NANGA PARBAT

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    99 Min.
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    104 Min.
    785979 DE

    Originaltitel: Nanga Parbat
    Regie: Joseph Vilsmaier
    Musik: Gustavo Santaolalla
    Darsteller: Florian Stetter, Andreas Tobias, Karl Markovics, Jule Ronstedt, Lena Stolze, Volker Bruch, Markus Krojer, Lorenzo Nedis
    Deutschland 2010

    NANGA PARBAT

    Schon als Buben sind die Südtiroler Reinhold und Günther Messner besessen vom Klettern. In der kinderreichen Familie sind sie die Zwei, die mit ihrem Eigensinn sehr zum Ärger des Vaters immer aus der Reihe tanzen. Dem Pfarrer auf dem Friedhof erklärt Reinhold frech, "die Mauer war schuld, sie stand im Weg", als der die Spitzbuben erwischt, wie sie auf dem Schulweg als Abkürzung über selbige klettern.
    Die Berge ihrer Heimat kennen die Jungs auswendig, auch die Namen der gewaltigen Gipfel im Himalaya sind ihnen bekannt. Wie ein Zauberwort klingt "Nanga Parbat" in ihren Ohren. Gemeinsam wollen die Brüder eines Tages diesen 8125 Meter hohen Berg als Erste über die als unbesteigbar geltende Steilwand, die Rupalwand, bezwingen. Das Unmögliche möglich machen, das ist der Gedanke, der die zwei jungen Bergsteiger antreibt.
    Im Jahr 1970 kommt die große Chance. Der berühmte österreichische Bergführer Karl Herrligkoffer lädt Reinhold (25) und Günther (23) auf eine Expedition zur Besteigung des Nanga Parbat im pakistanischen Teil von Kashmir ein. Es ist kein Spaziergang. Viele Wochen arbeitet sich das Team langsam vor. In verschiedenen Höhen werden Lager angelegt, bevor man von dort aus den finalen Gipfelaufstieg in Angriff nehmen kann. Schlechtes Wetter verzögert das Vorhaben. Die von einem deutschen Zeitungsverleger gesponserte Expedition droht daran zu scheitern.
    Schon früh fallen die Messner Brüder durch ihre Alleingänge auf. Expeditionsleiter Herrligkoffer ist ungehalten über die Mißachtung seiner Befehle. Disziplin ist für das Team lebenswichtig. In dieser rauhen Gegend muß sich jeder auf den anderen verlassen können.
    Reinhold prescht vor. Er will alleine zum Gipfel, trotz schlechten Wetters. Doch Günther folgt ihm. Er will nicht immer nur im Schatten des großen Bruders stehen. Gemeinsam erklimmen sie den letzten Abschnitt der 4500 Meter hohen Steilwand. Der Traum geht in Erfüllung. Auf dem Gipfel des Nanga Parbat erleben die Brüder ihr höchstes Glück. In diesem Augenblick des Triumphs denken sie noch nicht daran, daß sie leichtsinnigerweise ohne die notwendige Ausrüstung unterwegs sind, und daß sie nicht für den Rückweg vorgesorgt haben.
    In mörderischer Kälte müssen sie die Nacht ausharren. Am Morgen sitzen sie ohne Seil in der Höhe fest. Die Kameraden Felix und Peter können an der Stelle nicht hinauf, um zu helfen. Reinhold trifft eine Entscheidung: Sie müssen den Abstieg auf der Rückseite des Bergs versuchen! Ohne Ausrüstung steigen sie in eine unbekannte Gegend, wo keine Menschenseele auf sie wartet. So schnell wie möglich müssen die Männer aus der Todeszone in tiefere Lagen kommen. Die bittere Kälte, der Flüssigkeitsmangel und die extrem sauerstoffarme Luft - diesen Bedingungen ausgesetzt kann ein Mensch nur kurze Zeit überleben. Günther wird höhenkrank. Mit letzten Kräften schlagen sich die Brüder durch die Eiseskälte, überqueren ungesichert gefährliche Gletscherfelder, ohne zu wissen, wohin sie der Weg führt. Nur Reinhold kehrt lebend in die Welt zurück...

