DSCHUNGELKIND

  • Film DVD
  • deutsch
    126 Min.
    687689 DEnicht mehr im Handel
  • Film BLU-RAY
  • deutsch
    132 Min.
    787689 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: Dschungelkind
    Filmlänge: BD 125 Min. ohne Abspann
    Regie: Roland Suso Richter
    Musik: Annette Focks
    Darsteller: Thomas Kretschmann, Nadja Uhl, Stella Kunkat, Tom Hoßbach, Isolde Barth, Emmanuel Simeon, Felix Tokwepota, Sina Tkotsch, Sven Gielnik, McPolly Koima, David Kaumara, Julie Kapera, Shogie Lawrence Kamol, Range'e Pati
    Deutschland 2011

    DSCHUNGELKIND

    Tief im Dschungel im indonesischen Teil von Papua entdeckt der deutsche Sprachenforscher Klaus Kuegler einen Stamm von Eingeborenen, die noch nie mit der Zivilisation in Berührung gekommen sind. Um die Sprache der Fayu zu erforschen, muß Kuegler für längere Zeit bei ihnen leben. Er gewinnt ihr Vertrauen. Nach einigen Monaten holt er seine Familie nach.
    Frau Doris, die Kinder Judith, Sabine, Christian und Hauskatze Timmy ziehen in den Dschungel. Sie bewohnen ein eigenes Haus am Rande des Fayu Dorfs, das an einer Flußbiegung liegt. Von den Eingeborenen werden sie freundlich geduldet. Sie beobachten die weißen Menschen und bleiben scheu auf Distanz.
    Sabine ist acht Jahre alt. Sie und ihr jüngerer Bruder Christian waren am vorhergehenden Arbeitsort ihrer Eltern in Nepal geboren worden und ausgewachsen. Deutschland kennen sie nicht. Die Reise nach Papua ist wie ein Besuch auf einem fremden Planeten. Dieser wird für lange Zeit ihr Zuhause werden.
    Der deutschen Familie fällt es schwer zu verstehen, daß die Fayu in ihrer Tradition eine gänzlich andere Auffassung vom Wert eines Menschenlebens haben. Kranke Stammesmitglieder läßt man einfach sterben, weil man glaubt, sie seien verflucht. Heilkunde kennen die Fayu nicht. Moral und Empathie wie in der christlich geprägten europäischen Gesellschaft existieren hier nicht.
    Vieles ist den Fayu unbekannt. Auch Spiele kennen sie nicht. Die Kinder der Fayu spielen nicht. Zaghaft nähern sich die Kinder der Eingeborenen und die mutige kleine Sabine einander an. Durch ihre Neugier beginnen sie, von Sabine und Christian Spiele zu lernen. Der Dschungel ist aber kein Abenteuerspielplatz. Neben den natürlichen Gefahren droht den unwissenden weißen Gästen mit jedem Schritt irgendein unbeabsichtigter Verstoß gegen eine der strengen Verhaltensregeln der Fayu.
    Richtig gruselig wird es, als den Kueglers klar wird, daß sich die Fayu in einem Stammeskrieg mit einem verfeindeten Clan befinden. Das gegenseitige Töten ist für die europäischen Mitbewohner des Dorfs unerträglich. Aber sie sind dazu verdammt, tatenlos in der stummen Beobachterrolle zu verharren. Sie dürfen sich unter keinen Umständen einmischen.
    Sabine und Christian finden im Wald den verwundeten Jungen Auri vom feindlichen Stamm der Irigre, der einfach zum Sterben zurückgelassen wurde, weil die Eingeborenen keine Medizin kennen. Nur dank der ärztlichen Versorgung durch die Kueglers überlebt der kleine Junge. Von den Eingeborenen bleibt er als verflucht ausgestoßen. Auri wird von der weißen Familie aufgenommen.
    Die Jahre vergehen, die Kinder werden erwachsen. Sabine und Auri verbinden tiefere Gefühle als nur Geschwisterliebe. Auri überrascht Sabine mit einem Haus, das der sie sie beide gebaut hat. Sein plötzlicher Tod durch eine Infektion zerstört alle ihre Pläne und Träume. Schwer gebrochen geht Sabine als junge Frau alleine für einen Schulabschluß in ein Internat nach Deutschland, ein Land, welches sie nur von einem kurzen Urlaubsbesuch kennt, und wo sie sich nur unter großen Anstrengungen zurecht findet. Der Dschungel wird immer ihre wahre Heimat bleiben.

