KREMPOLI (TV 1974) |
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deutsch 500 Min. | 695101 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Krempoli | |
Regie: | Michael Verhoeven | |
Musik: | ||
Darsteller: | Hannes Gromball, Monika Madras, Senta Berger, Lis Verhoeven, Günter Broda, Harald Fendt, Michael Fischer, Joachim Kraje, Vedran Mudronja, Petra Auzinger, Sandra Olvedi, Willi Pfaff, Andreas Rucker, Kurt Rudolph, Albert Urdl, Petra Vogt, Gaby Wild | |
Deutschland (West) 1974 |
Endlich haben die Kinder Schulferien. Doch nirgends in der großen Stadt München ist Platz zum Spielen. Überall stehen Verbotsschilder, überall werden spielende Kinder verjagt. Sogar wenn sie mit der S-Bahn hinaus zum Starnberger See fahren, finden sie statt Natur nur umzäunte Privatstrände.
Eine Idee bringt alle Kinder im Stadtteil zusammen auf die Straße. Nach dem Vorbild aus den Fernsehnachrichten veranstalten sie eine lautstarke Demonstration. Sie fordern nicht mehr und nicht weniger als einen Spielplatz, wo sie unbehelligt ihre Freizeit verbringen können.
Ein kauziger Schrotthändler erhört den Wunsch der Kinder. Er erlaubt ihnen, auf dem von ihm gepachteten Gerümpelplatz zu spielen. "Opa Krempel" nennen sie ihn fortan. Aus dem ganzen Krempel, der er mit seinem Traktor aus Abbruchhäusern herankarrt, dürfen sich die Kinder nach Herzenslust einen bunten Abenteuerspielplatz bauen. Bald schon ist "Krempoli", ein Platz für wilde Kinder, fertig.
Krempoli ist einen Sommer lang Treff- und Ausgangspunkt für einen Menge skurriler Abenteuer. Die teils echt gefährlichen und dummen Unternehmungen sind zur Nachahmung nicht empfohlen. Die pädagogische Botschaft ist die, daß die Kinder für den Schaden, den sie durch ihren Unfug anrichten, stets gemeinsam einstehen und sich allerlei einfallen lassen, um die Sache jeweils wieder gutzumachen.
Das eine um das andere Mal gerät die Kindermeute mit Erwachsenen zusammen, die durch das wilde Treiben die Ordnung gestört sehen. Mit Einfallsreichtum helfen sich die 13 Kinder in der Clique immer selbst aus schwierigen Situationen heraus. Im Hintergrund ist natürlich auch immer der gute Opa Krempel, der ein helfendes und ein beschützendes Auge auf seine Schar hält.
Das dank DVD ermöglichte Wiedersehen mit einer der pädagogisch aufsehenerregendsten Fernsehserien aus der eigenen Kindheit holt jede Menge Erinnerungen an jene prägende Zeit hervor. Dazu muß man neben Gefühlen der Nostalgie auch mit Wehmut feststellen, wie viel Freiheit in den liberalen 1970er Jahren im überhaupt gerade erst entstehenden Kinderfernsehen der biederen BRD möglich gewesen war. Die Pädagogik hatte den Gedanken entwickelt, man müsse Kindern einen breiten Freiraum für selbständiges, spielerisch-gestalterisches Erlernen von Sozial- und Alltagskompetenzen gewähren. Das junge Publikum fand es damals klasse. So mancher konservative Erwachsene dürfte die Nase gerümpft haben. Mehr noch geriete die neurotische Elterngeneration der 2010er Jahre in Panik, wenn ihre Sprößlinge ohne Beaufsichtigung so ungeniert mit gefährlichen und verbotenen Sachen experimentieren würden. Wo ein Kind heutzutage nicht mal den Gang zum Bäcker um die Ecke ohne Sturzhelm antreten darf, erfreute sich eine Kindheit in den 1970er Jahren noch ungezwungener Gelassenheit. Ob sie nackend im Tümpel planschen oder ein Negerkind als Freund in ihrer Mitte haben, Vorschriften über moralisch-politisch korrektes Verhalten gab es damals nicht, denn die waren gerade durch die Befreiungsbewegung aus den Angeln gehoben worden. Witziges am Rande: Die 13 Kinder von Krempoli tragen von Frühjahr bis Herbst jeden Tag die gleichen Klamotten.
(Pino DiNocchio)
695101 DE | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 500 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | |
Extras: | ||
- minus - | Aufbewahrungsbox: Digipack mit großflächigem BRD-Zensuraufdruck auf der Vorderseite |