    Es ist die Tragödie seines Lebens. Reinhold Messner verlor 1970 am Nanga Parbat seinen Bruder. Erst 2005 wurden Günthers sterbliche Überreste im Eis gefunden. Böse Menschen geben ihm die Schuld an Günthers Tod. Herrligkoffer entfesselte eine üble Kampagne gegen Reinhold Messner. Schließt man den lieben Gott als Zeugen aus, so weiß nur Reinhold Messner selbst, was damals dort oben wirklich geschah. Mit seiner Darstellung des Unglücks einen Schlußpunkt unter die wilden Spekulationen zu setzen, das war wohl das Motiv für Messner, zusammen mit Regisseur Joseph Vilsmaier die Ereignisse um die Expedition zum Nanga Parbat in einem Spielfilm nachzustellen.
    Schade daß die Dialoge nicht im original Dialekt gesprochen wurden. Das hätte die Sache noch deutlich authentischer gemacht. Aber es ist ja nicht das erste Mal, daß Joseph Vilsmaier den Fehler begeht, einen Alpenstoff in krampfhaft abgebrochenem Hochdeutsch zu filmen. Schon bei seinem "Bergkristall" war das unangenehm aufgefallen.
    Vilsmaier gestattet sich einige künstlerische Freiheiten bei der Inszenierung der Handlung, das ist auch in Ordnung. Das Werk ist schließlich keine Doku, sondern es soll den Kinozuschauer auf unterhaltsame Weise in das Bergdrama mitnehmen. Dabei gelingt es dem Film, die geradezu spirituelle Beziehung der Bergsteiger zur Höhe der Berge begreifbar zu machen. Schon die Jugendszenen, wo Markus Krojer den Reinhold als ungestümen Teenager spielt, bringen die tiefe Liebe zu seiner alpinen Heimat Südtirol und die Sehnsucht danach, mit den Bergen eins zu werden, so unmittelbar zum Ausdruck, daß jeder Zweifel schnell verfliegt. Solche Extrembergsteiger gehen mit ihren Anstrengungen über die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit hinaus, indem sie sich in eine Euphorie versetzen, die den Körper vorantreibt.
    Die zwei Schauspieler Florian Stetter und Andreas Tobias sowie ihre Doubles, die für die Kamera in den Eiswänden klettern, geben einen überzeugenden Eindruck, wie die Messner Brüder ihrem Ziel entgegenfieberten. Nicht wenige Bergsteiger hatten vor ihnen am Nanga Parbat ihr Leben gelassen. Reinhold und Günther glaubten felsenfest, daß sie schaffen würden, was noch niemandem zuvor gelungen war: den Gipfelaufstieg über die Rupalwand. Der unprofessionelle Leichtsinn, mit dem die bestens erfahrenen Bergsteiger schließlich in ihrem Tatendrang dem Berg begegneten, ist nicht wegzudiskutieren.
    40 Jahre später sind Ausrüstung und Technik für solche Expeditionen unvergleichlich besser geworden. Doch wer die Natur des Planeten derart herausfordert, dem hilft am Ende auch modernste Technik nicht. Der Reiz liegt ja gerade darin, die lebensfeindliche Topographie mit bloßer Körper- und Willenskraft zu bezwingen. Reinhold Messner bereiste die Erde noch mit verschiedenen anderen Extrem-Expeditionen. Man kann seine Art der Selbstverwirklichung durchaus mit der eines Künstlers gleichsetzen. Trotz aller Weltenbummelei ist er seiner Heimat Südtirol treu geblieben, wo er sich mit dem Betrieb ökologischer Landwirtschaft und dem Aufbau eines Bergmuseums für die Bewahrung von Natur und Kultur einsetzt. Reinhold Messner hat mit seinen Besteigungen der höchsten Gipfel die Welt von ganz oben und gleichsam auch von ihrem Innersten gesehen. Sein ganzheitliches Verständnis macht diesen engagierten Naturschützer zu einem Idol. (Pino DiNocchio)


    685979 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch
    Untertitel: D
    Länge: 99 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.35
    Extras: Wendecover, Audiokommentar von Reinhold Messner und Joseph Vilsmaier, Making of, Interviews


    685975 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch
    Untertitel: D
    Länge: 99 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.35
    Extras: Wendecover, Audiokommentar von Reinhold Messner und Josef Vilsmaier, Making of, Interviews
    2. Disc: Original Soundtrack von Gustavo Santaolalla


    785979 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch
    Untertitel: D
    Länge: 104 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.35
    Extras: Wendecover, Audiokommentar von Reinhold Messner und Josef Vilsmaier, Making of, Interviews


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