    Das ist die wahre Geschichte von Sabine Kuegler, die in den 1980er Jahren mit ihrer deutschen Familie im Dschungel von West-Papua aufwuchs. Ihr biographisches Buch darüber wurde 2010 in einem Naturpark in Malaysia mit aus Papua-Neuguinea eingeflogenen Darstellern verfilmt.
    Die kleine Sabine, die im Alter von 8 Jahren nach Papua kommt, wird von dem beim Dreh 12jährigen Mädchen Stella Kunkat gespielt. Stella bewegt sich sehr mutig im Gelände. Mit ihrer Körpergröße paßt sie altersmäßig jedoch nur auf den mittleren zeitlichen Teil der Geschichte. Die später jugendliche Sabine, die am Ende des Films im Alter von 16 Jahren in ein Internat nach Deutschland kommt, wurde mit der beim Dreh etwa 20jährigen Erwachsenen Sina Tkotsch besetzt. Beide Schauspielerinnen treffen den Charakter von Sabine Kuegler sehr gut, nur entsprechen sie kaum dem tatsächlichen Alter der gespielten Rollen.
    An ihrer Seite hat Stella Kunkat zwei ausdrucksstarke Jungen. Der 12jährige Tom Hoßbach als Sabines jüngerer Bruder Christian ist ein eher zurückhaltender, klug beobachtender, manchmal ängstlicher, zeitweise aber auch frecher, unternehmungslustiger Knabe. Emmanuel Simeon als kleiner Auri steht für die spirituelle Seite. Er knüpft nach seiner Rettung sofort ein ewiges Band zu der blondhaarigen Sabine, er zeigt als einziger unter den Eingeborenen eine menschliche Emotionalität.
    Für ein spannendes Kinoerlebnis wurden die Ereignisse dramaturgisch aufbereitet, ohne dabei auch nur im geringsten an Authentizität zu verlieren. Skript Autoren und Regie leisteten bei der Inszenierung exzellente Arbeit. Das Kompliment darf auch der Ausstattung gelten. Requisite, Kulissen, Kostüme und Maske sowie die Kamera zaubern eine faszinierende exotische Welt, in der wirklich nichts übertrieben ist.
    Aus den über 900 in Papua existierenden Sprachen wurde eine ausgewählt, in der alle Dialoge mit den Fayu im Film geführt werden. Alle Schauspieler mußten diese Textzeilen mühsam lernen.
    Familie Kuegler konnte während ihres jahrelangen Aufenthalts bei dem archaischen Stamm der Fayu diesem in seinen grausamen Traditionen verfangenen Volk auf sanfte Weise helfen, ein kleines Stück aus der sozial-evolutionären Sackgasse herauszufinden. Der Stammeskrieg hat aufgehört. Die Situation erinnert an den Film "End Of The Spear", in dem ein südamerikanisches Indiovolk nur durch einen interkulturellen Lernprozeß vor der Selbstausrottung durch Krieg und endlose Blutrache bewahrt wird. (Pino DiNocchio)



    687689 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch
    Untertitel: D
    Länge: 126 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.35
    Extras: Wendecover; Making Of; Audiokommentar des Regisseurs; B-Roll; Premierefeier


    787689 DE - mit Wendecover -
    Tonspur: Deutsch
    Untertitel: D
    Länge: 132 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:2.35
    Extras: Wendecover; Making Of; Audiokommentar des Regisseurs; B-Roll; Premierefeier


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