ERMORDET AM 16. JULI |
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deutsch 100 Min. | 625643 AT | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | When the Bough Breaks | |
Regie: | Michael Cohn | |
Musik: | Ed Tomney | |
Darsteller: | Martin Sheen, Ally Walker, Ron Perlman, Tara Subkoff | |
USA 1993 |
Houston, Texas. 4. Juli.
Ein grausiger Fund erschüttert die Feier des Independence Day. Sieben sorgfältig abgetrennte Kinderhände, in Plastiktüten verpackt, werden bei heftigem Regen aus der Kanalisation heraufgeschwemmt. In die Handflächen sind Zahlen eintätowiert. Officer Swaggert soll zusammen mit der jungen Polizeipsychologin Audrey Macleah den Fall aufklären.
Die Öffentlichkeit ist schockiert. Da meldet sich der Direktor einer psychiatrischen Klinik bei der Ermittlungsgruppe. Im Isolationstrakt seiner Anstalt ist seit 10 Jahren ein mittlerweile 14jähriger Junge names Jordan eingesperrt, der jedes Jahr am 16. Juli an den Handgelenken zu bluten beginnt und dabei Hände an die Wand malt, auf deren Handflächen Zahlen zu finden sind. Jedes Jahr hat er ein neues Paar Hände gemalt, immer am 16. Juli, und diese hat er durchnummeriert. Audrey Macleah setzt sich an ihren Computer und findet heraus, daß jedes Jahr am 16. Juli ein kleines Mädchen spurlos verschwunden ist. Ihr wird klar, daß nur der verstörte Junge die entscheidenden Hinweise zur Lösung des Rätsels liefern kann. Vorsichtig versucht sie bei ihren täglichen Besuchen sein Vertrauen zu gewinnen und ihm die Informationen zu entlocken, welche sie auf die Spur des Serienmörders bringen können. Doch die Zeit wird knapp, schon in wenigen Tagen ist wieder der 16. Juli...
Ganz klar nach der "Das Schweigen der Lämmer"-Masche zusammengestrickt, erreicht der Film zwar nicht annährend die Brillanz des klassischen Vorbilds, weist stellenweise sogar fast peinlich schlecht gemachte Parallelen auf, ist aber insgesamt dennoch nicht zu übel. Die Auflösung ist eigenwillig und nicht sofort vorhersehbar. Schauspielerisch hervorzuheben wäre der tiefe Psychoblick von Tara Subkoff in der Doppelrolle als Jordan und - na, das sollte nicht verraten werden.
Das Ende ist zwar leicht kitschig, entlarvt aber gerade damit für den klarsichtigen Betrachter den eigentlichen Horror: Da empört sich eine Gesellschaft über ein Dutzend umgebrachte Kinder und jagt den Mörder, während sie ein anderes Kind namens Jordan 10 Jahre lang wie ein Tier in eine fensterlose Zelle wegsperrt! In diesem Sinne bedurfte es jahrelanger Morde an unschuldigen Mädchen, um den jungen unschuldigen Jordan aus dem Psycho-Knast zu befreien. Irgendwie ein schockierendes Stück Real-Horror, aber vielleicht ist das auch nur meine persönliche Betroffenheits-Interpretation als jemand, dem sich der Magen umdreht, wenn Kinder, die durch Verbrechen Erwachsener traumatisiert sind, als psychisch krank abgestempelt und wie Tiere eingesperrt werden.
(Pino DiNocchio)
625643 AT | ||
Tonspur: | Deutsch | |
Untertitel: | keine | |
Länge: | 88 Min. | |
Bild: | 4:3 Vollbild 1:1.33 | |
Extras: | ||
- minus - | Es fehlt der englische Originalton |