MITTENDRIN UND VOLL DABEI |
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![]() 95 Min. | 648059 DE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Skipped Parts | ![]() |
Regie: | Tamra Davis | |
Musik: | Stewart Copeland | |
Darsteller: | Jennifer Jason Leigh, Drew Barrymore, Bug Hall, Peggy Lipton, Mischa Barton, Brad Renfro | |
USA 2000 |
Lydia war 14, als sie ihren Sohn Sam zur Welt brachte. Jetzt ist Sam 14, und Lydia hängt immer noch am Geldtropf ihres reichen Vaters. Weil das ausschweifende Leben seiner Tochter und der uneheliche Enkelsohn seiner Reputation bei der Kandidatur für den Gouverneursposten schadet, verbannt der Vater die beiden in ein entlegenes Provinznest nach Wyoming.
Es ist November 1963, der Tag, an dem Präsident Kennedy ermordet wird. Während Lydia ganz offen ein hemmungsloses Sexleben führt und sich einen Indianer als Liebhaber anlacht, ist Sam noch völlig unerfahren und wird von den Wallungen seiner einsetzenden Pubertät eiskalt erwischt. Auch seine Schulkameradin Maurey will unbedingt genauer wissen, wie das mit dem Sex funktioniert, und was daran so toll sein soll. Deshalb überredet sie Sam, allerlei praktische Übungen in Sachen Sex mit ihr zu machen. Und Lydia gibt den beiden dazu auch noch bereitwillig theoretische Nachhilfelektionen...
...bis Maurey auf einmal schwanger ist...
Eine herrlich frivole Geschichte über die ersten sexuellen Erfahrungen zweier Teenager, die sich in den noch verklemmten frühen 60er Jahren zwischen der Unwissenheit mangels Aufklärung und den offensichtlichen Seitensprüngen der eigenen Eltern zurechtfinden müssen.
Mit für amerikanische Verhältnisse erstaunlicher Direktheit wird hier unter Heranwachsenden über Sex geredet und auch Sex gemacht. Aber der Film wurde ja nicht in den USA, sondern in Kanada gedreht, teils mit kanadischen Darstellern. Es ist keine kommerzielle Hollywood Produktion, sondern echtes Independent Kino. Skurrile Komik aus dem wahren Leben in der Provinz, die sehr viel realistischer rüberkommt, als die platten Gags der an den Haaren herbeigezogenen amerikanischen Teenie- und Familienkomödien. Der Regisseurin bereitet es Vergnügen, die Reaktionen der Zuschauer zu beobachten, wenn sie in einigen Szenen spielerisch und humorvoll die Grenzen zur Obszönität touchiert und einen Tick mehr zeigt oder ein Wort mehr sagen läßt, als man erwartet hätte. Das ist die Würze des Films, das sind die Momente, die wirklich Spaß machen, die heimliche Freude am Tabubruch. Nein, natürlich ist "Skipped Parts" kein unanständiger Film. Er macht einfach nur riesen Spaß.
Guten Anteil daran haben auch die hervorragenden Schauspieler, allen voran Jennifer Jason Leigh als Lydia im lasziven Marilyn Monroe Look. Dankenswerterweise sind auch die Rollen der 14jährigen Teenies mit Schauspielern besetzt, die beim Dreh wirklich 14 waren und wirklich so aussehen und somit die Geschichte glaubhaft machen. Gerade das ist ein entscheidender positiver Unterschied zu Disney und Konsorten, wo man mit der altersgerechten Besetzung von Teenager-Rollen oftmals massive Probleme hat und dem blöden Publikum entweder Kinder mit Milchzahngesichtern, die höchstens 10 sind, oder Erwachsene, die wie 20 aussehen, als angeblich 14jährige andreht. Nicht so hier, bei "Skipped Parts" stimmt alles. Man sollte sich von dem beknackten deutschen Titel und dem Cover nicht abschrecken lassen.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 648059 DE |
Tonspur: | Deutsch / Englisch | |
Untertitel: | D | |
Länge: | 95 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Audiokommentar der Regisseurin mit einblendbarem deutschen Untertitel |
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