4 TAGE IM MAI

  • Film DVD
  • deutsch-russisch OF
    93 Min.
    689121 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: 4 Tage im Mai
    Filmlänge: 88 Min. ohne Abspann
    Regie: Achim von Borries
    Musik:  
    Darsteller: Pavel Wenzel, Angelina Häntsch, Aleksey Guskov, Grigoriy Dobrygin, Gertrud Roll, Alexander Held, Veit Stübner, Julius Nitschkoff
    Deutschland / Russland / Ukraine 2011

    4 TAGE IM MAI

    4 Tage vor der deutschen Kapitulation versuchen an der Ostseeküste Menschen auf Booten vor den Russen zu fliehen. Der 13jährige Junge Peter beobachtet die letzten Schußgefechte. Peter lebt bei seiner Tante, einer aus Russland stammenden Baronin, die in ihrem Gutshaus ein Kinderheim für Mädchen eingerichtet hat. Jetzt quartiert sich ein Trupp der Roten Armee dort ein. Peter stellt sich in Uniform und Gewehr eines gefallenen Wehrmachtsoldaten dem Feind tapfer entgegen, wird jedoch nur belächelt und unter Arrest gestellt. Durch seine Tante versteht er die russische Sprache. So rekrutieren ihn die Sowjets als Dolmetscher bei Verhandlungen mit einer am Strand lagernden Einheit der Wehrmacht. Die deutschen Soldaten warten auf ein Boot, das sie nach Dänemark bringt. Die Lage ist quälend. Keine Seite will sich der anderen in Gefangenschaft ergeben. Alle Männer sind so kriegsmüde, daß sie nicht mehr kämpfen wollen.
    Peter beschützt die Hausangestellten verbissen gegen drohende Übergriffe der russischen Soldaten. Der sowjetische Hauptmann hält mit Mühe seine Männer zurück. Wütend muß Peter jedoch zusehen, wie die junge Anna, sein heimlicher Schwarm, sich willig mit einem Russen einläßt. Er versucht die zahlenmäßig überlegenen deutschen Soldaten draußen zum Angriff zu überreden, damit die Russen aus dem Haus vertrieben werden. Doch die zögern. Man belauert sich nur und wartet, bis endlich alles vorbei ist. Peter ist enttäuscht, weil keiner mehr kämpfen will. Mit der Zeit weiß er nicht mehr, ob er den Deutschen oder den Russen helfen soll. Er fühlt sich von beiden Seiten verraten. Weil niemand nach den Erwartungen des Jungen handelt, beschwört das Nichtstun nach Tagen eine sinnlose Schlacht herauf, obwohl das Ende des Krieges schon verkündet ist...

    Der Irrsinn der letzten Kriegstage wird erlebt aus der Sicht eines Jungen, für den in dieser Situation plötzlich alle klaren Linien zwischen Freund und Feind sich auflösen. Peters Vorstellung von Männlichkeit und Soldatentum ist ein abstruser Mix aus eigenen Beobachtungen und Interpretationen sowie der Propaganda des Regimes. Was in dieser Zeit gewiß fehlt, ist ein väterliches Vorbild, lebt der Heranwachsende doch allein unter Frauen und Mädchen. Kindlicher Spieltrieb und Imagination kollidieren mit einer kompromißlosen Realität. Der Junge sieht sich in der Rolle des Helden, der plötzlich im Kampf steht, um sein Heim und die Mädchen zu verteidigen. Doch dafür gibt es keine Notwendigkeit. Niemand will seine Hilfe als tapferer kleiner Soldat in Anspruch nehmen, denn es ist bereits alles entschieden in diesem Krieg. Peter ist enttäuscht, begreift nicht, weshalb weder die Deutschen, noch die Russen die Waffen sprechen lassen. In seinem Eifer hetzt er beide Seiten gegeneinander auf und entfacht mit der verbalen Zündelei zwischen den beiden Lagern schließlich eine Katastrophe.
    Es ist eine bedrückende Atmosphäre, in welcher der hagere Jungdarsteller Pavel Wenzel mit seinen roten Haaren und seinem Rehblick wie ein listiger Elf zwischen knurrenden Trollen wirkt. Der sympathische Lausejunge meint es nur gut. Es verbittert ihn zunehmend, daß er nicht ernstgenommen wird. Vielmehr wir er herumgestoßen und benutzt für Arbeiten, die ihm gar nicht gefallen. Die Russen zwingen ihn, für sie Dienste zu leisten; die angehimmelte Anna weist ihn zurück, weil er ihr noch zu jung ist; die eigenen Soldaten der Wehrmacht geben den Widerstand auf. Peters Wut wächst. Ein verlorenes Kind des Krieges. (Pino DiNocchio)



    689121 DE
    Tonspur: Mehrsprachige Originalfassung (Deutsch - Russisch)
    Untertitel: D
    Länge: 93 Min.
    Bild: 16:9 Widescreen 1:1.85
    Extras: Making of
    - minus - Covermotiv mit Zensurzeichen überdruckt


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