistisch.
Daß der Bürgermeister einer Gemeinde sehenden Auges eine drohende Katastrophe so lange ignoriert, bis sie wirklich geschieht, nur um Investoren nicht durch ein Bekanntwerden der Gefahr zu verschrecken, das gehört zum Grundmuster solcher Filme. Vom "Weißen Hai" bis "Dante's Peak" kehrt dieses Motiv stets wieder. Es nährt auch den deutschsprachigen Katastrophenfilm, denn so richtig kriminell und moralisch verwerflich wird eine Katastrophe ja erst dann, wenn man einen menschlichen Versager hat, dem man wegen seines egoistischen, habgierigen Verhaltens die Schuld an allem geben kann.
Mit Désirée Nosbusch ist der Film für das deutsche TV-Publikum prominent besetzt. Nachwuchsschauspieler Joël Eisenblätter besticht in der Rolle des Nico durch seine geheimnisvollen großen Augen, mit denen er Marc neugierig beobachtet. Zusammen mit Hund Solo sucht Nico nach eigenen Antworten auf die Frage, wer dieser Bekannte seiner Mutter ist.
(Skip Martin)
681609 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 86 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.78 | |
Extras: | Making of |