KARATE KID (2010) |
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deutsch + englisch 134 Min. | 686009 DE | ||
deutsch + englisch 140 Min. | 786009 DE |
Originaltitel: | Karate Kid | |
Filmlänge: | DVD 128 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Harald Zwart | |
Musik: | James Horner | |
Darsteller: | Jaden Smith, Jackie Chan, Taraji P. Henson, Wenwen Han, Zhenwei Wang, Luke Carberry, Rongguang Yu | |
USA 2010 |
Die farbige US-Amerikanerin Sherry Parker zieht mit ihrem 12jährigen Sohn Dre nach China. Ihre Firma hat sie nach Beijing versetzt. Der Boy aus Detroit, der sich bis dahin wenig für die Welt außerhalb seiner Stadt interessiert hat, steht vor einem Kulturschock. in einem fremden Land, dessen Sprache er kaum versteht, dessen Bräuche ihm nicht vertraut sind, steht der sonst so lockere und coole Junge plötzlich ganz allein da.
Der erste Tag verläuft für Dre als eine einzige Kette von Blamagen und Niederlagen. Dem Lebensstil der Chinesen ist der US-Boy einfach nicht gewachsen. Der Ärger gipfelt darin, daß Dre auf dem Spielplatz nichtsahnend das Mädchen Mei Ying anspricht und dafür von deren Möchtegernfreund Cheng gnadenlos verprügelt wird.
Dre ist verzweifelt. China, das Land mit der großen Tradition, ist für ihn der blanke Horror. Am folgenden Tag setzt es nach der Schule wieder Prügel. Diesmal greift Mr. Han ein, der Hausmeister des Apartmenthauses, wo Dre mit seiner Mutter wohnt. Der Hausmeister macht Cheng und seine ganze Clique von Halbstarken mit Kung Fu platt. Danach kuriert er Dres Verletzungen mit chinesischem Zauber. Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Nach einigem Drängen erklärt sich Mr. Han bereit, dem amerikanischen Jungen privaten Unterricht in Kung Fu zu geben. Dafür muß Dre beim nächsten öffentlichen Wettkampf antreten und sich mit Cheng und den Jungs aus der brutalen Kung Fu Schule messen, deren Lehrer seine Schüler zu ehrlosen Schlägern erzieht. Mit recht seltsamen Methoden trainiert hingegen Mr. Han den Kampfgeist seines Schützlings. In Rekordzeit wird der Knabe durch den unscheinbaren Hausmeister zum Kung Fu Kämpfer ausgebildet.
Dre erfährt Mr. Hans tragische Lebensgeschichte, als dieser sein so sorgsam restauriertes und gepflegtes Auto zertrümmert: Seine Frau und sein kleiner Sohn waren bei einem Unfall ums Leben gekommen. In diesem schrecklichen Moment, wo sich ihm sein Lehrer in seiner ganzen Schwäche offenbart, reift in Dre, dem 12jährigen Jungen, die Erkenntnis. Er begreift etwas von der Ernsthaftigkeit der großen erwachsenen Welt....
"Karate, Kung Fu, whatever", meint Sherry Parker, die sich für die Übersiedlung nach China zwar eifrig auf die Sprache, nicht aber auf die elementarste Kultur des Gastlandes vorbereitet hat. Nicht mal die Amis können so ignorant sein, Kung Fu als Karate zu bezeichnen.
Das Rätsel, weshalb die Produktionsfirma einen Kung Fu Film mit "Karate Kid" betitelt, findet seine Lösung im Befund vorsätzlicher Verbrauchertäuschung. Da gab es 1984 den Film "Karate Kid", den zwar die heutigen Kinder nicht kennen, wohl aber ihre Elterngeneration, die damals als Teenager diesen Film sahen. Die sollen also nun glauben, es handle sich hier um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Kultstreifens. Zwar hat man einige Handlungsstränge und vor allem etliche markante Zitate und Dialogpassagen aus dem Originalfilm kopiert, aber mit dem 1984er Originalfilm "Karate Kid" hat das in 2010 produzierte Machwerk nicht viel zu tun - allein schon und vor allen Dingen, weil eben nicht Karate sondern Kung Fu gekämpft wird.
Man kann einer Neuverfilmung eines Klassikers zugestehen, daß sie dem Zeitgeist angepaßt ist. Im Film von 1984 zieht ein italienischstämmiger Teenager von New Jersey nach Kalifornien, hat dort als Zugezogener so seine Probleme und wird von einem eingewanderten Japaner in Karate unterrichtet. Im Jahr 2010 zieht ein schwarzer Junge aus Detroit nach China, hat dort als Ausländer mächtig Probleme und wird von einem Hong Kong Chinesen, der aussieht wie Jackie Chan, in Kung Fu unterrichtet. Wie sich doch die Zeiten ändern. Man darf beim Barte des Propheten spekulieren, welche Konstellation das nächste Remake dieser Story aufweisen wird. Vielleicht wandert 2022 ein mexikanischstämmiger Vorschüler von Texas in die Ölfelder der arabischen US-Sonderbesatzungszone aus und wird von einem indischen Yogi in Wrestling unterrichtet, und der Film heißt natürlich wieder "Karate Kid".
Trotz der negativen Vorbelastung, welche einem so dubiosen Remake eines Klassikers anhaftet, kommt der Film gar nicht so schlecht rüber. Die geistige Essenz der asiatischen Kampfkunst ist in den Symbolen der chinesischen Kultur zu sehen. Trainingsszenen auf der ehrwürdigen chinesischen Mauer wirken hübsch illustrativ - solange man nicht daran denkt, daß die Mauer nicht direkt durch Beijing führt. Dre und Mr. Han müssen für diese Lehrstunde eine Bahnfahrt ins Hinterland unternehmen.
Wenn man es bleiben läßt, Vergleiche zum Original zu ziehen, ist der Film an sich für das Niveau des Jahres 2010 ganz unterhaltsam. Jaden Smith, Sohn von Hollywood Star Will Smith, zeigt zweifellos großes schauspielerisches Talent. Manches ist ein bißchen overacted, aber der Junge legt sich wirklich ins Zeug. Neben seinem klaren Verständnis für das Schauspiel bringt er in dem Actionstreifen auch höchst sportiven körperlichen Einsatz. In dem vitalen Energiebündel lauert ein zukünftiger Megastar. Zu den End Credits spielt der topaktuelle Popsong "Never Say Never" von Teenie Star Justin Bieber in einem Mix mit additional Vocals von Jaden Smith.
(Pino DiNocchio)
686009 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch / Türkisch | ||
Untertitel: | D, E, TUR | ||
Länge: | 134 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2:40 | ||
Extras: | Wendecover |
786009 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch / Türkisch | ||
Untertitel: | D, E, TUR | ||
Länge: | 140 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:2:40 | ||
Extras: | Wendecover; Interaktive Karte von China; Alternatives Ende; Production Diaries; Chinesisch-Unterricht; Musik Video: Justin Bieber feat. Jaden Smith "Never Say Never"; Movie IQ; PS3 Wallpaper; Making Of |