CRADLE WILL FALL |
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deutsch + englisch 69 Min. | 682959 DE | nicht mehr im Handel | |
deutsch + englisch 76 Min. | 782959 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Baby Blues | |
Regie: | Lars Jacobson, Amardeep Kaleka | |
Musik: | ||
Darsteller: | Colleen Porch, Ridge Canipe, Kali Majors, Holden Thomas Maynard, Joel Bryant, Gene Witham | |
USA 2008 |
Farmer James Williams kann seine Familie im ländlichen Florida kaum ernähren, aber Kinder macht er wie die Karnickel.
Er ist häufig unterwegs, denn er arbeitet zusätzlich als Truckfahrer. Schon nach einer kurzen Schlafpause macht er sich von zuhause zu einer weiteren Tour auf.
Seine Frau leidet nach der Geburt des vierten Kinds unter Depressionen. Auch der 10jährige Jimmy spürt, daß mit der Mutter etwas nicht stimmt. Sorgenvoll wendet sich der Junge an den Vater, doch der muß losfahren.
Für die Kinder beginnt eine Nacht des unvorstellbaren Grauens. Ihre eigene Mutter wird zu einem mörderischen Monster. Entsetzt findet Jimmy das Baby Nathan leblos auf dem Wickeltisch. Sodann versucht die Mutter, ihre Tochter Cathy in der Badewanne zu ersäufen.
Die Kinder flüchten vor dem Wutausbruch aus dem Haus. Der kleine Sammy schafft es nicht. Die Mutter schnappt den kleinen Jungen und schlägt ihn auf brutale Weise vor den Augen der beiden anderen tot.
Jimmy und Cathy verstecken sich in Todesangst in den Maisfeldern, in der Scheune, im Viehstall - permanent verfolgt von ihrer vollkommen durchgedrehten Mutter, die keinen Zweifel läßt, daß sie ihre Kinder alle töten will. Ein langer, qualvoller Überlebenskampf führt Jimmy an alle Grenzen...
Jungdarsteller Ridge Canipe spielt mit atemberaubender Extraklasse die äußerst schmerzhafte Rolle des gehetzten, gequälten, verletzten Jimmy, der mit besonderer Tapferkeit um sein Überleben und das seiner Geschwister kämpft.
Handwerklich ist der Film ordentlich gemacht. In der Anfangsphase sind die assoziativen Bilder gut eingesetzt. Viele Motive aus den ersten Filmminuten, wo für Jimmy im Lauf des Tages und des Abends noch die Welt in Ordnung erscheint, kehren in der Schreckensnacht unter anderen Vorzeichen wieder. Gelungen ist auch die makabere Schlußpointe. Soweit die positive Kritik im Bezug auf die gute technische Umsetzung des Films.
Als Horrorfilm funktioniert "Baby Blues" treffsicher, weil hier mit menschlichen Urgefühlen gearbeitet wird. Kinder sind die verletzlichsten Geschöpfe, wenn ihnen wehgetan wird, tut das unweigerlich auch dem Zuschauer weh; der Schmerz an dem eigen Fleisch und Blut geht sozusagen durch die Nabelschnur. Im Film Kinder leiden zu lassen, nur um sich zum Vergnügen einen Horrorkick zu geben, ist allerdings mehr als fragwürdig.
Eine ganz andere Wertung muß deshalb zum Inhalt der Handlung vorgenommen werden. Die Bemerkung 'nach einer wahren Begebenheit' will einen Hauch von Seriosität vermitteln, rechtfertigt aber nicht die Art, wie der Vorfall hier dargestellt wird. Die Wochenbettdepression ist ein bekanntes Phänomen, aber allein damit läßt sich nicht erklären, wie eine Mutter so dermaßen bestialisch auf ihre Kinder losgeht und sie stundenlang jagt, um sie regelrecht abzuschlachten.
Die hier vor der Kamera inszenierte, unfaßbare Gewalt gegen Kinder steht in keinerlei dramaturgischem Kontext. Der Film besitzt keine tiefsinnige Handlung, aus der sich das Verhalten der Mutter ableiten ließe. Es werden keine Charaktere entwickelt, es wird kein Psychogramm der Mutter erarbeitet. Da ist also nichts, was auch nur im geringsten die exzessive Gewalt als Teil einer komplexen Geschichte identifizieren kann. Der ganze Film ist reduziert auf die voyeuristischen Gewaltszenen, ohne daß diese in ihrer Entstehung psychologisch erklärt werden. Wenn Erwachsene ohne jeden Sinn aufeinander losgehen und sich gegenseitig abmetzeln, weil ein Publikum aus erwachsenen Perverslingen sich an solcher Roheit ergötzt, dann ist das eine Sache für sich, denn Erwachsene wissen, was sie tun. Wenn aber Kinder die Opfer von solcher Quälerei und blutrünstiger Mordlust werden, nur um ein Publikum von Gewaltfetischisten zu unterhalten, dann ist eine Tabugrenze verletzt. Deshalb ist dieser Film unter diesem Gesichtspunkt einfach widerlich.
(Pino DiNocchio)
682959 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 69 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.78 | ||
Extras: | Wendecover |
782959 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | D | ||
Länge: | 76 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.78 | ||
Extras: | Wendecover |