DIE WILDNIS RUFT

  • Film DVD
  • deutsch + englisch
    123 Min.
    657659 DEnicht mehr im Handel

    Originaltitel: The Yearling
    Regie: Clarence Brown
    Musik:  
    Darsteller: Gregory Peck, Claude Jarman Jr., Jane Wyman, Chill Wills, Forrest Tucker, Donn Gift
    USA 1946

    DIE WILDNIS RUFT - The Yearling

    Im Frühling 1878 siedelt sich im subtropischen Urwald von Florida die Familie Baxter an, um sich mit einer kleinen Maisfarm eine Existenz aufzubauen.
    Der 11jährige Jody liebt es, durch die Natur zu streifen und die wilden Tiere zu beobachten. Es gibt stets etwas Neues zu entdecken. So gerne möchte Jody ein Haustier als Spielzeug haben. Aber die strenge Mutter erlaubt das nicht. Sie hat im Haus das Kommando. Der Vater hingegen hat Freude daran, daß sein Junge so lebhaft, verspielt und naturverbunden ist. Das erinnert ihn an seine eigene Kindheit. Pa hat für alle Wünsche und Flausen seines Sohns Verständnis. Die beiden sind unzertrennlich.
    Jodys Freund, der Nachbarsjunge Fodderwing, hat neuerdings einen Waschbären als Haustier. Er besitzt auch ein Baumhaus, von dem aus er nachts Tiere sehen kann, die sich nur im Dunkeln zeigen. Fodderwing ist ein Träumer. Beim Versuch wie ein Vogel zu fliegen war er schlimm abgestürzt, seither ist sein Bein verkrüppelt.
    Jody und sein Pa erleben zusammen so manches Abenteuer. Sie gehen auf Jagd nach dem alten Bären Schleichfuß, der in ihrem Stall geplündert hat; sie fahren zum Einkaufen in die Stadt und lassen sich in eine Keilerei verwickeln; sie besuchen die Nachbarsfarm der Forresters und handeln sich mit denen Ärger ein. Pa nimmt alles locker, während Ma sich über alles furchtbar aufregt.
    Als Pa im Wald von einer Schlange gebissen wird, muß er ein wildes Reh erschießen, um mit dessen frischer Leber die Wunde zu behandeln. Jody nimmt das verwaiste Kitz der getöteten Ricke in Pflege, um es großzuziehen. Überglücklich tollt der Junge mit dem jungen Reh herum. Zum Entsetzen der Ma nimmt er das Jungtier sogar mit ins Bett. Das Reh wird ein Teil der Familie, auch wenn Ma es im Haus nicht leiden kann.
    Ein Jahr später ist es fast ausgewachsen und gefräßiger denn je. Nachdem zuerst ein Unwetter die Ernte vernichtet hat, frißt auch noch das Reh die frische Aussaat. Der Familie droht Hunger. Unter immenser Anstrengung baut Jody einen Zaun um das Feld, damit das Reh nicht wieder die jungen Pflanzen abknabbert. Doch das schlaue Tier überwindet auch dieses Hindernis. Es ist zu sehr an das Leben bei den Menschen gewöhnt, daß es nicht allein in der Wildnis bleibt. Es muß nun eine harte Entscheidung getroffen werden. Wenn die Familie überleben will, muß Jody sein Reh erschießen...

    Die Vater-Sohn Geschichte beginnt mit viel Romantik. Die herkömmliche Geschlechtereinteilung ist bei den Baxters umgekehrt. Der Vater ist der manchmal etwas kindsköpfige, stets nachsichtige Kamerad seines Sohns, die Mutter ist die Autoritätsperson. Trotz harter Arbeit ist es ein schönes Leben in dem unberührten Land. Jody wächst in Liebe zu den Tieren auf, und er teilt für sich selbst ihren Freiheitsdrang. Gleichwohl fällt es ihm nicht leicht zu lernen, daß ein Tier kein Spielzeug ist, das man einfach einsperren kann.
    Jungstar Claude Jarman jr. verschmilzt in seiner Rolle förmlich mit dem Waldtier. Der Junge wirkt selbst wie ein Reh. Fröhlich springt er durch das Gelände, genießt es faul im Gras zu dösen und dem Plätschern des Bachs zu lauschen. Er ist sensibel und leicht verletzlich. Aber hat auch einen starken Willen. Total klasse ist die Szene im Kaufladen, wo die kleine Rotzgöre vor den Augen der Erwachsenen dem geschockten Jody die Zunge rausstreckt und blöde Grimassen schneidet. Das läßt sich der stolze Junge nicht gefallen. Er tritt ihr nicht, wie der Vater es verlangt, mit galanter Höflichkeit gegenüber, sondern straft das unverschämte Mädchen mit der Verachtung, die sie verdient hat. Gut so! Bei den Männern macht dieses charakterstarke Auftreten des Jungen Eindruck.
    Zum Ende hin gleitet der Film ins Melodramatische ab. Das trübt die Freude etwas. Aber Claude Jarman rettet die rührseligen Stellen mit meisterhaft gespieltem Heulen und Schluchzen. Nach der schmerzlichen Trennung von dem liebgewonnenen Reh läuft Jody verzweifelt und voller Wut auf seine Eltern davon in die Wildnis. Bei seiner Rückkehr ist der Junge innerlich ein Stück erwachsen geworden. (Pino DiNocchio)


    657659 DE
    Tonspur: Deutsch / Englisch
    Untertitel: keine
    Länge: 123 Min.
    Bild: 4:3 Vollbild 1:1.33
    Extras:  


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