DELIVER US FROM EVIL

  • Film DVD
  • deutsch + dänisch
    90 Min.
    685999 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: Fri os fra det onde
    Regie: Ole Bornedal
    Musik:  
    Darsteller: Jens Andersen, Lasse Rimmer, Lene Nystrom, Jacob August Ottensten, Fanny Bornedal, Bojan Navojec, Pernille Vallentin, Mogens Pedersen, Kim Kold, Alexandre Willaume-Jantzen, Kurt Ravn
    Dänemark / Schweden / Norwegen 2009

    DELIVER US FROM EVIL - Fri os fra det onde

    Der erfolgreiche Anwalt Johannes ist mit Frau und Kindern aus der Stadt in sein Heimatdorf in einer einsamen Gegend von Jütland gezogen. Sein Bruder Lars hat das Elternhaus dort ziemlich verkommen lassen. Lars hat nichts gelernt. Er ist als LKW-Fahrer für den ortsansässigen Spediteur Ingvar auf den Straßen Europas zu Hause.
    Es muß viel Arbeit in das Haus investiert werden. Der aus Bosnien stammende Flüchtling Alain packt kräftig mit an. Alain spricht nur wenige Worte Dänisch, doch er ist froh, sich nützlich machen zu können. Im Balkankrieg hatte er seine ganze Familie verloren, er ist psychisch krank geworden. Johannes kümmert sich fürsorglich um den im Dorf als Ausländer angefeindeten Mann.
    Lars hat sich vorgenommen, das Fernfahren aufzugeben und seßhaft zu werden, weil er seine schwangere Freundin heiraten will. Bei der Rückkunft von der letzten Fahrt überrollt Lars im Suff auf der leeren Landstraße mit seinem Truck ein Motorrad. Hastig beseitigt er die Trümmer und zerrt die Leiche in den Graben. Im Ort angekommen, trägt Lars dem naiven Alain auf, den Laster das letzte Stück bis zum Stellplatz zu fahren, weil er selbst zu betrunken sei. Invgar ist darüber verärgert, er feuert den verantwortungslosen Lars.
    Als man die Leiche von Ingvars Frau Anna findet, sind die Spuren zum LKW eindeutig. Alain hatte den Truck zuletzt gefahren. Jetzt ist er eindeutig der Verdächtige. Der traumatisierte Bosnier, der sich ängstigt, weil er in Kürze abgeschoben werden soll, kann sich gegen die Anschuldigung nicht wehren. Es ist Volksfest im Dorf, die Nachricht platzt mitten in das volle Bierzelt.
    Ingvar braucht nicht viel, um die Männer gegen den muslimischen Ausländer aufzuhetzen. Die christliche Gemeinde erklärt Alain zum Freiwild. Es beginnt eine brutale Hetzjagd. Johannes gewährt dem verletzten Alain Schutz in seinem Haus. Damit bringt er sich und seine Familie in große Gefahr. Der Mob belagert nun das Haus und droht mit der Erstürmung. Die Kinder Frederik und Viola können in den Wald fliehen. Bis zum Morgengrauen entlädt sich rund um das Haus der Zorn der rachsüchtigen Meute in einem bestialischen Blutrausch...

    Ole Bornedal demonstriert die fatale Eigendynamik, mit der die Bewohner eines beschaulichen Dorfs in einen unaufhaltsamen Gewaltausbruch gezogen werden. Sie gehen in die Kirche, verstehen sich als brave Bürger. Unterschwellig gärt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Alles was anders ist, wird mit einem Mißtrauen beäugt, welches schnell in offene Ablehnung ausufern kann. Der Bosnier ist der perfekte Sündenbock, aber auch der ungelernte Säufer Lars paßt nicht ganz ins Bild der sauberen Bürger, ebenso wie ein Bruder Johannes den Leuten unheimlich ist, weil er sich mit seinem Wohlstand und seiner städtischen Attitüde etwas zu sehr vom Durchschnitt emporhebt.
    In anfangs fast farblosen Bildern führt Ole Bornedal den Zuschauer durch die Dorfgemeinschaft. Die Figuren wirken dadurch noch unterkühlter. Sämtliche Emotionen sind in irgendeiner Art negativ: Angst, Unsicherheit, Wut. Alle empfinden ein Unbehagen über ihre persönliche Lebenslage, was sich in psychisch gestörtem Verhalten äußert. Durch Annas Tod explodiert das Pulverfaß. Außenseiter Alain bleibt nicht das einzige Opfer. Die ganze Verlogenheit der bürgerlichen Dorfgemeinschaft bricht auf. Die Bewohner gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Alle Grenzen fallen. Die düstere Chronik eines Gewaltausbruchs in der dänischen Provinz. (Pino DiNocchio)


    685999 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch / Dänisch
    Untertitel: D
    Länge: 90 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.35
    Extras: Wendecover


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