KID SVENSK |
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![]() 84 Min. englische Untertitel | 682984 SE | nicht mehr im Handel |
Originaltitel: | Kid Svensk | ![]() |
Regie: | Nanna Huolman | |
Musik: | ||
Darsteller: | Mika Ahlroth, Mia Saarinen, Jim Rautiainen, Mari Rantasila, Timo Tuominen | |
Schweden / Finnland 2006 |
Kirsi und ihre Mutter Ester haben seit dem Tod des Vaters ein schwieriges Verhältnis zueinander. Ester arbeitet als Putzfrau an Kirsis Schule. Das wäre nicht so schlimm. Daß ihre aus Finnland stammende Mutter aber nach all den Jahren noch immer kein Schwedisch versteht, ist für das Mädchen beschämend. Kirsi fühlt sich vollkommen als Schwedin, deshalb hat sie sich den Spitznamen Kid Svensk gegeben.
Nun soll es auch noch in den Sommerferien ausgerechnet nach Finnland gehen. Die 12jährige hat null Böcke auf einen Urlaub mit Esters Freundin Sirkka und deren 13jährigem Sohn Jamppe im Ferienhaus in der finnischen Pampa. Sie hat in der Schule gerade einen Wettbewerb für Nachwuchsreporter gewonnen und möchte viel lieber zuhause bleiben und Reportagen für Radio Göteborg machen.
Übellaunig zickt Kirsi auf der Autofahrt den 1 Jahr älteren Jungen an. Aber schon auf der Fähre läßt sie sich von Jamppe zu gemeinsamem Blödsinn verleiten. Jamppes unverblümt zum Ausdruck gebrachtes Interesse an ihr als Mädchen schmeichelt ihr, und sie genießt es, ihn zu reizen. Die Kinder nächtigen neben dem Haus in der Fischerhütte. In neckischen Spielen kommen sich die pubertierenden Teenager näher und beginnen, gegenseitig ihre Körper zu entdecken. Jamppe hält es vor Erregung kaum aus, während Kirsi ihn zappeln läßt.
Zu der Feriengemeinschaft gesellt sich Sirkkas Bruder Markku, er war Esters frühere Jugendliebe. Die Erwachsenen wollen in dem Häuschen, das direkt an der Rennstrecke der Finnland Rallye liegt, über die Sommerwochen eine Pizzeria eröffnen. Zufällig bekommt Jamppe mit, daß Ester nach den Ferien nicht nach Schweden zurückkehren will und ihrer Tochter das Umzugsvorhaben verschweigt.
Gerade als Kirsi bereit ist, auf Jamppes sexuelle Wünsche einzugehen, verläßt ihn die Lust, denn er weiß, daß sie zuhause in Göteborg nicht seine Freundin werden kann, wenn sie in Finnland bleibt. Kirsi reagiert auf die Nachricht von den heimlichen Plänen ihrer Mutter tief gekränkt. Wutentbrannt und mit brodelndem Haß auf das egoistische, ignorante Verhalten der Mutter ihr gegenüber rebelliert das Mädchen lautstark. Ihrem ganzen angestauten Ärger macht sie jetzt Luft, indem sie die Mutter mit einer raffiniert inszenierten Aktion vor allen bloßstellt. Ester ist schockiert, als sie mit einem Schlag erkennt, wie unfair sie zu Kirsi gewesen war. Erst eine letzte Verzweiflungstat des Mädchens läßt die Mutter aufwachen...
Obwohl sie in Schweden von den anderen Kindern als Halbfinnin diskriminiert wird, ist Schweden Kirsis einzige vertraute Heimat. Dies nicht zuletzt auch, weil sie ihrem verstorbenen Vater auf diese Weise nahe bleiben will. Ester hingegen hat sich in Schweden nie integriert. Bei ihrer selbstsüchtigen Entscheidung, in die alte Heimat zurückzuziehen, übergeht sie ihre Tochter sträflich, was diese zu einer dramatischen Konsequenz treibt. Der Film legt ehrlich offen, daß die Animositäten zwischen den skandinavischen Nachbarn größer sind als es die nach außen gezeigte Eintracht erscheinen läßt.
Überschattet von dem nationalen Identitätskonflikt, in den Mutter Ester ihre Tochter hineinstürzt, erzählt "Kid Svensk" von der zaghaften Annäherung der beiden Teenies zu einer ganz federleichten ersten Sommerliebe. Dabei ist die Geschlechterteilung unübersehbar. Jamppe drängt es nach ersten erotischen Erfahrungen, und er versucht ganz offen und direkt an das Mädchen heranzukommen. Kirsis heller Verstand begreift sofort, was der Junge von ihr will, und sie weiß geschickt mit seinen Begehrlichkeiten zu spielen. Selbst ist sie aber in ihrer Entwicklung noch lange nicht so weit. Außerdem ist sie ganz auf ihre anderen Probleme fixiert.
(Pino DiNocchio)
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![]() | 682984 SE |
Tonspur: | Mehrsprachige Originalfassung (Schwedisch, Finnisch) | |
Untertitel: | E, SWE, FIN, NOR | |
Länge: | 84 Min. | |
Bild: | 16:9 Widescreen 1:1.85 | |
Extras: | Audiokommentar, Making of, nicht verwendete Szenen |
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