ALABAMA MOON |
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deutsch + englisch 96 Min. | 687379 DE | nicht mehr im Handel | |
deutsch + englisch 99 Min. | 787379 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Alabama Moon | |
Filmlänge: | 92 Min. ohne Abspann | |
Regie: | Tim McCanlies | |
Musik: | ||
Darsteller: | Jimmy Bennett, Uriah Shelton, Gabriel Basso, Clint Howard, John Goodman, Elizabeth Jackson, Michael P. Sullivan | |
USA 2009 |
Mit einer Schubkarre voller Habseligkeiten wandert Moon Blake auf dem Weg nach Alaska die Straße entlang. Gerade hat der 11jährige seinen Vater begraben, mit dem er in den Wäldern von Alabama gelebt hat. Moon ist jetzt auf sich allein gestellt. Er möchte sich von den Menschen fernhalten, so wie Zivilisationsaussteiger Pap und er es immer taten. Schnell jedoch wird der Junge von der Polizei aufgegriffen. Constable Sanders schnappt ihn sich mit Gewalt und steckt ihn in ein Kindergefängnis.
Zum ersten Mal hat Moon direkten Kontakt mit Gleichaltrigen. Das ist eine ganz neue Erfahrung. Er bekommt Essen, kann sich waschen, hat ein Bett. Aber er ist eingesperrt. Es steht für ihn fest, daß er nicht in dieser Anstalt bleiben wird. Zusammen mit zwei anderen Jungen bricht er aus. Sie fliehen in die Wälder. Naturkind Moon weiß, wie man dort überlebt. Pap hat ihm alles beigebracht. Constable Sanders verfolgt die Ausreißer, aber gegen die Tricks und Kenntnisse des cleveren Jungen hat er keine Chance.
Moons neuer Freund Kit lernt mit Begeisterung, die Gaben der Natur zu nutzen. Keine Erwachsenen, keine Schule, kein Gefängnis - die Jungen verleben eine glückliche Zeit im Wald. Als bei Kit seine frühere Krankheit wieder ausbricht, zögert Moon keinen Augenblick, seine wiedergewonnene Freiheit zu opfern, um das Leben des Freundes zu retten...
Die Vereinigten Staaten zeigen drei Gesichter: Die häßliche Fratze eines Staats, der Kinder in Gefängnisse steckt; die romantische Freiheit eines Landes, wo man als Siedler ein Leben in der Natur wählen kann; die Illusion einer Gesellschaft, wo alles mit heiler Familie und Gerechtigkeit vor Gericht ein Happy End findet.
Die mit Stacheldraht und Mauern gesicherte Anstalt wird vom Staat als Kinderheim deklariert. Eingeschlossen werden in der autoritär geführten Massenunterkunft Waisen und Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden. Mag sein, daß auch jugendliche Delinquenten darunter sind, für Moon und Kit trifft das nicht zu; ihr einziges Vergehen ist, daß sie zu Waisen geworden sind. Deshalb hält der Staat diese Kinder bis Vollendung ihres 18. Lebensjahrs als Rechtlose gefangen.
Es verwundert nicht, daß in so einem Land Menschen wie Moons Pap sich von der Gesellschaft verabschieden und als Einsiedler in den Wald gehen. Daß er seinen Sohn so isoliert aufwachsen ließ, mag man kritisieren. Moon weist aber keineswegs einen Mangel an sozialer Kompetenz auf. Der Wert dessen, was der Junge über das Leben in der Natur erlernt hat, ist sowieso unschätzbar.
Mit der Rolle des charakterstarken Jungen wurde Jimmy Bennett betraut. Wie Jimmy sich in der Haut des klugen, selbstbewußten Moon Blake unerschrocken seinen Feinden entgegenstellt, das ist echt cool. Wie er mit kühlem Pragmatismus und zugleich mit unschuldiger Herzensgüte Freundschaften schließt, das ist bewundernswert. Der Junge aus den Wäldern gelangt, nachdem sein Pap an einer entzündeten Beinverletzung stirbt, in eine völlig andere Welt. Daß er sich dort so mühelos zurechtfindet, ist sicher seinem gut ausgebildeten Überlebensinstinkt zu verdanken, durch den er eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit zur präzisen Analyse einer Situation erworben hat.
Moons erste Begegnung mit anderen Kindern verläuft fast magisch. Er entwickelt zu Kit und Hal eine emotionale Bindung von urtümlicher Reinheit. Die ersten sechzig Minuten des Films sind, abgesehen vom Schrecken des Kinderknasts, einfach zum Wohlfühlen. Moon bewegt sich nach der Flucht in den Wäldern wie ein Fisch im Wasser, der Junge ist in völliger Harmonie mit der Natur, und er verzaubert mit dem wilden, verspielten Leben in Freiheit auch seinen Freund Kit, der die meiste Zeit seines Lebens in Krankenhäusern verbracht hat.
Ganz plötzlich stürzt der Film dann im letzten Drittel von der traumhaften Atmosphäre in ein lahmes Klischeebild ab. Moon bekommt einen starken Verbündeten im Kampf gegen die korrupte Staatsgewalt, die ihn wieder in die Erziehungsanstalt stecken will. Das ist an sich noch in Ordnung. Nur die Lösung, die am Ende für ihn gefunden wird, ist fantasielos. Und es ist mehr als unglaubwürdig, daß der Junge aus den Wäldern dieser Lösung mit Freude zustimmt. Man hätte sich ein kreativeres Ende gewünscht.
(Pino DiNocchio)
687379 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 96 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover |
787379 DE - mit Wendecover - | |||
Tonspur: | Deutsch / Englisch | ||
Untertitel: | keine | ||
Länge: | 99 Min. | ||
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | ||
Extras: | Wendecover |