JANNA (TV 1989) |
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deutsch + polnisch 428 Min. | 691639 EU |
Originaltitel: | Janka | |
Regie: | Janusz Leski | |
Musik: | ||
Darsteller: | Tadeusz Horvath, Agnieszka Krukówna, Grzegorz Marcinkowski, Krzysztof Kowalewski, Grzegorz Wons, Joanna Zólkowska, Zofia Merle | |
Polen / Deutschland (West) / Österreich 1989 |
In einer Ruine auf dem Gelände des Starenhofs hat die von dem Mädchen Janka geführte Kinderbande "Die Adler" ihr Quartier. Dieses zu plündern ist für Julek und seine Jungenbande "Die Wölfe" nicht nur ein Kinderspiel. Es ist die Fortführung eines alten Streits zwischen zwei Bauernfamilien, welcher von den Kindern und Jugendlichen erbittert in die nächste Generation getragen wird. Die Teenager Janka und Julek, die beide ihre Väter verloren haben, liefern sich mit ihren Banden einen ständigen Wettstreit.
Der alte Wirtshausbesitzer Nowak, Jankas Großvater, hatte den Bromskis den Starenhof als Pfand weggenommen, weil Juleks Vater hoch verschuldet war. Damit will sich Julek nicht abfinden. Der Wunsch des Jungen, den Hof zurückzubekommen, wird erfüllt, als sein Onkel Jakub mit einer Menge Geld in der Tasche eintrifft. Jakub Bromski kauft den Starenhof von Nowak zurück. Julek bekommt nun sogar ein eigenes Pferd. Mächtig stolz ist der Anführer der "Wölfe" auf seine flinke Stute Hera.
Janka bekommt unterdessen von ihrer Tante am Sterbebett einen Ring vermacht, der angeblich zaubern kann, sowie einen Sattel, in dem die Tante einen Schatz versteckt hat. Ein durchreisender Händler überläßt dem Mädchen einen alten Klepper, um sich den Weg zum Schlachthaus zu sparen. Das jämmerlich aussehende Pferd Alaska erweist sich bei einiger Pflege jedoch als hervorragendes Rennpferd. Nun ist auch die Anführerin der "Adler" beritten.
Jetzt müssen sich die rivalisierenden Teenager natürlich mit einem Pferdewettrennen messen. Das ist der Anfang einer langen Reihe von trickreichen Konkurrenzkämpfen und Mutproben, welche nicht nur vom spielerischen Kampfgeist der Kinder angefeuert werden, sondern auch vom Zwist der Erwachsenen Nowak und Bromski. Keiner der beiden Streithähne läßt eine Chance aus, dem anderen eins auszuwischen. Nur wenn es wirklich drauf ankommt, gibt doch der jeweils Klügere nach. Bei aller Feindschaft sind sie doch immer noch Nachbarn in einer ländlichen Gegend, wo man im Fall des Falles auf gegenseitige Hilfe angewiesen ist.
Bromski bastelt in seiner Scheune an einem Propellerflugzeug. Zum Starten braucht er allerdings Nowaks Wiese, und der sture Bock denkt nicht daran, dem Pfiffikus das zu erlauben. Für die Dorfbewohner ist das Flugzeug ohnehin Teufelswerk. Auch gegenüber dem elektrischen Strom den der Ingenieur Bromski mit einem Windrad erzeugt, ist man mißtrauisch.
Jakubs Bromskis zweite Leidenschaft ist Jankas Mutter Marta, seine alte Jugendliebe. Die Haßliebe zwischen Nowaks und Bromskis färbt auch auf die Kinder ab. Janka und Julek bekämpfen sich eigentlich nur, weil es das Prinzip so erfordert. In Wahrheit mögen sie sich ja ganz gern, nur können sie das unmöglich zugeben. Bemerkenswert ist Juleks Bestreben, bei allen Wettkämpfen mit Janka stets fair zu bleiben. Mehrfach pfeift er seine Jungs zurück, wenn sie auf eigene Faust unlautere Tricks ersinnen, im Glauben ihrem Häuptling damit zu helfen. Die echten Lausbuben sind Juleks Freunde, die hinter seinem Rücken ständig etwas anstellen.
Die Titelgebung täuscht, es ist keinesfalls eine Mädchenserie. Janka und Julek - in der deutschen Synchronfassung wurden die Namen unsinnigerweise in Janna und Julian eingedeutscht, ebenso wie auch die Vornamen den anderen Jungen geändert wurden - sind zwei gleichberechtigte Figuren im Widerstreit der beiden Familien. Die zwei jungen Darsteller Agnieszka Krukówna und Tadeusz Horvath hatten zuvor schon in den polnisch-deutschen Serien "Die Kinder vom Mühlental" und deren Prequel "Klemens und Klementinchen" mitgespielt. Für die Serie "Janka" lernten beide das Reiten und zeigten auch sonst in den 15 locker zusammenhängenden Episoden sportlichen Einsatz.
Der historische Einblick in das ländliche Leben in Polen in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg spart jede Erwähnung der politischen Umwälzungen aus. Thematisiert wird nur das zwiespältige Verhältnis der Menschen zur Einführung neuer Technologien: Flugzeug, Auto, Elektrizität, Rundfunk, Kino. Diese furchterregenden Dinge erschüttern die Idylle einer bäuerlichen Welt, in der man sich seit Generationen selbst genügt. Es ist eine beneidenswerte Welt, in der die Jugendlichen mit dem Pferd über die Ländereien galoppieren und ein Stück Freiheit genießen. Sie erleben in Natur, Dorfgemeinschaft und Bandenwettstreit eine Abenteuerromantik ohne ganz von den Problemen der Erwachsenen und dem Ernst des Lebens abgeschnitten zu sein.
(Pino DiNocchio)
691639 EU | ||
Tonspur: | Deutsch / Polnisch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 428 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | |
Extras: | Digipak im Schuber ablösbarer Aufkleber der BRD-Zensurbehörde FSK für den staatlich zugelassenen freien Verkauf in Deutschland |