FEUERHERZ |
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![]() 89 Min. | 685689 AT | nicht mehr im Handel | |
![]() 89 Min. | 685681 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Feuerherz | ![]() |
Regie: | Luigi Falorni | |
Musik: | ||
Darsteller: | Letekidan Micael, Solomie Micael, Seble Tilahun, Daniel Seyoum, Mekdes Wegene, Samuel Semere | |
Italien / Österreich / Deutschland 2008 |
In der verlassenen Hütte ihrer Mutter wird Awet als Baby in einem Koffer gefunden. Die Mutter hatte mit dem Kind vor dem Bürgerkrieg aus Eritrea fliehen wollen. Aber sie hatte es nicht geschafft. Das Mädchen wächst in einem christlichen Waisenhaus auf, welches von italienischen Ordensschwestern unterhalten wird. Schwester Anna lehrt Awet den Glauben an die heilige Jungfrau Maria; und sie lehrt das Mädchen, ihren Stolz als Frau stets aufrechtzuerhalten.
Eines Tages taucht Awets ältere Schwester auf, um sie abzuholen und sie zum Vater zu bringen. Der soll ein großer Kämpfer im Krieg um die Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien sein. Schnell findet die kluge zehnjährige heraus, daß ihr Vater keineswegs ein so ruhmreicher Krieger ist. Im Dorf schwelt ein Konflikt zwischen zwei Bürgerkriegsparteien. Auf einer Seite die Kämpfer der sozialistischen Befreiungsfront Jebha, die für die Loslösung Eritreas von Äthiopien kämpft, auf der anderen Seite eine Gruppierung, die für die Gestaltung des neuen Staats Eritrea andere Vorstellungen hat.
Der Vater übergibt seine zwei Töchter als Arbeitskräfte an eine Truppeneinheit der Jebha. Zusammen mit anderen Mädchen und Jungen sollen sie als Kindersoldaten mit Gewehren in den Bürgerkrieg ziehen. Awet ist noch zu klein, sie muß die Schule des Camps besuchen. Die Älteren ziehen mit Jeeps in Kampfeinsätze, von denen sie siegreich zurückkehren, aber auch Verletzte und Tote mitbringen. Für kurze Zeit ist Awet glücklich. Die jugendliche Truppe und ihre Anführerin wird bei der Landbevölkerung freudig begrüßt, denn sie bringen den Menschen Essen und Versorgungsgüter.
Auch auf der anderen Seite kämpfen Kinder. Die kleine Awet sieht die Leichen getöteter Kinder und kann nicht verstehen, weshalb sie sich gegenseitig umbringen. Awet will das Töten stoppen. Heimlich nimmt sie die Munition aus den Gewehren ihrer Kameraden und Kameradinnen. Beim nächsten Gefecht hat die gutgemeinte Tat schlimme Folgen. Die Truppe zieht bis an die Grenze zum Sudan. Dort ergreift das Mädchen mutig die Chance, dem Wahnsinn des Kriegs zu entfliehen...
Inspiriert von einer wahren Geschichte versucht der Film zu zeigen, wie Kinder in den afrikanischen Kriegen zu Soldaten werden. Die Darstellung ist durchweg oberflächlich. Die psychologischen Mechanismen, mit denen die Kinder gefügig gemacht werden, bleiben unklar. Alles ist hier verschwommen zwischen ein bißchen nachgebeteter sozialistischer Ideologie, aufgeschnapptem Patriotismus und Profilierungssucht der jugendlichen Anführer. Eine chaotische Truppe ist das, die hier durch das Land irrt und militärisch zunehmends ins Hintertreffen gerät. Die kleine Heldin Awet widersetzt sich dem Gemetzel mit stummen Schreien. Sie besitzt aus ihrer Zeit im christlichen Kloster einen seelischen Schutzschild, der sie gegen das Kriegstreiben quasi immun macht. In der Wirklichkeit erleiden die meisten zwangsrekrutierten Kindersoldaten schwere Traumata. Teilweise verlieren sie jegliche menschliche Identität. Awet schwebt mit ihrem Feuerherz wie eine Jungfrau Maria durch die Hölle des Busch- und Steppenkriegs in Eritrea. Überzeugend ist diese ganze Geschichte nicht.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 685689 AT |
Tonspur: | Deutsch / Italienisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 89 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Making of, Unterrichtsmaterial als PDF-Datei |
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![]() | 685681 DE |
Tonspur: | Deutsch / Italienisch / Tigrina (afrikanische Sprache) | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 89 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Audiokommentar von Andreas Bareis, Sven Burgemeister und Luigi Falorni; Interview mit dem Regisseur; Making of | |
- minus - | Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt |
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